Elfer Team Saisonabschlussbericht
Im August konnten nur zwei Stammfahrer in Most an den Start gehen. Der Rest
fuhr zu Studien-
zwecken nach Brünn, um Rossi & CO. die Ideallinie abzuschauen. Zur
Erfolgssteigerung wurde
daher wieder ein ehemaliger Meisterschaftsfahrer als Gastfahrer (Christian
Grissemann) zum Mitmachen überredet. Er machte
mit seinen Gegnern kurzen Prozess und erzielte auf seiner Suzuki (alles orginal
wie aus dem Schaufenster raus wohl gemerkt ) bei fünf Starts fünf klare Siege.
Im September war zum zweiten Mal in diesem Jahr Brünn an der Reihe, wobei sich
der Veran-
stalter kurzfristig entschieden hat, zusätzlich ein eigenes Rennen für die
Teamwertung durchzu-
führen. Hochmotiviert fuhr man im Training, was das Zeug hielt, um eine gute
Startposition zu er-
langen. Temperatursturz, Regen und Reifenprobleme machten den Teammitgliedern am
Renntag
arg zu schaffen. Überdies mussten einige männliche Gastfahrer all ihre
Konzentration aufbieten, um
den immer stärker werdenden Amazonen nicht zu unterliegen. Aber beim
sonntäglichen Team-
rennen konnte der Hormonhaushalt der Männer wieder in Ordnung gebracht und fleißig
gepunktet werden. Nur einer konnte dem Lockruf der Schwerkraft nicht widerstehen
und versenkte sein
Gerät im Kiesbett.
Grande Finale war in Mugello Ende Oktober angesagt - zu einer Zeit, wo man
besser hinterm Ofen
sitzt und Kastanien mit Glühwein genießt (in Tirol Törggelen genannt). Die
toskanische Wetterküche
bot alles auf, um nicht in Apathie und Gleichmut zu verfallen: Regen,
Sonnenschein, Nebel, ange-
nehme Strahlungswärme und bittere Kälte sorgten für einen Rekordumsatz beim
Reifendienst und
heftige Diskussionen bei den zahlreich erschienen Team- und Gastfahrern.
Trotzdem waren zahlreiche
Stockerlplätze wieder der Beweis dafür, dass Italien ein erfolgreicher Boden für
die Tiroler ist.
Eine zweite Theorie stützt sich auf die eingefrorenen Finger, die ständig
die Bremspunkte weiter nach
vorne verschoben und damit herzerfrischende Ausbremsmanöver wahr werden
ließen. Heftig gebeutelt
wurde das Team diesmal von der Technik. Angefangen vom schleichenden
Motorschaden, defekten
Fahrwerkskomponenten bis hin zum streikenden Motorrad war alles dabei, was des
Bastlers Herz
im Winter erfreut. Ein Leistungsträger des Teams verstümmelte allerdings
seinen fahrbaren Untersatz
dermaßen heftig, dass man nicht sofort sagen konnte, wo vorn oder hinten ist
oder wo man am besten
anfängt zu reparieren.
Als positives Saisonresümée konnten 45 Pokale in die Regale gestellt werden.
Es sei aber auch erwähnt,
dass alle Abflüge auf den Pisten relativ glimpfliche körperliche Folgen
hatten, im Gegensatz zu denen auf öffentlichen Straßen. Insgesamt kann man das
Projekt Elfer-Racingteam Tirol als gelungen bezeichnen, da das Gemeinschaftsgefühl
trotz allem Individualismus immer spürbar war und damit den Hobbyrennsport zu
einem familiären Event macht. An dieser Stelle auch ein herzliches Vergelts-Gott
den zahlreichen Sponsoren, die das Team vor dem kompletten Ruin bewahrt haben
mit der Hoffnung, in der nächsten Saison wieder mit an Bord zu sein.
So kann man nur noch sagen prosit Neujahr und Glückauf für´s nächste Saisoner´l !!!@ alll
Bericht vom 17.11.2003 | 4.035 Aufrufe