Reifenentscheidung bei Yamaha: Michelin soll es sein

Reifenentscheidung bei Yamaha: Michelin soll es sein

Die Werksmannschaft von Yamaha scheint im kommenden Jahr an den Reifen von Michelin festhalten zu wollen. Noch ist zwar kein Vertrag unterzeichnet, aber nach einer Phase des Nachdenkens, hat sich Davide Brivio dazu durchgerungen, dem Reifenhersteller aus Frankreich für ein weiteres Jahr das Vertrauen auszusprechen. "Jetzt, da wir denken, dass Michelin wieder ganz oben sein kann, haben wir Valentino [Rossi] gesagt, dass wir mit Michelin weitermachen wollen, da wir zuversichtlich sind, dass sie zurückkommen können", sagte Brivio den Motorcycle News.

Der Team Manager gab aber auch zu, dass man nach den Ergebnissen der bisherigen Saison, ernst darüber nachgedacht hatte, zu Bridgestone zu wechseln. "Sonst hätte ich in meiner Position keinen guten Job gemacht", meinte er dazu. Man müsse die Situation einfach abwägen, erklärte er weiter, doch man spreche auch mit den Fahrern und ihnen sei der Reifenhersteller egal, sie wollten einfach nur das Beste und das, was ihnen den Sieg ermögliche. Was Brivio verneinte, war, dass Rossi oder auch Dani Pedrosa sich nur deswegen über die Reifen beschwerten, weil Casey Stoner so schnell unterwegs war.

"Ich verstehe den Blickpunkt, aber Pedrosa und Valentino kümmern sich nicht um Politik. Sie wissen, dass sie um Siege mitfahren können, aber das tun sie nicht, also wollen sie einfach das Paket haben, damit sie das machen können", betonte Brivio. Pedrosa soll angeblich nach wie vor darauf drängen, dass Repsol Honda auf Reifen von Bridgestone wechselt. Laut Brivio wird aber zwischen Michelin, Bridgestone und Dunlop auch weiter darüber verhandelt, dass die Reifenregeln geändert werden. "Nach meiner persönlichen Meinung ist die aktuelle Regel nicht so schlecht. Aber wenn wir die Chance haben, die Regel anzupassen, dann sollten wir das tun. Momentan nehme ich an, dass Bridgestone die Regeln nicht ändern will. Alles, was wir wollen, ist Michelin und Bridgestone wieder auf einen Level zu bringen."

Brivio würde gerne Pedrosa, Nicky Hayden und Rossi mit Stoner kämpfen und hart umkämpfte Rennen fahren sehen. Deswegen müsse bei einer Regeländerung das Ziel sein, eine Balance zu schaffen. Doch der Team Manager sah nicht nur Handlungsbedarf bei den Regeln, sondern auch bei Michelin. "Um mehr Balance zu schaffen, muss Michelin mehr an der Entwicklung arbeiten. Wenn wir die Reifenregel ändern, aber nicht die Entwicklung, dann wäre die Situation genau die gleiche. Wir könnten die doppelte Anzahl an Reifen haben, wir könnten auf jeder Strecke testen gehen, aber das Wichtige ist, dass wir etwas an der Entwicklung ändern", unterstrich Brivio. Einfach nur die Regeln zu ändern, sei jedenfalls nicht genug, betonte er noch einmal.