Schrauben am Motorrad in den eigenen vier Wänden

Dieses Werkzeug wird benötigt

Für viele Motorradfahrer ist das Schrauben an der eigenen Maschine fast genauso wichtig wie eine schnelle Runde auf kurviger Landstraße - zugleich bietet das Hobby eine gelungene Abwechslung zum stressigen Büroalltag. Voraussetzung ist allerdings hochwertiges Werkzeug, das bei entsprechender Pflege durchaus Jahrzehnte halten kann. Was wird konkret benötigt?

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Für Ölwechsel und Co. - die Grundausstattung

Unabdingbar ist für den Hobby-Schrauber ein Steckschlüsselsatz von 8 bis 32 mm. Dabei werden üblicherweise eine 1/4" und eine 1/2"-Ratsche miteinander kombiniert. Heute ist es bei Stecknüssen im Allgemeinen üblich, dass die Flanken der Schrauben angegriffen werden, damit es nicht zu Beschädigungen kommt. Trotzdem sollte dieses Feature beim Kauf überprüft werden, damit die Schrauben sich nicht runddrehen lassen. Weiterhin werden Schraubendreher mit Kreuz und Schlitz benötigt. Nicht immer ist hierbei die Bestückung von kompletten Werkzeugkästen ausreichend, weil die großen Größen fehlen - ein Schlitz-Schraubendreher mit einer Klingenbreite von 9 bis 10 mm sollte durchaus vorhanden sein. Dies gilt insbesondere, wenn ein Oldtimer gewartet werden soll. Bei heutigen Maschinen sind Innensechskantschrauben üblicher, ein passender Schlüsselsatz sollte auch vorhanden sein. Weiterhin ist mindestens ein Satz Schraubenschlüssel notwendig, der dieselbe Schlüsselweite abdecken sollte, wie der Steckschlüsselsatz.

Dabei sind Ringschlüssel schonender für die Schraube, Maulschlüssel hingegen universeller einsetzbar. Eine Kombination von beidem ist daher eine kluge Anschaffung. Weiterhin sollten ein mittelschwerer Hammer, ein Seitenschneider sowie eine Kombizange nicht fehlen. Hochwertiges Werkzeug ist für Laien vor allem am Preis zu erkennen: Qualität wird unter keinen Umständen verramscht. Eine fehlende Maßhaltigkeit von minderwertigen Produkten bemerken Schrauber leider - ebenso wie eine platzende Stecknuss - erst in der Garage. Schlecht verarbeitete Zangen schließen unsauber und sind oft nicht richtig entgratet. Zum Standard in jeder Motorradwerkstatt sollte zudem noch eine Auffangwanne für Öl gehören.

Oldtimer-Motorräder verlangen nach kundiger Hand

Was darüber hinaus an Werkzeug benötigt wird, hängt von der Maschine ab: Bei Mehrzylinder-Motoren müssen Vergaser - sofern noch vorhanden - regelmäßig synchronisiert werden. Weil die Einstellschrauben für die Drosselklappen nicht einfach zu erreichen sind, werden im Fachhandel lange Spezialschraubendreher angeboten, deren Anschaffung ebenso sinnvoll ist. Sofern auch an den Bremsen gearbeitet werden soll, ein Entlüftungswerkzeug unabdingbar. Vor allem Oldtimer werden wegen der einfachen Technik geschätzt - hier können sich auch Hobby-Schrauber tiefer in die Materie wagen. Wer eine Maschine besitzt, die älter ist als 30 Jahre, wird gelegentlich den Zündzeitpunkt kontrollieren müssen. Dafür ist ein Satz Fühlerlehren genauso notwendig wie eine Messuhr. Die Fühlerlehren kommen auch bei der Kontrolle des Ventilspiels zum Einsatz, sofern ein Motorrad mit Viertakt-Motor bewegt wird. Typischerweise wird das Werkzeug ölig und muss dann gereinigt werden. Dafür kann ein meist ohnehin vorhandener Kaltreiniger verwendet werden, der stark entfettet. Bei der Verwendung von Wasser und Spülmittel ist eine Trocknung an der frischen Luft notwendig, damit kein Rost angesetzt wird.

Komfortabel schrauben: Werkbank, Heizung und Licht in der Werkstatt

Zu einer gut ausgestatteten Werkstatt gehört auch noch eine Werkbank mit Schraubstock, komfortabel ist eine Hebebühne - dann kann aufrecht stehend gearbeitet werden. Wichtig ist hierbei, dass um das Motorrad herum genug Platz vorhanden ist, damit eine gute Erreichbarkeit gewährleistet ist. Häufig unterschätzt wird das Thema Beleuchtung: Das Arbeiten bei schlechter Sicht bereitet keinen Spaß. Sofern das Tageslicht nicht genutzt werden kann, haben sich blendfreie Rasterleuchten mit Leuchtröhren auch in der Werkstatt bewährt. Eine Heizung dient dem Komfort an langen Winterabenden - und macht das Hobby zum Genuss.

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Bericht vom 18.01.2016 | 11.950 Aufrufe

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