Toselands größte Enttäuschung: Edwards hielt mehr für möglich
Toselands größte Enttäuschung: Edwards hielt mehr für möglich |
Auch wenn Platz vier ihn eigentlich ganz zufrieden stimmte, so war Colin Edwards doch nicht besonders glücklich mit dem Ergebnis in Donington. "Im Trockenen am Freitag war es so gut und ich war mit allem so glücklich. Aber mit dem Regen gestern wurde ich etwas aus der Bahn geworfen", klagte er. Denn die Geometrie der Maschine und die Gewichtsverteilung ist etwas anders als bei der M1 des Vorjahres als musste er sich im Regen etwas umstellen, was ihn dann im Trockenen irgendwie auf die falsche Fährte brachte. "Heute Morgen, als ich hinaus ging und wieder hereinkam, begann ich mich über die ganzen Probleme mit der Front zu beschweren, doch die Maschine war genau die gleiche wie am Freitag", sagte der Texaner. Doch er kam einfach nicht auf die Zeiten des Freitags, bis er endlich merkte, was er ändern musste. Er musste einfach tiefer in die Kurven hinein bremsen und das auch härter und länger, was aufgrund der veränderten Geometrie bei der diesjährigen Maschine notwendig geworden ist. "Mir fiel das nur zu spät ein. Sobald ich das gemacht habe, kam ich in die niedrigen 1:29er und kam durch das Feld. Was die Rundenzeiten betrifft, so lag nicht viel zwischen mir, Valentino, Dani und Casey. Ich sah sie immer auf dem gleichen Punkt vor mir und sie kamen nicht weg. Wenn überhaupt, habe ich auf sie aufgeholt", erklärte Edwards. Deswegen glaubte er, dass er zumindest mit Valentino Rossi und Dani Pedrosa um Platz zwei hätte kämpfen können, wenn er schneller vorne angekommen wäre. "Das Team und Michelin haben tolle Arbeit gemacht und ich wünschte, ich könnte das Rennen noch einmal fahren." Diesen Wunsch teilte er mit seinem Teamkollegen James Toseland, der bei seinem Heimrennen einen wahren Albtraum erlebte und gleich in der ersten Kurve zu Sturz kam. "Es ist schwer, zu erklären, wie enttäuscht ich bin", meinte der Brite danach. Zu seinem Sturz beigetragen hatte wohl auch das schlechte Qualifying vom Samstag, denn von Startplatz 16 aus, wollte Toseland aggressiv ins Rennen gehen. Er kam auch gut weg, hatte bereits ein paar Gegner überholt und glaubte, dass er die Kurve nicht zu schnell anging. "Das Heck kam aber einfach herum und ich lag unten. Ich hätte dann einfach an die Box zurückfahren können, aber viele Leute waren da, um mich fahren zu sehen. Ich hatte Schmerzen, denn ich hatte den Kopf recht hart angeschlagen und war mit der rechten Hand voll auf den Asphalt geknallt", erzählte er. Seine Maschine war auch nicht im Idealzustand, da die rechte Fußraste abgeschlagen war. Doch der Brite fuhr weiter, denn er wollte unbedingt die Zielflagge sehen. "Ich wollte für all die Fans ins Ziel fahren, die mich so großartig unterstützt haben, seit ich hier herkam. Ich werde von dem hier zurückkommen, aber es muss eine der größten Enttäuschungen meiner Laufbahn sein", beteuerte Toseland. Aufgeben kam für ihn trotzdem nie in Frage und er blieb davon überzeugt, dass seine Zeit auch kommen wird. Immerhin hatte er auch einen kleinen Grund zum Feiern. "Ich muss ]125er-Sieger] Scott Redding gratulieren. Er hat heute einen tollen Job gemacht und es war toll für die britischen Fans, ihm zuzusehen." Team Manager Herve Poncharal tat das Pech von Toseland sehr leid, wobei dem Franzosen klar war, dass sein Schützling nach dem Regen am Samstag immer der Zeit nachlaufen würde. "Ab da versuchte er nur noch, sich zu erholen. Er machte dann einen Fehler, aber ich habe nur Bewunderung dafür, was er nachher gemacht hat. Es brauchte viel Courage auf seiner Seite, um unter diesen Umständen weiterzumachen und es zeigte, dass er den britischen Fans für ihre Unterstützung etwas zurückgeben wollte", erklärte Poncharal, der es gut fand, dass Toseland nur wenige Tage zum Nachdenken haben wird, weil es in Assen bereits am Donnerstag weitergeht. Mit der Leistung von Edwards war Poncharal klarerweise zufrieden und lobte den Texaner für eine weitere starke Vorstellung. "Er qualifizierte sich im Regen in der zweiten Reihe und obwohl er zu Beginn des Rennens Zeit verlor, fuhr er später ähnliche Zeiten wie Valentino und Dani und holte sie ein. Zu sehen, was Colin heute geleistet hat, zeigt, was wir für ein gutes Paket haben", meinte der Team Manager. |
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Bericht vom 23.06.2008 | 1.593 Aufrufe