IDM Superbike: Guter Abschluss für Bauer und Daemen
IDM Superbike: Guter Abschluss für Bauer und Daemen |
Der bereits als neuer IDM Superbike-Meister feststehende Österreicher Martin Bauer und der Belgier Werner Daemen holten sich am Sonntag (16. September 2007) die letzten Siege der IDM Superbike-Saison 2007 auf dem Hockenheimring. Vor 18.150 Zuschauern gewann der Österreicher den Vormittagslauf vor Werner Daemen, dem niederländischen Gaststarter Arie Vos und dem Norweger Kai-Borre Andersen - alle vier pilotieren eine Honda CBR 1000 RR. Am Nachmittag lagen wieder zwei Hondas vorn. Werner Daemen vom alpha Technik Van Zon Honda Team gewann das Rennen vor seinem Teamkollegen Kai-Borre Andersen und dem MV Agusta-Piloten Jörg Teuchert. Schnellster Pilot im Qualifikationstraining am Samstag war der Norweger Kai-Borre Andersen. Die übrigen Plätze in der ersten Startreihe gingen an Martin Bauer vom Team Holzhauer Racing Promotion, den Niederländer Arie Vos und Werner Daemen. Erneut demonstrierten die IDM Superbike-Piloten die enorme Leistungsdichte der Klasse - neun Piloten lagen innerhalb einer Sekunde. Für den Österreicher Andreas Meklau war die Saison bereits am Freitag nach einem Trainingssturz beendet. Nach einem Schlüsselbeinbruch und dem Bruch des rechten Mittelfußes musste Meklau seine Ambitionen auf den Vizemeistertitel begraben und reiste am Samstag zur ärztlichen Behandlung nach Österreich ab. Zuvor unterschrieb Meklau jedoch noch einen Vertrag für 2008, wo er erneut für das Team Suzuki International Europe antreten wird. Sein Teamkollege wird Nachwuchsfahrer Dominic Lammert. Vormittagsrennen: Martin Bauer holt sich seinen siebenten SaisonsiegDer Start des ersten IDM Superbike-Rennens des Wochenendes verlief wie in dieser Saison schon oft erlebt. Neben dem Gaststarter Arie Vos kam vor allem der neue Superbike-Meister Martin Bauer wie eine Rakete vom Start weg. Der Norweger Kai-Borre Andersen, dem in der Saison trotz grandioser Rennen immer noch ein Sieg fehlt, verbaute dagegen seinen Start ein weiteres Mal und fiel zunächst bis auf den zehnten Rang zurück. Aus der ersten Runde kam Martin Bauer als Führender zurück und ergriff die Flucht. Zunächst konnten ihm Vos, Daemen, Teuchert und der schwedische Gaststarter Jimmy Lindström (Yamaha) noch folgen. Aber Bauer fuhr konsequent schnelle Runden und schüttelte Verfolger um Verfolger ab. Zur Hälfte des Rennens hatte der Österreicher bereits 2,5 Sekunden zwischen sich und den Niederländer Vos gebracht. Der hatte noch Werner Daemen im Schlepptau. Dahinter klaffte bereits eine Lücke von über 5 Sekunden zu Andersen und Teuchert, die nach schwachen Starts zur Aufholjagd bliesen. Tatsächlich waren der Norweger und der Supersport-Weltmeister des Jahrgangs 2000 schneller unterwegs als Vos und Daemen und kamen den beiden immer näher. Bis zur 15. der 19 Runden hatten sie ihren Rückstand auf 1,7 Sekunden reduziert. Eine Runde später schmiss Teuchert seine MV Agusta in der Kurve vor Start und Ziel weg. Andersen ging allein auf Verfolgungsjagd und war in Runde 17 an seinem Teamkollegen Werner Daemen und Vos dran. Der Norweger attackierte Vos und ging sogar am Niederländer vorbei. Doch der konterte und am Ende war der Einlauf klar: Daemen holte sich Rang zwei vor Vos und Andersen. Martin Bauer konnte in diesem Rennen niemand gefährden. Mit einem Wheelie über die komplette Start-Ziel-Gerade feierte der Österreicher seinen siebenten Saisonsieg mit über 7 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. Hinter seinen Honda-Markenkollegen Werner Daemen, Arie Vos und Kai-Borre Andersen kamen die Suzuki-Piloten Stefan Nebel, Dominic Lammert und Roman Stamm auf die Plätze fünf bis sieben. Nachmittagsrennen: Endlich ein Sieg für das Van Zon Honda Racing TeamNach dem Alleingang von Martin Bauer im ersten Superbike-Rennen verlief der Nachmittagslauf wesentlich spektakulärer. Einer der Hauptakteure war der Österreicher selbst. Nachdem er wie im ersten Lauf erneut einen guten Start hinlegte, fehlte er nach Runde eins. Schon in der ersten Kurve hatte der Österreicher Probleme mit dem Vorderrad, die dann einige Kurven später zum Sturz führten. Da Martin seine Meister-Saison nicht mit einem "Nuller" abschließen wollte, nahm er das Rennen als 35. und Letzter wieder auf und jagte dem Feld mit über 25 Sekunden Rückstand hinterher. Auch Kawasaki-Pilot Michael Schulten hatte gleich zu Beginn des Rennens Pech. Er musste wegen eines angebrochenen Bolzens zurück in die Box und sich beim Start ganz hinten anstellen. An der Spitze hatten neben Arie Vos auch die beiden Piloten des alpha Technik Van Zon Honda Teams, Kai-Borre Andersen und Werner Daemen einen guten Start. Das Team hoffte, im letzten Saisonrennen endlich den ersten Sieg einfahren zu können und hatte sich eine besondere Strategie zu Recht gelegt. Die nach der ersten Runde in Führung liegenden Arie Vos und Jimmy Lindström konnten sich ihrer Position nicht lange erfreuen. Vos war in Runde drei eingangs der Südkurve deutlich zu schnell und kam von der Strecke ab, während Lindström zwei Runden später stürzte und ausschied. Somit ging die Führung an Werner Daemen, den Schweizer Suzuki-Piloten Roman Stamm und Werners Teamkollegen Kai-Borre Andersen. Erst drei Sekunden dahinter folgten Stefan Nebel, Dominic Lammert und Jörg Teuchert. Während vorn die Reihenfolge unverändert blieb, schmolz der Vorsprung der Führenden immer weiter zusammen. In der 16. von 19 Runden waren Teuchert & Co. bis auf 1,3 Sekunden heran. Roman Stamm versteuerte sich ausgangs Start-Ziel und musste einen Umweg über den Formel 1-Asphalt zurück ins Rennen nehmen - Teuchert lag auf Rang drei und war an der Gruppe dran. In der letzten Runde hatte Andersen seinen Teamkollegen Werner Daemen überholt, lief aber vor der letzten Kurve auf einen überrundeten Fahrer auf. Andersen musste die ungünstigere Außenbahn nehmen und Daemen schlüpfte innen wieder vorbei. Während sich Daemen über den ersten Saisonsieg für das alpha Technik Teams freute, kam Andersen zum siebenten Mal in diesem Jahr auf den zweiten Platz. Rang drei im Rennen ging an Jörg Teuchert, der Andersen beinahe auch noch überholt hätte. "Dieses Resultat war ich meinen Fans schuldig, nachdem ich im ersten Rennen die MV weggeschmissen habe. Mir fehlte am Ende eine Tausendstel auf Kai-Borre und nicht mal drei Zehntel auf Werner. Es hätte also auch klappen können mit einem Sieg. So eng geht es eben im Rennsport zu." Die Ränge vier bis sechs gingen an die Suzuki-Piloten Dominic Lammert, Stefan Nebel und Roman Stamm. Michael Schulten kämpfte sich nach seinem Start-Malheur noch auf Rang sieben nach vorn, Arie Vos kam auf den zehnten Rang und Martin Bauer beendete das Rennen trotz Sturz noch auf Rang 15. In der Meisterschaft kam Martin Bauer am Ende auf 293 Zähler. Den Vizemeistertitel holte Kai-Borre Andersen (204 Punkte) vor dem Österreicher Andi Meklau (199), dem Titelverteidiger Jörg Teuchert (190), Werner Daemen (188) und Stefan Nebel (183). |
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Bericht vom 17.09.2007 | 1.856 Aufrufe