KRKA Enduro 2025 Erfahrungen und Ergebnisse

Das KRKA Enduro Raid ist jedes Jahr auch gleich ein kleiner Urlaub - und ich denke, da bin ich nicht alleine. Die Menschen genießen das Meer, die Sonne, Getränke mit Blick auf parkende Motorräder am Strand, Action und Adrenalin. Es ist einfach ein richtig cooles Event. Doch auch dieses Jahr wurde ich, wie andere Teilnehmer auch, schon nach wenigen Kilometern in die harte Realität zurückgeholt. Das Strandfeeling und das lockere Leben ist vorbei, sobald du die harte Spur wählst und den roten Pfeilen folgst. Denn auch dieses Mal war es so, dass schon wenige Kilometer nach Primosten eine knackige Auffahrt mit Steinen, Steinen, Felsen und nochmal Steinen garniert war.

Ich selbst war unterwegs mit meiner GasGas 350 4-Takt Enduro. Mein letztes KRKA Event ist schon ein paar Jahre her und die ersten Auffahrten waren durchaus anstrengend. Man ist natürlich etwas aus der Übung. Steine und Felsen in dieser Intensität sind typisch für Kroatien. Aber es ist ja erst Saisonanfang, und da muss man sich erst warmlaufen. Für mich war die erste Sonderprüfung am ersten Tag ein kleiner Weckruf. Da habe ich dann begonnen, richtig am Kabel zu ziehen, und danach lief gleich alles besser. Denn Endurofahrer wissen, wovon ich spreche: Du musst beim Enduro fahren einfach eine gewisse Geschwindigkeit haben, damit das Fahrwerk funktioniert, das Fahrzeug sich stabilisiert und dann läuft es einfach viel leichter. Wenn du langsam von Felsen zu Felsen gondelst, ist das konditionell höllisch und in Sachen Speed natürlich schwachbrüstig. Durch den Lauf des Tages wurde es besser, und zwischendurch hatte man sogar auch mal Zeit, Aussichten und Ausblicke aufs Meer zu genießen. Denn es ist ja so, dass der gesamte Tag ohne Zeitstress gefahren werden kann. Hart am Gas muss man sein, wenn man möchte, wenn man in die Wertung fahren möchte. Also Speed ist nötig bei den 2 Sonderprüfungen pro Tag plus beim Beach Race am Abend. Dazwischen kann man genießen. Wobei die schwierigen Sektionen mittlerweile auch kein großer Genuss mehr sind - sondern durchaus anspruchsvoll. Vor allem wenn etwas Regen den Grip auf den Felsen reduziert. Das Beach Race am Abend ist natürlich auch eine ungewohnte Sache. Tiefen Schotter fährt man auch nicht alle Tage. Aber es macht Spaß, mit Blick aufs Meer eine flotte Runde an einem Kiesstrand zu fahren - vor jubelnder Menge. Es ist einfach mal eine schöne Abwechslung.

Am zweiten Tag spürte ich, wie auch viele andere Teilnehmer, die zahlreichen Schläge der felsigen Strecke vom Vortag. Doch ich konnte schon rhythmischer in den Tag starten, die Fahrt mehr genießen. Das Enduro Rennen in Primosten ist in den letzten Jahren im Schwierigkeitsgrad deutlich gestiegen. Am ersten Tag gab es neun und am zweiten Tag sechs schwere Streckenabschnitte, und diese waren teilweise sehr anstrengend. Die Abschnitte waren alle bezwingbar, aber durch die vielen Steine und Felsen natürlich körperlich anspruchsvoll. Am zweiten Tag waren einige Streckenabschnitte noch feucht vom Regen des Vortages, und die Steine waren richtig rutschig. Bei den beiden Sonderprüfungen war ich somit offen teilweise etwas mehr Passagier als Pilot, doch glücklicherweise konnte ich die beiden fordernden Prüfungen gut absolvieren. Am Ende des Tages zog ich dann auch noch den fetten Steilhang in der letzten schweren Sektion nach oben und blickte stolz auf die absolvierten Streckenabschnitte zurück. Am Ende erreichte ich Platz 152. Es hat mich überrascht, dass ich mittlerweile auf Sand / Kies schneller bin als bei den Enduroabschnitten. Am Strand erreichte ich die Position 136. Ein schneller Endurofahrer war ich ja noch nie - aber ich war immer schon sehr zäh. Auch diesmal war mein Ziel: Alle schwierigen Abschnitte erfolgreich absolvieren, was mir glücklicherweise gelang. Für mich waren diese Herausforderungen durchaus schweißtreibend aber nun blicke ich stolz und glücklich auf ein tolles Event zurück.

Was das KRKA Enduro Raid so besonders macht, ist die gelungene Mischung aus lockerem Enduro fahren für die, die es gemütlich angehen wollen, und sportlichen Herausforderungen für diejenigen, die gerne alle schwierigen Abschnitte bezwingen möchten und dann auch noch ein wenig die Stoppuhr im Nacken spüren. Im Fahrerlager herrschte an beiden Tagen ausgelassene Stimmung. Die Familien hatten Spaß, Kinder tollten im Sand herum, Männer und Frauen genossen ein Bier oder zwei und erfreuten sich am schönen Leben. Es gibt wohl kaum ein anderes Enduro-Rennen, wo man Urlaubsfeeling, Lebensfreude und Motorradfahren so schön miteinander verbindet. Kein Wunder, dass das Event jedes Jahr aufs Neue ausgebucht ist!

Das von TRXRAID organisierte Event bietet Streckenabschnitte in mehreren Schwierigkeitsstufen: Soft und Classic. Jeder Teilnehmer kann selbst wählen, wie hart er es angehen will. Die Sonderprüfungen sind freiwillig, ebenso wie die Teilnahme am "Primosten Trophy" - hier mussten alle schweren Sektionen und alle Sonderprüfungen gemeistert werden. Die Strecke führt über 110-140 km täglich und besteht aus Schotterstraßen und Forstwegen, die für alle Motorräder und auch für weniger Offroad-geübte Teilnehmer geeignet sind. Die harten Streckenabschnitte der "Classic" Strecke sind in drei Schwierigkeitsstufen unterteilt: E (Easy), M (Medium) und H (Hard). Diese sind freiwillig und können über die SOFT-Strecke umfahren werden.

Nach zwei intensiven Tagen standen die Sieger fest, und die Preisverleihung fand am Samstag, 26. April 2025, um 18:30 Uhr am MALA RADUCA BEACH statt. Hier die Top-Ergebnisse:

Allgemeine Enduro Klasse:

• 1. Manuel Eder (KTM) - 00:46:40
• 2. Matthias Buchinger (GAS GAS) - 00:46:41
• 3. Sebastian Pinter (KTM) - 00:46:43

Klasse Zweizylinder:

• 1. Patrick Neisser (DUCATI) - 15:12:57 -** 2. Wilfried - Schmidtmayr (KTM) - 15:13:13**
• 3. Roman Schweighofer (KTM) - 15:13:16

Klasse über 50 Jahre (Old Boys):

• 1. Norbert Hippmann (BETA) - 00:52:58
• 2. Klaus Huemer (BETA) - 00:57:00
• 3. Rudolf Tolazzi (KTM) - 00:57:19

Klasse Ladys:

• 1. Nina Buchholz (HUSQVARNA) - 01:19:31
• 2. Anna-Lena Hiebl (BETA) - 01:22:24
• 3. Manuela Marbler (KTM) - 04:47:21

Nach dem KRKA Enduro Raid genießt man Espresso, Bier oder ein Eis mit Blick auf die Bikes und das Meer. Man lässt die Tage Revue passieren, tauscht Geschichten aus und plant schon heimlich den nächsten Raid. Was als sportliche Enduro-Veranstaltung für Amateure begann, hat sich zu einem festen Termin im Kalender vieler Enduro-Enthusiasten entwickelt. Die Mischung aus Adria-Urlaub und lässigem Enduro-Fahren ist einfach unschlagbar. Ich komme definitiv wieder - und wer es noch nie versucht hat, sollte sich für 2026 schon jetzt den Termin vormerken. Aber Achtung: Schnell sein beim Anmelden, denn die Startplätze sind begehrt!

Die Analyse der Ergebnisliste zeigt, welche Enduromarken bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Endurorennen beliebt sind. KTM verzeichnet auf der Ergebnisliste einen Marktanteil von 45%, GASGAS kommt auf 8%, Fantic auf 1%, BETA auf 15%, Husqvarna auf 22% sowie Sherco auf 3%. Die restlichen Anteile teilen sich andere Hersteller.