LEATT Adventure Anzug - Test in marokkanischer Wüste

ADV FlowTour 7.5 V24 von LEATT im Real World Test

LEATT steigt mit neuer Kombi ins Adventure Bike Segment ein. Wir haben die passende Kombi - bestehend aus FlowTour Jacke + Hose, HydraDri Stiefel + Trinkrucksack, Helm und Handschuhe - in der marokkanischen Wüste auf Herz und Nieren getestet.

Leatt, bekannt für ihre qualitativ hochwertigen Kleidungsstücke im Motocross- und Hard-Enduro-Bereich, bieten nun auch Offroad-lastigen Tourenfahrern und Weltenbummlern die Möglichkeit, Schutzbekleidung der Marke Leatt zu tragen. Wir haben eines der Leatt-Adventure-Kombis in Marokko getestet. Dabei haben wir besonders darauf geachtet, ob die Bekleidung den Elementen standhalten kann und ob die Ausrüstung den harten Anforderungen des Adventure-Ridings gewachsen ist.

In unserem Test sind wir zwei Tage lang die Abschnitte der Dakar-Route abgefahren, wobei wir hauptsächlich in Sand gefahren sind. Getestet haben wir die Jacke und Hose von der Modelllinie ADV FlowTour, die Schuhe mit dem Modellnamen HydraDri, die Moto-Windblock-Handschuhe sowie den Helm mit dazugehöriger Brille in der Farbe RubyStone.

Durch die Erfahrung von Leatt im anspruchsvollen Offroad-Bereich ist die Leistung in puncto Qualität wie erwartet hoch. Die Geburt eines Adventure-Suits, aus den Wehen einer aus dem Enduro stammenden Mutter, bringt aber sehr viel mehr an den Tisch als nur einwandfreie Sicherheit. Durch die Erfahrungen der Entwickler hat man hier ein Kombi, welches eben alle Fettnäpfchen, in die ein Straßenhersteller im Offroad-Bereich reintappen könnte, geschickt umgeht.

Jacke und Hose FlowTour von LEATT
Jacke und Hose FlowTour von LEATT

Jacket ADV FlowTour 7.5 V24 - Überzeugt mit Flexibilität der wasserdichten Innenjacke

Die Jacke kombiniert das Leatt-RipStop-Material mit großzügigen X-Flow-Mesh-Einsätzen. Dadurch ist der Durchzug und der Frischluft-Zugang der Jacke über den ganzen Oberkörper wirklich sehr angenehm, auch bei den heißen Temperaturen der Wüste. Die wasserdichte Innenjacke schützt beim Tragen innerhalb der Hauptjacke vor Wind und isoliert dadurch bei kühleren Fahrten beispielsweise in der Nacht ausgezeichnet. Bei Regen würde ich persönlich die wasserdichte Schale außen an der Hauptjacke tragen, um das Aufsaugen des Stoffs mit Wasser zu vermeiden. Die wasserdichte Innenjacke ist sehr flexibel und weist sogar zwei Taschen auf. Die Flexibilität, die Innenjacke außen zu tragen, erleichtert das Reisen bei unbeständigem Wetter sehr. Bei Motocamping kann die Innenjacke auch am Abend oder bei einem Stadtbesuch getragen werden. Der einzige Nachteil hier ist, dass die Innenjacke durch diese Eigenschaften relativ viel Platz einnimmt, falls man sie im Rucksack tagsüber verstauen möchte.

Die CE-zertifizierten Protektoren an den kritischen Stellen bieten der Jacke zuverlässigen Schutz, ohne dabei die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Cool ist auch der integrierte Brustschutz, welcher mir im Gelände zusätzliche Sicherheit bot. Der Brustschutz ist in zwei Teile getrennt, was das Tragen der Jacke auch mit offenem Reißverschluss bei Pausen angenehm macht.

Die ADV Flow Tour Jacke kommt zusätzlich mit einem integrierten System für Trinkblasen. Mit Halterungen und einem speziellen Fach, das selbst für 1,5 Liter ausreichend Platz bietet, lässt Leatt jeden Motorradenthusiasten auch auf staubigen Wegen nicht verdursten.

In Sachen Aufbewahrung punktet die Jacke mit großzügigen, wasserdichten Taschen von Brust bis zum großen Rückenfach. Nicht zu vergessen sind die kleinen Details wie Handwärmer- und Smartphone-Taschen, die unterwegs für zusätzlichen Komfort sorgen.

Pant ADV FlowTour 7.5 V24 - Hosenträger und fein-adjustierbare Wadenpartie

Die Hose ADV FlowTour 7.5 V24 von Leatt ist ähnlich im Aufbau wie die Flow Tour Jacke. Auch hier findet man abnehmbare wasserdichte Innenmembranen, wobei auch diese Hose bequem übergezogen werden kann.

Betreffend Sicherheit ist die Hose mit den Leatt 3DF-Protektoren an Knien und Hüften ausgestattet, die einen umfassenden Schutz bieten. Zusätzlich unterstützen verstärkte Lederpanels an den Innenknien und hitzebeständige Materialien an den unteren Innenbeinen die Haltbarkeit und Funktionalität. An den Hosen wäre ein rutschfesteres Material an Knien und Gesäß erwünscht gewesen, um maximalen Grip auch bei sandigem Sattel/Kleidung zu garantieren.

Ein großes Plus waren für mich die Hosenträger. Besonders bei sehr heißen Temperaturen ist es hilfreich, wenn die Hose nicht runterrutschen kann, auch wenn sie nicht mit der Jacke befestigt ist. Dies sorgt für mehr Durchzug und Abkühlung. Das Kombi ist aber zusammenbindbar mit einem Reißverschluss, um bei längeren Strecken beispielsweise auf Autobahnen den Durchzug im Nierenbereich zu verringern.

Für Stauraum ist auch gesorgt, mit großzügigen, wasserdichten Cargo-Taschen sowie zusätzlichen Taschen für die Hände, die auch bei kälterem Wetter für warme Hände sorgen. Das durchdachte Design beinhaltet außerdem ein Ratschen-System für den Frontverschluss sowie verstellbare Träger an der Taille und den Waden, die für eine präzise Passform sorgen und die Protektoren an ihrem Platz halten. Besonders die Möglichkeit der Feinjustierung am Wadenbereich sehe ich als sehr wichtig an, da dies die Flexibilität bringt, die Hose über die Stiefel tragen zu können, aber auch in den Stiefeln, beispielsweise bei Strecken mit viel Gestrüpp oder Wurzeln.

Boot ADV HydraDri 7.5 V24 - weiche Sohle und wasserdichte Membrane

Diese Stiefel sind mit der HydraDri EVO-Membran ausgestattet, die eine herausragende Wasserdichtigkeit von 20.000 mm und eine Atmungsaktivität von 20.000 g/m² bietet. In einfachen Worten ausgedrückt: Der Stiefel hält dicht, egal ob Wasserüberquerung oder Dauerregen - ohne auf Atmungsaktivität zu verzichten. Die Stiefel waren im Tragekomfort sehr angenehm. Bei normalen Schuhen trage ich Größe 42 - hier musste ich mit Sportsocken zu Größe 43 greifen, die 42 wäre mir gerade ein wenig zu eng gewesen.

Die HydraDri Stiefel sind aus Nubukleder gefertigt, das für seine Langlebigkeit bekannt ist und eine zusätzliche wasserabweisende Behandlung erhalten hat. Das Design dieser Stiefel stellt sicher, dass sie auch für breitere Füße gut geeignet sind. Das SlideLock-System, ein automatisch arretierender Schieberiegel, gewährleistet eine gute Abdichtung am oberen Ende des Stiefels, unterstützt durch Aluminiumschnallen mit einem Über-Sperrsystem auf einer Edelstahlbasis.

Für die Sicherheit sind die Stiefel mit verstärkten Zehenkästen, die das Schalten erleichtern, und Knöchelschutz mit 3DF-Schlagschaum ausgestattet. Die Sohle ist öl- und benzinresistent und enthält einen verstärkten Metallschaft, was diese Stiefel CE-zertifiziert und extrem haltbar macht.

Die Beschaffenheit der Sohle ist ganz klar Präferenzabhängig - für meinen Geschmack war die Sohle jedoch ein bisschen zu weich, was zwar zu einem hohen Komfort führt, aber manchmal das Gefühl von schwimmen im Schuh erweckt. Für alle, die gerne die Füße wie in einem Kissen versorgt haben, finden hier ein super Modell.

Leatt Stiefel ADV HydraDri 7.5 V24
Leatt Stiefel ADV HydraDri 7.5 V24 - für manche eventuell zu weich in der Sohle, jedoch definitiv für viele Fusstypen passend

Hydration Moto HydraDri - leichter Trinkrucksack mit Stauraum für das Nötigste

Trotz des integrierten Trinkblasenfachs in der Jacke, war ich froh, den HydraDdri Rucksack dabei gehabt zu haben. Die Kapazität von insgesamt 2 Litern Flüssigkeit merkt man am Rücken kaum. Der Rucksack endet genügend weit oben, sodass kein lästiges Aufbocken am Sattel möglich ist.

Die zusätzlichen 5 Liter Stauraum sind aufgeteilt in zwei Fächer, wobei das Hauptfach nochmals in kleinere Fächer unterteilt ist. Auf einer längeren Adventure-Reise kann man so das Nötigste transportieren, ohne einen bemerkbaren Nachteil durch störendes Gewicht am Rücken zu spüren.

Der Rucksack ist wasserdicht und verfügt über ein vollverschweißtes, leichtes Außenmaterial. Weitere Besonderheiten sind zudem eine einzigartige Brustgurtekonstruktion für einen sicheren Sitz während der Fahrt und eine Handy-Tasche mit Touchscreen-Funktionalität. Für zusätzliche Sicherheit ist der Rucksack mit einem CE-zertifizierten Rückenschutz ausgestattet, was ich so selten gesehen habe und Pluspunkte erzeugte.

Die Dual-Hydratationsschlauchausgänge ermöglichen es, den Schlauch wahlweise über die Schulter oder unter dem Arm zu führen. Der Rucksack wurde so konzipiert, dass er mit oder ohne Leatt-Halskrause getragen werden kann, und verfügt über ein hitzereflektierendes Innenpanel, das hilft, die Flüssigkeit kühl oder warm zu halten.

Insgesamt wirkt der Rucksack durchdacht und sehr effizient. Der Tragekomfort ist gut und auch für längere Reisen zu empfehlen.

Der Trinkrucksack " HydraDri" von LEATT
Der Trinkrucksack " HydraDri" ist ein guter Begleiter auch für längere Reisen

Helmet Kit Moto 8.5 V24 RubyStone - leichter Helm mit einzigartigem Design

Dieses Modell verfügt über eine ECE 22.06 Zertifizierung, was es nicht nur sicher, sondern auch auf dem neuesten Stand der Helmsicherheitstechnologie macht. Der Helm beinhaltet Leatts 360 Grad Turbine Technologie, die dazu entwickelt wurde, die Kräfte bei einem Aufprall zu reduzieren und so das Risiko von Gehirnverletzungen zu minimieren.

Das Kit beinhaltet außerdem die Leatt Velocity Brille, eine Visiererweiterung und einen Helmsack. Das Design ist alltagstauglich komfortabel und bietet große Ventilationskanäle, welche meinen Kopf auch bei langsameren Geschwindigkeiten im Sand kühl gehalten haben.

Der Leatt Moto 8.5 V24 ist in mehreren Farbvarianten verfügbar, darunter auch das attraktive RubyStone Rot, welches ihm ein auffälliges Aussehen verleiht. Besonders gut finde ich, dass der Helm direkt mit Brille zu erwerben ist und so dann auch im Farbkonzept perfekt passt.

Der Helm fühlt sich sehr leicht an und hat eine gute Passform. Leider sind keine Hohlräume für das Einsetzen eines Kommunikationssystems vorhanden, was für mich diesen Helm stark im Gebrauch auf längeren Reisen abwertet, da für mich das Hören von Musik während des Fahrens schon fast Standard ist. Auf längeren Autobahnabschnitten kann der Helm zudem unangenehm werden, da kein Schutzvisier wie bei herkömmlichen Adventure Helmen verbaut ist.

Helmet Kit Moto 8.5 V24 RubyStone - leichtes Gewicht und flippige Optik
Helmet Kit Moto 8.5 V24 RubyStone - leichtes Gewicht und flippige Optik

Glove Moto 2.5 Windblock - tun, was sie versprechen

Die Handschuhe 2.5 Windblock waren perfekt für mein Abenteuer im heißen marokkanischen Sand, da sie gut durchlüftet waren und in der Umgebung das Risiko von Prell- und Schleifverletzungen gering waren. Durch das Ausbleiben von jeglicher Protektion würde ich aber bei einer längeren Adventure-Reise eher auf einen Leatt Handschuh mit Protektion greifen. Der Stoff war jedoch robust und hat keinen sichtbaren Abrieb in den beiden Tagen erlitten.

Die Produkte sind unter folgenden Links in der Schweiz erhältlich:

Die LEATT Adventure Ausrüstung hat den Test in der Wüste erfolgreich bestanden
Die LEATT Adventure Ausrüstung hat den Test in der Wüste erfolgreich bestanden

Bericht vom 07.06.2024 | 10.753 Aufrufe

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