Ducati feiert: Legale Maschine, ungläubige Freude

Ducati feiert: Legale Maschine, ungläubige Freude

Vier Rennen, drei Siege, die WM-Führung und die Anerkennung seiner Gegner. Für Casey Stoner läuft es momentan wie geschmiert, ein Zustand, den er selbst noch nicht ganz realisiert hat. "Wenn mir voriges Jahr jemand gesagt hätte, dass ich an diesem Punkt der Saison drei Siege haben werde, dann hätte ich gelacht", meinte der Australier. Auch er kam schließlich nicht umhin, die Geschwindigkeit seiner eigenen Maschine auf der Geraden anzuerkennen, fühlte sich aber auch nur in einer Kurve unwohl. "Das war die Kurve vor der Gegengeraden, wo ich nicht so gut durchkam, aber wir haben viel daran gearbeitet und eine besser Ausgangsgeschwindigkeit gefunden."

Abesehen davon konzentrierte sich der Australier nur auf seine Rundenzeiten, was ihm gegen Ende nicht nur deswegen leichter fiel, weil Valentino Rossi einen Fehler gemacht hatte, sondern auch weil mit leererem Tank die Maschine besser fuhr. "Es war wieder ein fantastisches Rennen, wie in Katar und der Türkei, aber wir haben unsere Denkweise nicht verändert. Wir arbeiten hart, gehen von Rennen zu Rennen und tun immer das Beste."

Das wollte auch Loris Capirossi tun, aber der Sturz im Qualifying gestern und auch jener in der ersten Kurve kamen ihm dazwischen. Zwar blieb er im Rennen von irgendwelchen Folgen verschont, aber Zeit hat es dennoch ein bisschen gekostet. Danach hatte er dann Probleme mit den Bremsen. "Deswegen konnte ich nicht angreifen. Ich konnte nur meine Position verteidigen und vorne in meiner Gruppe ins Ziel fahren", berichtete er. Irgendwie hatte er es aber trotzdem geschafft, im Vergleich zu seiner Startposition acht Plätze gutzumachen. Die Zehn WM-Punkte für seinen sechsten Rang waren ihm nach seinem schlechten Saisonstart aber nicht genug. "Ich bin Achter in den Punkten, während Casey und Valentino weit voraus sind. Ich bin aber nicht so weit hinter dem Dritten, also nehme ich einfach den Kopf runter und versuche mein Gefühl mit dem Motorrad zu verbessern, das offenbar eine Siegmaschine ist."

Da dem wirklich so ist, hat der internationale Motorradverband (FIM) nach dem Rennen auch einen genauen Blick in den Motor der Ducati geworfen. Denn im Fahrerlager wurde immer wieder darüber spekuliert, wie ein legaler Motor so viel schneller sein kann. Aber das Ducati-Aggregat wurde für in Ordnung befunden. "Nach dem Rennen hat der Technische Direktor der FIM, Mike Webb, das Motorvolumen von Casey Stoners GP7 überprüft und alles war in Ordnung. Das war eine normale FIM-Prozedur und kein Resultat irgendeines Protests", sagte Ducati Projekt Manager Livio Suppo. In dieser Saison waren zuvor bereits die Größe des Tanks und die Benzintemperatur bei Ducati überprüft worden, aber es gab nie Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung wäre.