Lust und Frust bei Kawasaki: Viereinhalb Zehntel machen den Unterschied

Lust und Frust bei Kawasaki: Viereinhalb Zehntel machen den Unterschied

Der Unterschied zwischen Platz fünf und Platz 14 waren in Estoril am Freitag viereinhalb Zehntelsekunden, also eigentlich relativ wenig. Dennoch war es der Unterschied zwischen Zufriedenheit und leichter Enttäuschung. "Ich war seit dem Morgen mit der Maschine zufrieden, als wir sofort eine gute Abstimmung gefunden haben", strahlte deswegen auch Randy de Puniet auf der einen Seite der Kawasaki-Box. Auch mit dem Reifen lief es für ihn gut. Im ersten Training fuhr er 24 Runden mit demselben Hinterreifen und die Zeiten stimmten. Er wechselte auf eine härtere Mischung, rutschte aber etwas, also wechselte er wieder zurück und es passte wieder. Wie de Puniet erstmals zugab, war er mit einer gebrochenen Rippe unterwegs, die er sich in Misano zugezogen hatte. Am Morgen bemerkte er ein paar Schmerzen, aber am Nachmittag wurde es besser. Auch die Maschine sieht der Franzose schon gut für das Rennen gerüstet.

Auf der anderen Seite der Box war die Einschätzung nach dem Freitag ein wenig anders. Anthony West hatte nach wie vor Probleme mit Vibrationen und dem Grip am Heck, die ihn schon länger verfolgen. "Ich bin mir sicher, wir können die Dinge morgen verbessern. Ich habe auch probiert, die Position der Maschine in den Kurven zu verändern und habe mein Gewicht verlagert, damit es sich stabiler anfühlt. In der Parabolica fühlt es sich an, als ob sie [die Maschine] sich stark bewegt, also fühle ich mich da durch nicht sehr wohl." Doch auch in anderen Streckenteilen verliert er viel Zeit. West glaubt, dass er viel konstanter und schneller sein kann, wenn er diese Probleme ausgeräumt hat - was nur natürlich wäre. Am neuen Motor liegt es jedenfalls nicht, dass er nicht ganz vorne war. "Der Top Speed die Gerade runter ist ziemlich gut und insgesamt hat sich der Motor gut angefühlt: wirklich stark."