Jorge Martinez erklärt Talmacsi-Situation: Balatonring Team fährt mit oder ohne Talmacsi

Jorge Martinez erklärt Talmacsi-Situation: Balatonring Team fährt mit oder ohne Talmacsi

"Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir die Situation neu analysieren mussten", klagte Gabor Talmacsi noch am Donnerstag und erklärte die Trennung von seinem bisherigen Team, dem Balatonring-Team unter der Leitung von Jorge Martinez.

Nun hat sich auch der Teamchef zu Wort gemeldet und erklärt, dass er nach dem Rennen von Le Mans nach Budapest fliegen wölle, um mit Talmacsi zu reden. "Wir hoffen, dass wir uns einigen können und Gabor zurückkommt. Ich werde es versuchen, denn ich würde gern mit ihm weiter arbeiten. Ich kann ihm technische Unterstützung anbieten, Team, Teile, aber er muss entscheiden, ob er mit uns weiter machen will oder nicht", sagte Martinez, der bislang glaubte ein gutes Verhältnis mit Talmacsi gepflegt zu haben.

Die Argumente des Ungarn, er habe nicht das Material erhalten, das er versprochen bekam, scheinen etwas bizarr. Bei den Wintertestfahrten hatte Talmacsi noch gute Ergebnisse und in der WM-Wertung liegt der 250cc-Rookie auf Platz fünf, nur ein Punkt fehlt ihm zu Rang vier. Zudem hat Martizes das Team allein für den Ungarn ins Leben gerufen und zusätzliche Sponsoren gesucht, um das Projekt abzusichern.

"Wir haben eine RSA-Maschine wie Bautista, Simoncelli und andere Top-Fahrer", widerlegte Martinez die Vorwürfe von Talmacsis Anwalt auf der Pressekonferenz. "Während der ganzen Zeit in der wir zusammen gearbeitet haben, war unser Verhältnis stets ausgezeichnet, auch noch beim letzten Rennen in Jerez."

"Ich hatte mit so einer Reaktion überhaupt nicht gerechnet. Wir haben dieses Team allein für Gabor aufgebaut. Es war nicht einfach dieses Projekt ins Leben zu rufen, aber wir haben nicht aufgegeben und haben für Material und Unterstützung gekämpft", sagte er zu motorcyclenews.

Ein Super-Deal?

Sollte sich Gabor Talmacsi dennoch entscheiden nicht weiter für Aspar zu fahren, so stehen drei Dinge fest: Zum Ersten wird das Balatonring-Team weiter bestehen und fahren, bereits an diesem Wochenende ersetzt Angel Rodriguez den Ungarn. Zum Zweiten sieht Martinez eine Trennung vom Aspar Team für einen schwerwiegenden Fehler, was die Karriere Talmacsis betrifft und Drittens:

"Erwiesenermaßen kann Gabor nicht in einem anderem Team fahren. Wir haben einen Vertrag für dieses Jahr und wir werden mit dem Balatonring Team weiter machen."

Diese Aussage ist daher interessant, da es die Vermutung gibt, dass Gabor Talmacsi zum Scot Racing Team in die MotoGP umsteigen möchte, wie motorcyclenews schreibt. Demnach könnte der 28-Jährige die Ersatzmaschine von Yuki Takahashi bekommen und für den Rest der Saison für Scot Honda fahren. Ein Vertrag soll schon zur Unterschrift bereit liegen.