Crutchlow: Superbike schuld an MotoGP-Titelmangel: Falsche Erwartungen an die Briten
Crutchlow: Superbike schuld an MotoGP-Titelmangel: Falsche Erwartungen an die Briten |
1977 gewann zum bislang letzten Mal ein Brite eine Weltmeisterschaft in einer Grand-Prix-Klasse. Seit Barry Sheenes großen Tagen bei den 500ern ist viel Zeit vergangen und viele seiner Landsleute sind gescheitert. Mit Cal Crutchlow versucht sich nun der nächste Inselbewohner an der Königsklasse. Und er glaubt auch zu wissen, warum es britische Fahrer in den vergangenen Jahren dort einigermaßen schwer gehabt haben. "Wenn man auf den 125ern und 250ern geboren und aufgewachsen ist, dann ist es viel einfacher, in die MotoGP einzusteigen, als wenn man von den seriennahen Superbikes kommt. Ganz ehrlich, ich denke, deswegen hatten die Briten in der Vergangenheit Probleme", sagte Crutchlow. Denn der Unterschied zwischen MotoGP und Superbike ist nach seiner Ansicht riesig. "Der Unterschied zwischen einem MotoGP-Motorrad und einem Superbike ist, wie wenn man mit einem Ford Focus die Straße runterfährt und dann in ein Formel-1-Auto steigt und die gleiche Straße entlangfährt. Alles ist einfach unglaublich." Falsche ErwartungZwei der letzten Briten, die mit Superbike-Hintergrund in der MotoGP gescheitert sind, waren Carl Fogarty und James Toseland, die beide mehrfache Weltmeister in der seriennahen Klasse waren. "Als Carl in die MotoGP ging, lief es nie wirklich für ihn. Er kam sofort wieder zurück und war immer noch Mr. Superbike. Die Leute haben die Erwartung, dass Briten nur Superbike-Fahrer sind, das ist enttäuschend. Das ist es wirklich. Wir werden immer Richtung Superbike gedrängt und dort tun sich Plätze auf. Aber ich bin mir sicher, jeder würde lieber Grands Prix fahren." Crutchlows Vorgänger bei Tech 3 Yamaha, Ben Spies, hat aber zumindest schon einmal gezeigt, dass der Umstieg auch erfolgreich verlaufen kann. Der Brite weiß allerdings, dass die Fußstapfen des Texaners nur schwer zu füllen sind. "Er ist etwas Einmaliges, so einfach ist das. Er hat einen fantastischen Job gemacht. Ich freue mich aber auf die Herausforderung. Auf Strecken, die ich kenne, erwarte ich halbwegs ordentliche Ergebnisse. Aber auf anderen Strecken muss ich lernen, das einfach durchstehen und das mitnehmen, um mich zu verbessern. Wenn ich das nächste Jahr dann wieder hinkomme, wird es hoffentlich viel besser." |
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Foto: ©Yamaha |
Bericht vom 11.03.2011 | 1.764 Aufrufe