Interview - Bradley Smith: Dem Sport mit Leib und Seele verschrieben

Er ist einer der Titelkandidaten der 125cc-Klasse, aber was macht Bradley Smith eigentlich, wenn er nicht Rennen fährt?

Interview - Bradley Smith: Dem Sport mit Leib und Seele verschrieben

Bradley Smith zeigte in dieser Saison schon ein paar Mal, dass er trotz seiner erst 18 Jahre das Zeug zum Sieger hat und in dieser Saison zu den Titelanwärtern in der 125cc-Klasse gehört. Auch wenn es für den jungen Mann aus Oxford in den letzten Rennen nicht perfekt lief und er einige Punkte auf Teamkollegen und Rivalen Julian Simon verlor. Beim Heimrennen in Donington soll die Wende zum Positiven kommen und wie auch immer das Rennen ausgeht, an mangelnder Fitness wird Bradley Smith nicht scheitern.

Wenn man die Vorsaison mit einrechnet, dann dauert die Saison insgesamt zehn Monate hast du ein spezielles Langzeittraining dafür?
Bradley Smith: "In der Vorsaison absolviere ich ein Grundtraining, das sind sehr lange, intensive Einheiten, die auf Ausdauer zielen. Wenn dann im April die Saison beginnt, bin ich normalerweise noch nicht bei 100%. Es ist eine lange Saison und man muss einen Weg finden, in den letzten Rennen nicht zu müde zu werden. Bis zum August hin steigere ich das Training kontinuierlich und ab dann schau ich drauf, dass ich nicht übertrainiere."

Absolvierst du während der Rennwochenenden ein spezielles Training?
Bradley Smith: "Um ehrlich zu sein, nein. Ich trainiere während der ersten drei Tage einer Grand Prix-Woche genau so wie üblich. Montag, Dienstag, Mittwoch gehe ich zum Beispiel Schwimmen, Radfahren und Rennen. Wenn ich dann an der Strecke ankomme, fahre oder laufe ich ein paar Runden um die Strecke. Man versucht sich natürlich seine Kräfte für das Wochenende einzuteilen. Vor dem Rennen wärme ich mich 15 Minuten auf und auch nach dem Rennen noch einmal für zehn Minuten, um wieder locker zu werden. Es ist wichtig sich schnell wieder zu erholen und Hydrate zu essen, besonders bei aufeinanderfolgenden Rennen."

Hast du eine besondere Diät zu deinem Fitnessprogramm?
Bradley Smith: "Das koordiniert mein Trainer für mich. Ich habe auch einen Sponsor der mich mit diesen Zusatzstoffen versorgt. Für zu hause habe ich eine etwas seltsame Diät. Auf der einen Seite muss ich genug Energie haben, um Trainieren zu können und auf der anderen Seite muss ich aufpassen, dass ich für die 125cc nicht zu schwer werde. Ich esse keine Fertigkost und nicht zu viel dunkles Fleisch, eher Hähnchen, Pute, Fisch und Salate. Es ist selten, dass ich mehr als 2500 Kalorien pro Tag zu mir nehme."

Ist Triathlon der Grundaufbau deines Trainings?
Bradley Smith: "Ja, denn ich liebe alle drei Disziplinen, außerdem ist es völlig losgelöst von der MotoGP. Zwischen Januar und November fahre ich hauptsächlich Motorräder, auch wenn wir nicht an jedem Wochenende ein Rennen haben, es ist eine lange Saison. Triathlon bietet die richtige Abwechslung. Es ist ein großartiger Sport."

Das englische Wetter hat sicher ebenfalls einen Einfluss auf dein Training?
Bradley Smith: "In diesem Jahr war ich das erste Mal für eine längere Zeit nicht in England, um zu trainieren und ich denke es hat sich gut bezahlt gemacht. Ich war sechs Wochen in Barcelona, zu Beginn des Winters und es hat nur drei oder vier Mal geregnet. In England kannst du dich glücklich schätzen, wenn du drei oder vier Tage Sonnenschein hast. Im nächsten Winter werde ich wieder in Spanien sein, um die Vorbereitungen für die Vorsaison zu absolvieren. Aber ich werde mich auch im Langlauf versuchen, wir wissen nur noch nicht wo."

Machst Du auch Mal Pause?
Bradley Smith: "Ja sicher doch einmal in der Woche oder aller zwei Wochen mache ich auch Mal einen Tag lang gar nichts, um aufzutanken. Aber ich mag es nicht, nichts zu tun, ich mag es immer beschäftigt zu sein."

Wie ist es mit Urlaub?
Bradley Smith: "Nicht während der Saison. Wenn ich Urlaub mache, dann am Ende des Jahres mit der Familie - im November oder Dezember. Über Weihnachten mache ich eine Woche Urlaub und dann tue ich nichts, außer 'sündigen'. Aber 50 oder 51 Wochen im Jahr konzentriere ich mich auf mein Training und bin dem Motrorradsport verschrieben."

Glaubst du, dass das nötig ist oder ist das einfach nur ein Teil deines Charakters?
"Ich möchte immer das Maximum herausholen aus meinem Körper und meinem Geist, ich bin sehr wettbewerbsorientiert wenn es um Rennfahren geht. Ich möchte nicht, dass meine körperliche Verfassung mich am Siegen hindert. Ich möchte niemals denken müssen, dass ich hätte mehr erreichen können, wenn ich bloß etwas fitter gewesen wäre. Vielleicht ist soviel Training nicht nötig, aber ich will alles tun, was ich kann, um zu gewinnen. Im Training sich zu fordern gehört für mich dazu, ich denke, man muss ein bisschen Leiden, um heiß auf Siege zu bleiben."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Ronny Lekl

Bericht vom 24.07.2009 | 1.906 Aufrufe

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