Real Free Wheelie Trainer
Wheelie-Trockentraining völlig sturzfrei
Real Free Wheelie Trainer. Weltneuheit! Reale und lebensechte Simulationsmöglichkeit für richtiges Wheeliefahren am Kipppunkt. Fröhliches Feinmotorik-Feilen.

Komplexe Bewegungsabläufe unter hohem Risiko in freier Wildbahn zu üben, führt zwangsläufig zu Schmerz und Schulden. Der Triumph der Physik über den bewegten Körper durch menschliches Fehlverhalten wird nicht allein mit Scheitern quittiert, sondern tatsächlichen Folgen, die von Körper und/oder Konto korrigiert werden müssen.
Motorradfahren zu lernen ist mit einem sehr geringen Risiko verbunden, wenn man die Mindestanforderungen an einen mündigen, geistig und körperlich gesunden Bürger erfüllt. Am-Knie-fahren verlangt ebenfalls nur nach ein bisschen Erfahrung, gutem Grip und dem passenden Motorrad. Hinterradfahren - ich spreche nicht von Power-Wheelies - hingegen fällt in den Bereich Motorradakrobatik und sollte mit entsprechend ernsthaftem Training erlernt werden. Nur wo und womit soll dieses Training stattfinden?
Der Real Free Wheelie Trainer übt nicht das Hochkommen des Motorrades (erst in der 8. und letzten Stufe kommt das hinzu), sondern das In-der-Waage-Halten an jenem Punkt, an dem das Motorrad praktisch unendlich weit bei konstanter Geschwindigkeit gefahren werden kann. Das Bike, in unserem Fall eine Suzuki Gladius, ist vorne und hinten mit regulierbaren Seilen bzw. Stahlzylindern gesichert. In Stufe 1 läuft der Motor noch nicht, das Motorrad wird auf der Plattform nur in einem 70°-Winkel gekippt, um die richtige Sitzposition einzunehmen und sich an die Bedienelemente in dieser ungewohnten Lage zu gewöhnen.
Nachdem man wieder in die Horizontale gebracht wurde, startet man den Motor, legt den Gang ein und fährt ca. 30 bis 35 km/h auf der Walze. Die Plattform wird wieder gekippt und man versucht nun, den Vorderreifen von der Schräge zu lösen und mit Gas und Hinterradbremse in der Schwebe zu halten. Wer zuviel bremst, der landet wieder auf der Schräge, wer zu stark Gas gibt, den fängt ein Seil auf, das das Vorderrad mit der Plattform verbindet. Es ist also unmöglich, umzukippen.
Mit den weiteren Stufen werden die Fixierungen am Motorrad mehr und mehr gelöst, bis man schliesslich in der 5. Stufe schon fast völlig frei "fahren" kann. Und genau da ist es passiert, dass auch ich im Sweet Spot gelandet bin. Ohne Stevemachines Hilfe wäre ich zwar hilflos wie eine Fliege im Netz herumgependelt, aber nachdem er das Motorrad eingerichtet hatte, fuhr ich einen kontrollierten, schwerelosen Wheelie - mit 30 km/h. Ein Moment der Offenbarung, der mit dem ersten Mal am Knie zu vergleichen ist. Die Angst vor einem Sturz fällt völlig weg, dafür steht einem ständig ein professioneller Stuntfahrer mit Tipps und Hilfestellung zur Seite.
Wer einen Wheelie bei dieser niedrigen, konstanten Geschwindigkeit im ersten Gang fahren kann, der ist bereits ein Meister seiner Zunft und so einfach wird sich das nicht in die Realität umsetzen lassen, aber die Erfahrung an sich ist eine Sensation und einen Versuch wert. Wer diesen Apparat und das Training als peinliches Kinderspielzeug abtut, dem sei gesagt, dass sogar Stevemachine himself in Stufe 7 seine liebe Not hatte, keinen Fehler zu machen. Der Computer kann nämlich zusätzlich noch Störungen einbauen, die Unebenheiten und wechselnde Fahrbahnbeläge simulieren. Stevemachine meint: "Wenn du das da beherrscht, dann ist der Rest nur noch Formsache. Weil raufzukommen ist überhaupt kein Problem. Zweiter Gang, Drehzahl X, Kupplung ziehen-loslassen. Mehr is' es nicht." Ich werde es versuchen...
Bericht vom 07.12.2015 | 26.509 Aufrufe