Fighterama 2011
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Fighterama 2011 |
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Bei den Insidern liebevoll Rama abgekürzt hat diese Messe der Extremen Mopeds dennoch gar nichts mit einer harmlosen Frühstücks-Margarine gemein. | |
Hier trifft man mal endlich die ganzen alten und akkuraten Gesichter wieder, wenigstens einmal im Jahr. Zum zehnten Mal fand sie am ersten Wochenende im November statt, diese Indoor-Veranstaltung der Straßenkämpfernaturen, deren spektakuläre Motorradumbauten schon seit über einem Jahrzehnt für Furore auf öffentlichen Straßen sorgen. Steiles Heck, gruselige Lampenmaske, markantes Chassis, selbst das starke Styling des extremen Mopedbetreibers treibt dem Normalbürger den Angstschweiß auf die Stirn, begegnet ihm solch eine Figur auf dem Geisterbahngerät auf offener Straße. | |
Krasse Kräder und deren Dealer, Teile-Hersteller und
Klamotten-Lieferanten, sie alle führte das Szene-Magazin Fighters vor
zehn Jahren in den archaischen Rheinberg-Messehallen zusammen,
programmtechnisch aufgepeppt mit einer Armada von Stunt-Ridern und
feschen Mädels.
Letztere zumeist so leicht bekleidet wie die Naked-Bikes genannte Variante dieses Kult-Motorrades, das als Streetfighter eine ganze Bataillon von kämpferischen Jüngern in dieser Dekade heranreifen ließ. Das extensive Party-Feiern rund um ihren Fighter gewohnt, treiben sie alle spätestens am Samstagabend dem jährlichen Höhepunkt der Fighterama zu. Doch nun ist fast nichts mehr wie es mal war: zum 10. Geburtstag des extremen Happenings sind die ursprünglichen Veranstalter, das Fighters-Magazin, von der Bildfläche verschwunden. Tapfer übernahm kurzfristig der Veranstalter Motor-Events & Media unter Günther Zaluskowski von der Frühjahrs-Bike-Messe in Rheinberg Regiment und Organisation. Bereits vor drei Jahren fand der erste große Wechsel statt, indem die Fighterama von den Rheinberg-Messehallen umzog zum Wunderland Kalkar nahe der niederländischen Grenze, circa 40 Kilometer westlich von Krefeld gelegen. Die Party-Straße ward geboren: die unterirdischen Kneipen des riesigen Freizeitgeländes gelten als das neue Refugium der zur extremen Feier bereiten Straßenkämpfer. Nicht mehr der Zeltplatz nahe den alten Messehallen in Rheinberg wird zur Übernachtung am langen Wochenende genutzt sondern ein Hotel-Kontingent im Wunderland, das auch gleich die komplette Nahrungsaufnahme ganzer Familienbanden um den Streetfighter herum mit beinhaltet. |
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Alles buchbar wie ein ganz normal touristisch angelegter
Wochenend-Trip. Damit aber auch ziemlich entkoppelt vom ursprünglichen
Element, dem extrem modifizierten Kraftrad. Was den Streetfighter nun
auch mal zum Autofahrer werden lässt und Fußgänger innerhalb des
weitläufigen Veranstaltungsgeländes, das mehr wie eine gärtnerisch
korrekte Parkanlage anmutet. Als Familien-Freizeitpark angelegt bietet
das Gelände dafür neuerdings auch die beschleunigten Fahrten auf
Dragster-Rennern, Supermoto-Fights auf der Kartbahn und Wheelie-Riding
auf einer festgezurrten Ducati-Monster. Sonst alles wie gehabt:
Teilehändler, Customizer, Burnout-Contest auf der Brennplatte,
Stunt-Riding der jungen Wilden auf der Flaniermeile, jede Menge Alkohol
und besagte nackte Babes am Abend in den zünftig gestalteten Katakomben. Die Fighter-Show heißt nun Custom-Show und zeigt innerhalb der vierten von vier Hallen auch krasse Umbauten aus dem polnischen und finnischen Ausland, dicht umlagert von der Fangemeinschaft, die zur Jubiläumsveranstaltung aus dem In- und benachbarten Ausland in fünfstelliger Mannschaftsstärke anreiste. Um die 20.000 Besucher werden es wohl gewesen sein, die sich um die 80 Aussteller tummelten. So gerüstet kann es getrost in die Winterpause gehen, bis der gemeine Streetfighter im Frühjahr wieder mit krass modifizierten Krädern auf die offenen Straßen zieht. www.fighterama.de |
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Text: S.Welte |
Bericht vom 11.11.2011 | 6.746 Aufrufe