Motorrad richtig reinigen & waschen - 1000PS Schraubertipps

So wird das Motorrad blitzeblank!

Nach einer spaßigen Saison hat sich das Motorrad eine anständige Grundreinigung verdient. Obwohl das Waschen des Zweirads auf den ersten Blick banal und simpel wirkt, gibt es auch hier ein paar Dinge zu beachten. Hier sind unsere Tipps, wie du dein Motorrad richtig reinigst.

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Leichte Service-Arbeiten am Motorrad selber machen - spart Geld, stärkt die Bindung zum Motorrad und bildet weiter. Aber gerade am Anfang der Schrauber-Karriere gibt es viele offene Fragen und unbekannte Tipps, die selbst die einfachen Schraubertätigkeiten erheblich erleichtern können. Heute erzählen wir dir, was es beim vermeintlich banalen Waschen des Motorrads zu beachten gibt und wie dein Bike wirklich sauber wird.

Finger weg von Eimer, Lappen und Gartenschlauch - Die richtige Reinigung des Motorrads

Eimer und Lappen, Gartenschlauch, oder Hochdruckreiniger? Wir raten zu Letzterem. Es gibt zwar auch viele spezielle Reinigungsprodukte und Mittel, um das Motorrad mit dem Tuch zu reinigen, aber diese sind eher für schnelle Säuberungen zwischen Touren geeignet. Wir gehen heute vom Szenario der großen Reinigung zum Saison-Abschluss aus und da braucht es für eine anständige Grundreinigung schon reichlich Wasser. Bei Haus-Bewohnern kommt hier der verständliche Wunsch auf, die Arbeit schnell vor der eigenen Haustüre oder am eigenen Grund durchzuführen. Der Nachteil davon ist, dass beim Waschen des Zweirads viele Chemikalien im Einsatz sind und diese nicht in den herkömmlichen Abfluss oder gar ins Erdreich gelangen sollten. Deswegen empfehlen wir die Verwendung von den vielerorts verfügbaren Waschboxen. Da kann man in jede Richtung sprühen und spritzen wie man möchte, belästigt weder Nachbarn noch Mitbewohner und auch die Abwassersysteme sind auf chemische Rückstände und Straßendreck ausgelegt.

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Achtung bei der Grobwäsche! Problemzonen mit dem Hochdruckreiniger vermeiden

Vor dem Abwaschen trägt man normalerweise einen Kaltreiniger auf. Das Reinigungsmittel löst die ersten Schmutzrückstände und weicht den Dreck auf, damit dieser leichter abrinnt. Ist das Motorrad aber stärker verschmutzt, wie zum Beispiel die von uns gewaschene, noch von der Seeker Raid Rallye gezeichnete Kawasaki KLR 500, dann ist der erste Griff doch zum Hochdruckreiniger.

Motorrad richtig waschen
Immer schön Abstand halten mit dem Hochdruckreiniger, sonst sind die Aufkleber weg.

Um Beschädigungen der Oberflächenmaterialien zu vermeiden, am besten aus ca. 30 - 50 Zentimetern, kommt auf den Druck im Schlauch an, von oben nach unten das Motorrad abduschen. Bei einigen Bauteilen und Bereichen des Motorrads ist mit dem Hochdruckreiniger besondere Vorsicht geboten. Überall wo Lager verbaut sind - Lenkkopflager, Schwingenlager, Radlager, etc. - lieber nicht zu knapp hingehen, damit hier kein Wasser unter Druck eindringen und zu Beschädigungen führen kann. Auch das Lenkschloss und der Ausgang des Auspuffs sollten eher ausgespart werden, denn weder die Elektronik noch der Brennraum freuen sich über eine Dusche. Zu guter Letzt ist noch die Kette heikel, die eigens gereinigt werden möchte, dazu später mehr.

Chemie gegen den feinen Staub - Spezialreiniger für Motorräder

Nach der Grobwäsche verbleibt noch immer sehr viel Schmutz, ölige Stellen und feiner Staub an schwerer erreichbaren Stellen und in den Ecken. Spätestens jetzt kommt der Kaltreiniger zum Einsatz. Hier werden am besten speziell für Motorräder entwickelte Waschmittel verwendet. Motorräder weisen sehr viele unterschiedliche Materialien - harter Kunststoff, transparentes Plastik, verschiedene Metalle, Gummi-Dichtungen und mehr - die zum Teil von Universalreinigungsmitteln angegriffen werden können. Bei Reinigern für das Motorrad ist man auf der sicheren Seite. Der Kaltreiniger wird großzügig auf dem Motorrad aufgetragen. Je nachdem wie schnell es gehen soll, kann man zur Sprühflasche, Aufsätzen für den Hochdruckreiniger oder größeren Spray-Geräten greifen. Der Kaltreiniger muss nach dem Aufsprühen noch ein paar Minuten einwirken. Wie lange, hängt vom gewählten Mittel aus und steht auf der Flasche/Verpackung.

Motorrad-Kette richtig reinigen - Tipps und Tricks

Die Pause des einwirkenden Kaltreinigers eignet sich perfekt, um sich der Kette anzunehmen. Zuerst wird sie ausgiebig mit dem Kettenfettentferner eingesprüht. Dieser löst das zähe Fett des Kettenöls, damit dieses später abgebürstet werden kann. Sollte die Reinigungsaktion nicht in einer vorbereiteten Waschbox, sondern zuhause in der Garage oder gar draußen irgendwo stattfinden, dann empfehlen wir, einen Karton unter die Maschine zu legen, der das herabtropfende Lösungsmittel und Kettenfett auffängt. Nach einer kurzen Einwirk-Phase lässt sich die Kette mit einer speziell geformten Kettenbürste abbürsten. Man dreht das Hinterrad in beide Richtungen und nutzt die dreiseitige Bürste, um den Schmutz und das alte Kettenfett rundum wegzubürsten. Hält sich der Dreck hartnäckig, dann kann ruhig noch einmal der Entfetter verwendet werden. Mit zu viel Druck sollte man die Bürste aber nicht anlegen, um die O-Ringe in der Kette nicht zu beschädigen.

Motorrad Kette richtig reinigen
Der spezielle Kettenreiniger löst das alte Kettenöl und den Dreck auf.

Motorrad abspülen und Felge und Co. reinigen

In den engsten Ecken und Kanten kann nach dem Abspülen des Motorrad-Reinigers noch immer etwas Schmutz kleben. Bekannte hartnäckige Stellen sind z.B. rund um den Tankdeckel, die Schwinge nahe der Kette, oder verwinkelte Bereiche im Cockpit. Hier kann man noch einmal zum Kaltreiniger greifen und gezielt mit einer Bürste oder Schwamm nacharbeiten. Wichtig ist, dass Bürste oder Schwamm möglichst weich sind, um keine feinen Kratzer im Lack zu hinterlassen. Für gewisse Bereiche, wie z.B. den Felgen, gibt es auch noch spezielle Reinigungsmittel. Ist alles sauber, braucht man das Bike nur noch mit einem weichen Tuch trockenwischen. Das Trocknen in der Sonne ist nicht empfehlenswert, da sich dann die Kalkrückstände im Wasser noch deutlicher abzeichnen.

Schütze dein Motorrad vor zukünftigem Dreck

Das Motorrad ist jetzt sauber, aber auch angreifbar. Jede Oberfläche ist blank geputzt und entfettet, neuer Schmutz und Staub warten geradezu nur darauf sich aufs Bike zu stürzen. Als Schutz gegen zukünftigen Dreck kann man das Motorrad noch mit einem Wachs-basierten Mittel aufpolieren. Hier gibt es wieder verschiedenste Produkte, aber die Funktionsweise bleibt bei allen gleich. Das Wachsmittel wird per Tuch aufgetragen und bildet dort eine schützende Schicht, an der Wasser und Schmutz abperlen. Als Nebeneffekt werden ausgeblichene Plastikteile farblich wiederbelebt und erstrahlen im alten Glanz. So sieht auch meine 1988er Rallye-KLR am Ende des Waschtages fast wie neu aus. Deine Maschine hoffentlich auch!

Motorrad richtig reinigen
Eine anständige Grundsäuberung des Motorrads kann Wunder wirken. Jetzt steht sie wieder wie neu da!

Motorrad richtig reinigen - Das brauchst Du dafür!

Hier findest du die von uns beim Waschvorgang verwendeten Produkte:

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Bericht vom 25.12.2023 | 14.567 Aufrufe

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