Englischer Grieche

Honda Harris Magnum 5 von Janni, dem Griechen

Englischer Grieche

Rahmen zählt! Zu allem bereit für die schönste Harris Magnum 5 im Universum!
Zum Thema Maske äußert sich Janni so: Braucht kein Mensch, es sei denn er ist hässlich. Bei dem Satz fällt dir sofort Loriot ein, wenn der in seinem Sketch seinen Interviewpartner auffordert: Nehmen Sie doch mal ihre Maske ab!, und der zischelt: Maske? Welche Maske? Also dann doch lieber kein offensichtliches Grauen heraufbeschwören und den Scheinwerfer der V-Rod von Harley Davidson ganz unverkleidet und nackt präsentieren an diesem klassischen und auf's Wesentliche konzentrierten Streetfighter. Kommt doch auch so viel besser und lässt dir gleich mal den freien Blick auf die eigens angefertigte Gabelbrücke in all ihrer mattschwarzen Schönheit und akkuraten Zweckmäßigkeit. Mitsamt dem feinen motogadet-Instrument im Blickfeld, die formschönen LSL-Stummel passend fest im Griff. Bravo!

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Eine ähnliche zackige Antwort erhält der geneigte Betrachter auf die pauschal formulierte Frage nach einer Verkleidung: „Sowas brauch' ich nicht! Gesicht im Wind!“ So kann nur ein rauer Bursche wie unser Janni antworten. Schließlich ist der seit ewigen Zeiten strikt dem harten Streetfightertum verfallen. Da gilt es, der rauen Wirklichkeit die nackte Stirn zu bieten. Also durfte es eh nur ein Krad werden, das kritischsten Blicken ganz offen stand halten kann – ein Harris Magnum 5-Rahmen musste für den Treibsatz aus seiner 1996er Blade her! Der wahre und harte Kampf begann aber dereinst bereits in der Eroberung des begehrten „Frame“ aus England. Jannis kompromissloser Grundsatz  dazu lautet: „Endlich eine Magnum 5 auf die Räder stellen, die wirklich GUT aussieht!“, lässt der England-Enthusiast aus dem
Münsterland erst gar keinen Zweifel an seinem Werk aufkommen.
Doch was sich am Ende all des Schaffens leicht liest, begann in der Realität mit schwersten Hindernissen, die es zu überwinden galt. In 2008 hatte ich diesen klassischen Harris-Rahmen in England geordert und das Abholen mit meiner Tour zum Ace Day und dem 70-jährigen Jubiläum des Ace Cafe verbunden. Dazu lud ich auch meine Porno-Blade mit in den ollen VW-Bus, um vor Ort und für die Fahrten vom Ace Cafe in London zu den Brighton Speed Trials und dem Ace-Treffen am Sonntag auf dem Madeira Drive mit dem Krad mobil zu sein und trotzdem den Rahmen abholen zu können. Gesagt, getan, den Rahmen hatte ich endlich glücklich mit der Blade im Bulli verstaut, da war nach unserer

Alles weg,die Blade, der hart erarbeitete Rahmen
Übernachtung am Wochenende in Brighton sonntags morgens der VW-Bus samt Inhalt geklaut. Alles weg, die Blade, der hart erarbeitete Rahmen, alles weg! Das pure Entsetzen über den dreisten Diebstahl lässt sich auf Anhieb nachvollziehen. Die Geschichte ging aber noch weiter. Nachdem wir den Diebstahl bei der Polizei in Brighton gemeldet hatten, wandelten wir erstmal wie im Alptraum beim Ace-Treffen übern Madeira Drive. Bis zu dem Zeitpunkt, als wir einen Rückruf von der Polizei erhielten: die Diebe hatten den Bus samt Inhalt irgendwo außerhalb Brightons stehen lassen. Sie hatten wohl nur einen fahrbaren Untersatz gesucht und irgendwann festgestellt, was sie noch alles mitgehen lassen haben. Der doch noch glückliche Ausgang des aufregenden Wochenendes in England schweißte den Janni umso mehr mit seinem wertvollen Rahmen zusammen.
Jetzt konnte es erst recht losgehen mit der Schönheit aus dem blanken Aluminium. Auch Tank, Fender und Sitzhöcker stammen genau aus diesem Material. Klar, jegliche Lackierung würde das schöne Material verdecken. Und die Einarm-Schwinge ist in dieser Ausführung, weil ebenfalls von Harris, echt selten. Die Schweißnähte aller Bauteile sind sowieso von allererster Güteklasse, schwärmt der Grieche, völlig überzeugt vom famosen Rahmen-Werk der Engländer. Die Fußrasten stammen ebenfalls vom selben Hersteller. Passend zu dem edlen Geschmeide ließ er sich von seinem Kumpel Dirk L. alias KaSuDuc nach seiner eigenen GfK-Vorlage den zünftigen Sitzhöcker aus Aluminium anfertigen. Der Heckrahmen aus Edelstahl und die Fender kommen aus der selben, vertrauenswürdigen Schmiede des Freundes. Passend zu
dem hochwertigen Ensemble kamen für Janni auch nur die pornösen PVM-Felgen in Frage. An der Front addiert sich eine Hayabusa-Gabel hinzu, mit schwimmend gelagerten Bremsscheiben von Beringer und dem ganzen, feinen Hebel-, Pumpen- und Behälter-Geraffel auf dieser Basis.
Sechs-Kolben-Zangen japanischen Ursprungs hemmen die Ladekraft aus 140 PS im Bedarfsfall. Die Antriebseinheit an der englischen Einarmschwinge baute der Grieche auf eine italienische Übersetzung um, wobei eine Ducati 916 mit Schnellwechsel-Adapter dafür herhalten musste.

Spoiler? No way, keine Chance
Einzig schwedische Suspension darf natürlich den Apparatismus toppen: Öhlins-Federung vorn und hinten sorgt für eine ausgewogene Arbeit am englischen Rahmen.Damit das ganze Werk auch soundmäßig kraftvoll zubeißen kann, posaunt eine Vier-in-Eins-Auspuffanlage von Speed Pro die Kraftentfaltung des Blade-Triebwerkes in die Umgebung. Die frei im Wind liegenden Krümmerrohre umwickelte Janni artgerecht mit Thermotec-Band. Spoiler? No way, keine Chance, lehnt das Windgesicht derlei Weichmacher rigoros ab. Dementsprechend wirkt auch nur schwarze Ware frisch geschliffen von der Rennstrecke am potenten Krad: Freund Michael reicht nach diversen Austragungen die gut eingefahrenen Pirelli-Pneu, Typus Dragon Super Corse, an den hart gesottenen Griechen weiter. Kompromisslos
für den Einsatz im harschen Straßenkampf präsentiert sich nach zwei Jahren harter Arbeit final dieser Harris-Fighter – getreu dem Grundsatz des Hellenen: „ … die schönste Mag 5 in diesem Universum geschaffen zu haben!“

TECHNISCHE DATEN

Modell
Harris Magnum 5 - CBR Fireblade SC 33
Baujahr: 1996/2008-2011
Erbauer/Besitzer: Janni

MOTOR
Honda CBR 900 SC 33, Baujahr 1996
Modifikationen: Zylinderkopf bearbeitet
Elektrik: Kabelbaum optimiert
Luftfilter: K&N

FRONT
Gabel: Suzuki Hayabusa mit Öhlins Federn
Gabelbrücken: 40mm, Eigenbau

Lenker: LSL Stummel
Instrumente: motogadget mini
Armaturen/Hebel/Behälter: Beringer

Tank/Cover: Harris Alutank und Tankdeckel
Maske: keine
Scheinwerfer:H-D V-Rod original
Lampenhalter: H-D V-Rod original
Fender: Aluminium, vom KaSuDuc gefertigt


RAHMEN

HARRIS MAGNUM 5

HECK

Heckrahmen: KaSuDuc, Edelstahl-Rahmen
Höcker: Alu in Janni Design-Ausführung, von KaSuDuc
Sitzpolster: Janni-Design

Auspuff/Krümmer/Endtop: Edelstahlkrümmer mit Thermotec-Band umwickelt, Endtopf Speed-Pro GP, Vier-in-Eins Fußrastenanlage: Harris
Schwinge: Harris Einarmschwinge, Antriebseinheit Ducati 916 mit Schnellwechsel-Adapter
Federung: vorne und hinten Öhlins

Bremsanlage: vorne: 6-Kolben mit Bremspumpe von Beringer, Carbon Loraine Beläge hinten: Brembo mit Beringer Fußbremspumpe

REIFEN/RÄDER/GRÖSSEN

Felgen: vorne: 3,5 x 17 PVM Felge 5Y hinten:6,25 x 17 PVM Felge 5Y

Reifen:

Vorne Pirelli Dragon Super Corse 120/70/17
Hinten Pirelli Dragon Super Corse 190/55/17

Lackierung:

keine

Sonstiges:

Griffe Rizoma, Kennzeichenhalter Eigenbau, Spiegel Protec

Dank an: Natürlich meine Frau die mich mit Kaffee, Bier und fester Nahrung in der Garage versorgt hat !!
Meinem Freund Dirk L. (KaSuDuc), der meine Ideen besser umgesetzt hat als ich es ihm erklären konnte
Telli (www.Tellenbrock.com.), der mir immer gerne geholfen hat und Willi Wötze für den super Lampenhalter
Interessante Links:

Text&Fotos: Sabine Welte

Autor
sabinewelte

SABINEWELTE

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Bericht vom 15.05.2012 | 8.360 Aufrufe

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