Ducati Superquadro
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Ducati Superquadro |
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Champion in allen drei WM-Klassen. | |
ARCHITEKTUR Nachdem der Motor erstmals als voll tragendes Element auftritt, wurde sein Aufbau im Sinne einer optimalen Fahrzeuggestaltung (Layout, Gewichtsverteilung, Steifigkeit) komplett überdacht. Die Zylinder die weiterhin im 90°-Winkel zueinander stehen wurden um 6° um die Kurbelachse nach hinten gedreht, sodass der vordere Zylinder nun 21° über die Horizontale geneigt ist. Dadurch konnte der gesamte Motor um 32mm weiter nach vorn positioniert werden, was der Gewichtsverteilung entgegenkommt und die Montagepunkte für die Monocoque-Konstruktion des Panigale-Rahmens in eine optimale Ausgangslage bringt. Die Motorgehäuse werden im Vacural-Verfahren im Vakuum gegossen, das minimales Gewicht, gleichmäßige Wandstärken und erhöhte Steifigkeit garantiert. Sie formen auch einen Wassermantel um die Zylinder und eliminieren den klassischen Verbund von Zylinderfuß und Motorgehäuse. Herkömmliche Zylinder gibt es nicht mehr! Stattdessen verfügt der Superquadro-Motor über separate Nikasil-beschichtete Laufbuchsen, die direkt in die Öffnungen des Kurbelgehäuses eingesetzt werden. Das erlaubt eine exakte Verschraubung der Zylinderköpfe direkt mit dem Motorblock, bessere Abdichtung und schnellere Hitzeableitung von den Buchsen in die umgebende Kühlflüssigkeit. Primärtrieb, Kupplungsgehäuse und deckel, Ölwanne und Ventildeckel sind durchwegs aus leichtem Magnesium-Guss hergestellt und garantieren somit ein leichtes Triebwerk, obwohl es als Teil der tragenden Konstruktion entsprechend verstärkt ist. Herausragend auch die gleitgelagerte Kurbelwelle, die bisher nur in der Desmosedici RR zum Einsatz kam. Der Verzicht auf Kugellager erlaubt dickere Kurbelzapfen und verstärkte Gehäuseabschnitte rund um die Hauptlager, was der extremen Leistung sehr entgegenkommt. Die Gleitlager werden über interne Bohrungen mit l versorgt, das dank eines neuen Features aus der MotoGP-Welt rasch zurück in den Ölsumpf transportiert wird. Die Rede ist von einer Vakuumpumpe, die angetrieben von der Hauptölpumpenwelle - für ein konstantes Vakuum im Kurbelgehäuse unter den Kolben sorgt. Auf diese Weise wird der Überdruck eliminiert, der sich den abwärts gleitenden Kolben entgegenstellt. Man könnte sagen, es wird die interne Atmung des Motors optimiert. |
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EXTREME DIMENSIONEN Die verbesserten internen Druckverhältnisse und höheren Kolbengeschwindigkeiten haben radikale Auswirkungen. Dank eines unglaublichen Bohrung/Hub-Verhältnisses von 112 x 60.8 mm erreicht der Superquadro 195 PS bei 10.750 U/min und 135 Nm bei 9.000 U/min unglaublich fr einen V2-Motor. Dieses 1.84:1-Verhältnis resultiert in ultrakurzem Hub, damit hohen Drehzahlen, großen Zylinderflächen und gewaltigen Ventiltellern. Die Einlassventile konnten von 43.5 auf 46.8 mm und die Auslassventile von 34.5 auf 38.2 mm vergrößert werden. Mit so großen Ventilflächen bei gleichzeitig hohen Drehzahlen sind Titanventile gefragt, um die Massenmomente im Griff zu halten bisher nur in den echten R-Modellen verwendet. Aus der MotoGP-Technologie gesellen sich super-finished Öffner- und Schließhebel dazu, die geringste Reibung und hohe Ermüdungsfreiheit garantieren und bei der Produktion mit einem Polymeric-like Carbon (PLC) Kunststoff beschichtet werden dies in einem speziellen Prozess, der ursprünglich für die Luftfahrt entwickelt wurde. Die aus dem Rennsport abgeleiteten Kolben verfügen über extrem steife Doppelsteg-Unterbauten und minimieren die Reibung an den Laufflächen dank extrem kurzen Kolbenhemden. Bei Ducati Corse entwickelte Technologie sorgt dafür, dass dieses Konzept auch bei hohen Drehzahlen voll aufgeht. Die volumetrische Effizienz der größeren Einlassventile wird durch vergrößerte, ovale Einspritzkörper unterstützt, die von 63.9 auf massive 67.5 mm Durchmesser gewachsen sind. Die per ride by wire angesteuerten Einheiten verfügen über 2 Einspritzdüsen eine unter der Drosselklappe für sensitive Gasannahme, eine darüber für die volle Leistung. SAUBERE PERFORMANCE |
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Fotos: Ducati |
Bericht vom 13.10.2011 | 6.412 Aufrufe