Elias: Deutschland war entscheidend: Am Ende war alles perfekt

Toni Elias über seinen Weg zum Titel, die Bedeutung des Sieges in Deutschland und seine Hoffnungen auf einen Platz in der MotoGP.

Elias: Deutschland war entscheidend: Am Ende war alles perfekt

"Ein Traum wird wahr, perfekt, unglaublich", freute sich Toni Elias gegenüber der offiziellen Website der MotoGP über seinen WM-Titel in der Moto2. Der Spanier brauchte ein wenig, um alles richtig zu realisieren. Er meinte, bei der Zieldurchfahrt spürte er gar keine Emotionen, auch wenn er zu weinen begann. "Wir hatten viele Probleme, aber wir haben dieses Jahr hart gearbeitet und den Preis dafür erhalten. Das ist toll für meine Familie, für mich und für das Team. Wir haben viel zusammengearbeitet", sagte Elias.

Mit der Zeit wurde ihm klar, was er geschafft hatte und er wusste auch, dass er das richtig würdigen musste. "Jede Minute, jede Stunde, verstehe ich mehr, was heute passiert ist. Wir wissen nicht, ob wir in Zukunft MotoGP-Weltmeister sein werden. Jetzt sind wir Moto2-Weltmeister und wir müssen diesen Moment genießen. Sicher werden wir feiern", erklärte der Spanier. Das Rennen selbst war auch für ihn durchaus turbulent gewesen. Er sah Thomas Lüthi stürzen und merkte dann, dass sein letzter WM-Verfolger Julian Simon ein Problem gehabt hatte, weswegen er da schon wusste, der Titel gehört ihm.

Nicht alles riskieren

"Ich fuhr mein Rennen, versuchte der ersten Gruppe zu folgen, aber ich hatte einen Fehler bei der Reifenwahl gemacht. Ich wollte nicht alles riskieren. Heute war die Weltmeisterschaft das Wichtigste, es ist unglaublich." Als Elias in die letzte Kurve ging, dachte er sich bereits, wow. "Und als ich mein Team auf der Boxenmauer mit dem Board sah, auf dem stand: 'Moto2 Weltmeister', begann ich zu weinen. Ich erinnerte mich an meinen Onkel Juan, der mir sehr nahe war. Ich wusste, er sah mir vom Himmel aus zu."

Zudem war es nicht so, als ob Elias nicht nervös gewesen wäre. Er gab zu, in Japan und in Malaysia den Druck bemerkt zu haben, doch er wusste, er musste seinen Vorteil in der WM einfach nur nutzen und sein Programm umsetzen. "Das war schwierig, denn ich wollte keine Fehler machen und es war alles perfekt." Der wichtigste Sieg auf dem Weg zur WM war nach seiner Meinung jener in Deutschland, denn dort machte sein Team große Fortschritte und es begann eine Siegesserie von vier Rennen. "Wir haben dort die Weltmeisterschaft gewonnen, mit diesem Rennen, glaube ich. Wir haben sie auch an schwierigen Tagen wie in Silverstone gewonnen, wo ich als 18. startete und nach einer Runde auf Position 22 lag. Es war unmöglich, weiter vorne als auf Platz zehn anzukommen, aber wir holten wichtige Punkte und diese Konstanz hat uns am Ende zu Weltmeistern gemacht."

Vier Hauptgegner

Wie schwierig der Weg zum Titel war, wollte Elias nicht vergessen. Die Moto2 war in ihrer ersten Saison hart umkämpft, denn jeder wollte sich im Vorhof der MotoGP beweisen und gute Ergebnisse einfahren. "Wir haben letztendlich gegen vier Fahrer gekämpft. Simón war bis zum Ende sehr stark, so wie Iannone und Lüthi. Tomizawa war auch stark. Schließlich haben wir es aber geschafft." Nach dem gewonnen Titel hatte Elias klarerweise auch den Wunsch, wieder in die MotoGP aufzusteigen, Gerüchten zufolge will ihm Rechteinhaber Dorna dabei auch helfen, weil er einerseits populär ist und weil das MotoGP-Feld andererseits sonst dünn zu werden droht.

"Ich bin jetzt sehr glücklich. Ich fuhr in der MotoGP und ging dann in die Moto2, wo das Gefühl auf der Maschine etwas schwierig war. Ich brauchte weiter das Gefühl der MotoGP-Power, aber ich verstehe, wie es 2010 in der Moto2 läuft. Wir hatten das Ziel, Weltmeister zu werden und das sind wir jetzt. Ich hoffe, ich komme jetzt in die MotoGP zurück. Ich weiß, es könnte schwierig werden, denn zum Siegen braucht man viele Dinge. Aber ich bin ein Kämpfer und ich hoffe, um einen guten Platz mitzukämpfen. Ich werde viel arbeiten und einen Platz für 2011 finden", sagte Elias.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Ronny Lekl

Bericht vom 12.10.2010 | 1.803 Aufrufe

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