SBK Utha

Die Premiere der Superbike-WM im Miller Motorsports Park brachte optische und
organisatorische Neuerungen sowie den Premiere-Sieg von Carlos Checa.

Die Superbike-WM boomt


Die Fahrer waren von der neuen Piste des Miller Motorsports Park in der Nähe von Salt Lake City durchwegs angetan.
Troy Bayliss verglich Miller mit den Strecken von Misano und Katar, weil es teilweise wellig und sehr weitläufig ist. Während sich die erfahrenen Spitzenfahrer wie Bayliss, Carlos Checa und Troy Corser auf der 4,8 Kilometer langen Strecke von Beginn an gut zu Recht fanden, hatte Alstare-Suzuki-Ass Max Neukirchner zu kämpften: Nur auf Rang 20 im ersten freien Training und Platz 15 im Qualifying am Freitag. Ich war am Beginn etwas verärgert, denn irgendwie ist mir die Gewöhnung an diese Piste schwer gefallen, erklärte Neukirchner noch am Freitag. Zudem sind mit der Abstimmung in die falsche Richtung gegangen. Am Sonntag führte der Sachse nach Startplatz im ersten Rennen sogar kurzzeitig und kam auf Rang vier ins Ziel.

Die Superbike-WM machte zuletzt im Jahr 2004 in den USA Station, damals in Laguna Seca in Kalifornien. Promoter Paolo Flammini durfte sich trotz der vier Jahre dauernden Absenz bei der Rückkehr auch in den USA über reges Interesse an seiner Serie freuen. Im Rahmen des Meetings wurde deshalb bereits festgelegt, dass im Jahr 2009 das Boulder-Racing-Team auf Ducati 1098 in die Superbike-WM einsteigen soll. Die US-Amerikaner wollen dazu ihr Lager in der Nähe der Ducati-Fabrik in Borgo Panigale bei Bologna aufschlagen.

Vor allem im ersten Streckenabschnitt habe ich Zeit verloren. Im ersten Qualifying haben wir zudem wohl den falschen Weg eingeschlagen, das Beschleunigen aus den engen Ecken ist mir deshalb schwer gefallen. Neukirchner steigerte sich am Samstag enorm und fand sich auf Startplatz zwei wieder: Ich habe mir auf der Piste Ben Spies genau angeschaut. Den Fernseher für die Superpole hätte ich gerne mitgenommen.
 


Routinier Carlos Checa konnte dem Meeting im Mormonenstaat viel Gutes abgewinnen: Es ist gut für die Superbike-WM, dass es wieder ein Meeting in den USA gibt, erklärte der 35-jährige Katalane aus der HANNspree-Honda-Truppe. Zu einer Ernst zu nehmenden Weltmeisterschafts-Serie gehört zumindest ein Rennen in den USA. Die Piste des Miller Motorsports Park ist zudem sehr interessant und technisch wirklich sehr anspruchsvoll. Dass wir keine Daten von der Strecke hatte, hat die Sache am Anfang noch deutlich erschwert. Suzuki-Routinier Yukio Kagayama meinte: Die Strecke wirkt sehr weitläufig und es war am Beginn schwierig, die ideale Linie zu finden. Der Katalane zeigte im ersten Rennen eine Meisterleistung und sicherte sich seinen ersten Superbike-WM-Laufsieg.

Nachdem das Alstare-Suzuki-Team zu Saisonbeginn in Katar mit der spanischen Immobilien-Agentur Meyluna als Co-Sponsor aufgekreuzt war, gingen die beiden Parteien bereits vor dem Meeting in Valencia im Streit auseinander. In den USA sprang im Team der Battas die Marke globasol als One-Event-Partner ein. Alle drei GSX-R 1000 wurden im gelb-blauen Design gehüllt. Die Firma globasol ist im Bereich der wieder erneuerbaren Energien tätig. Dazu beschäftigt man sich auch intensiv mit Bio-Sprit und Biomasse. In der Dominikanischen Republik soll demnächst eine Fabrik zur Herstellung von 60.000 Tonnen Biodiesel errichtet werden. Die Marke globasol ist ein Unternehmen der Globalia-Gruppe, zu der auch die spanische Marke Pepephone gehört, der Hauptsponsor des Alstare-Suzuki-Teams.

HANNspree-Honda-Pilot Kenan Sofuoglu setzte in den USA alles daran, um seinen privaten Tiefschlag mit dem Verlust seines zweiten Bruders Sinan möglichst gut zu verdrängen. Ich bin einfach froh, dass ich wieder af der der Rennstrecke bin, erklärt der Supersport-Weltmeister von 2007. Sofuoglus jüngerer Bruder Sinan war am Monza-Rennwochenende Anfang Mai in der Türkei bei einem Rennen tödlich verunglückt. Kenan war darauf am Freitag aus Monza in seine Heimat gereist. Ich hatte viele persönliche Probleme in den letzten Wochen, die zu meinen Schwierigkeiten mit dem Fahrstil noch hinzugekommen sind."

Die Idee eines MotoGP-Tests von Max Biaggi und Troy Bayliss auf der Piste von Mugello ist bei Ducati endgültig unter den Tisch gekehrt worden. Im Ducati-MotoGP-Team herrscht nach den guten Resultaten der jüngsten Vergangenheit, mit Ausnahme der Probleme von Stoner in Le Mans, positive Stimmung. Ich denke nicht, dass es im Moment keine derartigen Pläne bei Troy und Max gibt, bekräftigte Projektleiter Livio Suppo in Mugello. Ich persönlich glaube auch nicht, dass es dazu kommen wird.
 

 
 

Text: Johannes Orasche
Fotos: Johannes Orasche

Autor

Bericht vom 02.06.2008 | 2.455 Aufrufe

Du hast eine Neue?

Verkaufe dein Gebrauchtmotorrad im 1000PS Marktplatz.

Inserat erstellen

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts