Testing Time in Brünn: Stoner und der Regen
Testing Time in Brünn: Stoner und der Regen |
Da nach dem Rennen auch immer vor dem Rennen ist, rückte eine große Zahl an MotoGP-Teams und Piloten - nur die Gresini-Mannschaft fehlte - am Montag aus, um den ersten von zwei Testtagen in Brünn zu bestreiten. Und dabei bot sich ein ähnliches Bild wie am Rennsonntag. Casey Stoner lag laut inoffizieller Zeitenliste von Repsol Honda an der Spitze des Feldes und das mit Qualifyiern und ohne. Hinter dem Australier reihte sich John Hopkins ein, der seine beste Zeit ebenfalls auf Qualifying-Reifen fuhr und es folgten die beiden Hondas der Repsol-Mannschaft. Am Nachmittag mischte sich allerdings auch etwas Regen dazwischen, weswegen die Arbeit früher beendet wurde. Soweit, so gut. Was haben die Fahrer denn nun gemacht? Wie angekündigt war Stoner mit einer neuen Verkleidung unterwegs, von der er sich bessere Fahrbarkeit verspricht, sollte es stärkere Winde geben. "Wir hatten gute Resultate damit und das ist eine positive Sache für den Rest der Saison. Wir hatten auch viele Reifen zu testen und es gab einige Hinterreifen, mit denen wir glücklich waren", sagte er. Als er die neue Verkleidung am Nachmittag testete, hatte Stoner allerdings keine frischen Reifen zur Verfügung, zeigte sich mit den erzielten Zeiten dennoch zufrieden. "Wir sind nicht ganz sicher, wann wir die neue Verkleidung einsetzen werden, da wir damit noch etwas mehr Informationen sammeln müssen. Es ist aber die richtige Richtung." Auch Nicky Hayden war nach seiner drittbesten Zeit des Tages nicht unzufrieden. So arbeitete er mit einigen neuen Teilen und beschäftigte sich mit dem Setup der Maschine, da er nach der Sommerpause ein neues Chassis bekommen hat. Den Nachmittag nutzte er für Reifenvergleiche und konnte dabei eine Reihe von konstant guten Runden fahren. "Das am Montag zu tun, ist zwar immer etwas spät, aber wir hatten heute sicher mehr Konstanz und auch mehr Speed", erklärte der Amerikaner. Sein Teamkollege Dani Pedrosa fuhr zur viertbesten Zeit, während er einige neue Teile an seinem Motorrad überprüfte, die er am Wochenende noch nicht verwenden konnte. "Es waren keine großen Veränderungen und die Unterschiede waren klein, aber ich denke, wir haben nützliche Informationen gefunden. Wir haben heute keine großen Schritte nach vorne gemacht, haben aber einige Ideen gefunden, wie wir uns weiter verbessern können", berichtete der Spanier. Da er sich ausschließlich auf das Chassis und den Motor konzentrierte, kam er noch nicht dazu, die Reifen unter die Lupe zu nehmen. Das will er am Dienstag tun. Hinter Chris Vermeulen erreichte Loris Capirossi die sechstbeste Zeit des Tages. Der Italiener nutzte seine Zeit, um einige Dinge am Setup auszuprobieren. Was ihn dabei aber immer noch wurmte, war seine verkorkste Reifenwahl für das Wochenende. "Ich habe sicher einen Fehler gemacht, als ich am Donnerstag meine Wahl für die Reifen getroffen habe. Denn heute habe ich einen neuen Vorderreifen getestet, den ich nicht zur Verfügung hatte und war viel schneller als im Rennen gestern. Wir haben auch das Setup verbessert und die neue Verkleidung ist viel versprechend und kann für die kommenden Rennen interessant sein", erzählte Capirossi. Mit den Reifen will er aber noch ein wenig arbeiten, um sich sicher zu sein, wie er in Zukunft damit verfährt. Colin Edwards reihte sich auf Position sieben ein - laut Yamaha-Angaben auf Position sechs, laut offizieller Website der MotoGP auf Rang zwölf - und brachte seinen Tag damit zu, neue Reifenlösungen von Michelin auszuprobieren. "Michelin hat viele neue Sachen zum ausprobieren mitgebracht und ich denke, insgesamt habe ich vier Vorder- und vielleicht fünf Hinterreifen getestet bevor der Regen kam. Leider sieht es nicht so aus, als ob wir bislang ein Wunder gefunden haben. Wir sind in einer schwierigen Situation, ich bin aber entschlossen, Michelin 110-prozentige Hilfe zu geben, damit wir wieder dorthin kommen, wo wir hingehören", meinte der Texaner. Neben den Reifen hatte Edwards auch neue Stoßdämpfer dabei, sowie eine neue Startmechanik und elektronische Teile, die sich alle gut zu bewähren schienen. Auf allen Zeitenlisten fand sich Valentino Rossi auf dem zehnten Platz. Der Italiener beschäftigte sich mit dem neuen Motor, von dem sich das Team bei der Kraft und dem Top Speed einen Schritt nach vorne verspricht. Rund 25 Runden drehte er damit. "Wir haben zunächst nicht bemerkt, dass es viel schneller geht, aber das ist auch erst der erste Schritt. Wir brauchen noch Zeit, um ihn besser zu verstehen und zu sehen, wie er uns helfen kann. Morgen werden wir weiter damit arbeiten - zumindest einen Teil des Tages", sagte er. Nach den Problemen vom Sonntag beschäftigte sich auch Rossi mit den Reifen, konnte aber nicht behaupten, etwas Besonderes gefunden zu haben. Allerdings funkte ihm auch der Regen dazwischen, als er einige neue Hinterreifen ausprobieren wollte. Auch bei D'Antin MotoGP wurde eifrig an den Reifen gearbeitet. So beschäftigte sich Alex Barros mit den Hinterreifen und untersuchte die Unterschiede zwischen den Mischungen und dem Reifenaufbau. "Wir haben positive Resultate geholt, die vor allem bei den Überseerennen hilfreich sein werden. Mit zwei Reifen habe ich ein sehr gutes Gefühl gehabt und das macht mich sehr zuversichtlich." Das große Manko der vergangenen Rennen, die Qualifyier, konnte Barros wegen des schlechten Wetters aber nicht ausprobieren. Auch Ivan Silva bekam noch eine Ausfahrt auf der Desmosedici und konnte dabei sein Gefühl mit der Maschine verbessern. Immerhin erreichte er Platz 15 und war damit nicht ganz am Ende des Feldes. "Wir haben viele Runden gedreht, wodurch ich viele Dinge über die Maschine gelernt habe und ich konnte meine Zeiten im Vergleich zu gestern verbessern", sagte er. Am Dienstag wird eine große Anzahl der Fahrer und Teams wieder ausrücken, um sich weiter auf den Rest der Saison vorzubereiten. Die inoffiziellen Testzeiten vom Montag in Brünn (zur Verfügung gestellt von Repsol Honda)1 Casey Stoner Ducati Marlboro Team 1m 57.07s Q 50 Runden |
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Bericht vom 21.08.2007 | 2.106 Aufrufe