Rossi in einer Talkshow: Neidisch auf Berlusconi

Rossi in einer Talkshow: Neidisch auf Berlusconi

Valentino Rossi war zu Gast in der bunten italienischen Talkshow 'Chiambretti Night'. Ausgestrahlt wird die Folge erst am Freitag und Samstag. Doch einige Informationen drangen bereits an die Öffentlichkeit. Kaum ein Thema wurde ausgelassen und so äußerte sich Il Dottore quer Beet zu sämtlichen Themen.

"Ich habe schon immer etwas in mir gespürt, das für Ducati sprach. Seit Jahren habe ich überlegt, ob ich bei Yamaha bleiben oder zu Ducati wechseln sollte und das war der richtige Moment für diesen Schritt. Ich habe noch keine Bedenken, da wir ja noch nicht einmal angefangen haben! Wie sich die Japaner dann fühlen? Wir müssen sehen, wie es so wird. Wenn ich sie schlagen kann, werden sie unglücklich sein, anderenfalls werden sie es gut verkraften", sagte Rossi über Ducati.

Harte Worte für die Konkurrenz

Zum Stichwort Wettbewerb meinte er: "Ich würde Stoner als Favoriten tippen, aber ich sage das auch in der Hoffnung, dass ihn das ein bisschen verhexen wird. Für reinen Speed und Talent bekommt er eine zehn, aber in Sachen Taktik und Rennhandwerk ein bisschen weniger. Er ist ein verrückter Fahrer, der die gleichen Fehler oft wiederholt." Doch da fehlt doch noch einer. Genau: "Lorenzo? Er ist großartig, denn er schafft es, dass jeder ihm zustimmt...in dem Sinne, dass jeder ihn nicht mag. Er ist stark und verdient eine 9,5. Ich würde nicht sagen, dass er intelligent ist, denn Intelligenz ist ein großes Wort, aber lass uns lieber sagen, er ist eher clever als intelligent."

Auch für seinen alten Rivalen Max Biaggi fand der Italiener klare Worte: "Ich blicke auf unsere Kämpfe mit einem Lächeln zurück. Abseits der Strecke nutzte er viele kleine Tricks, um seine Konkurrenz zu ärgern. Ein guter Verlierer zu sein ist etwas schweres und Biaggi war darin nicht sehr gut."

Gesundheit, Italien und die Liebe

Am Tag der Aufzeichnungen hatte sich Rossi mit seinem Chirurg getroffen, daher gab es auch gleich Infos zum aktuellen Zustand seiner Schulter: "Ich habe noch immer ein bisschen Schmerzen, aber wir wissen jetzt warum. Die Ursache liegt in der Sehne, die zu meinem Bizeps führt, die ist noch nicht richtig verheilt. Es stört mich immer noch und wird noch ein bisschen Zeit brauchen."

"Nun ist es zu spät, ein Formel-1-Fahrer zu werden. Es gab zwei Gelegenheiten, in denen ich dem nahe kam: das erste Mal wollte ich es nicht und beim zweiten Mal erlaubten die Veranstalter keinen dritten Ferrari", äußerte der neunfache Weltmeister zum Stichwort Ferrari. Dafür scheint es für ihn tatsächlich in eine andere Richtung und wieder gen Biaggi zu gehen: "Ich denke im Moment über die WSBK als Ruhestand nach. Das ist wie eine zweite Division."

Zum Thema Liebe lächelte Rossi: "Ich stelle hiermit offiziell meine Freundin Marwa vor. Bei Canalis (aktuelle Freundin von George Clooney) kann ich bestätigen, dass sie es für mich noch nicht aufgegeben hat."

Natürlich durfte ein Bereich in dieser bunten Fragerunde auch nicht fehlen: Steuern. "Die Propaganda um diese ganze Affäre war ein großes Durcheinander. Als ich die Situation dann verstanden hatte, habe ich nicht versucht sie zu verbergen. Ich zahlte das Geld und tauschte die Leute aus, die solche Sachen für mich regeln, denn die hatten mich erst in diese Situation gebracht. Aber schon bevor das passierte habe ich darüber nachgedacht, nach Italien zurückzukehren." Apropos Italien. Was hält Rossi eigentlich von Berlusconi? "Im Allgemeinen finde ich, dass er halt einfach nichts zurückhält. Nach allem was man in letzter Zeit so über ihn hört, denke ich, dass wir alle ein bisschen neidisch auf ihn sind. Ich habe ihn nur einmal getroffen und da sagte er mir, ich sei der Weltmeister der Nettigkeit."