Dafür brauchen Motorradfahrer den TÜV AUSTRIA
TÜV - kenn ich. Oder doch nicht?
Vielleicht hat die ein oder andere Person bereits einen Aufkleber vom TÜV AUSTRIA in einem Aufzug oder auf einer Gondel gesehen. Was die wenigsten wissen: TÜV AUSTRIA ist auch in anderen Branchen tätig, zum Beispiel in der Zertifizierung von Managementsystemen und Personen, in der Maschinensicherheit oder im Automobil- und Motorrad-Bereich.
Aber auch in ausgefalleneren Bereichen: Schon mal mit dem Riesenkarussell im Prater gefahren? TÜV AUSTRIA geprüft. Schon mal ein Biosackerl im Supermarkt verwendet? Auch so etwas wird vom TÜV AUSTRIA zertifiziert. Und wer rutscht einmal jährlich, dienstlich, die Wasserrutsche im Schwimmbad herunter, um die Sicherheit zu prüfen? Auch das macht ein (rutschfreudiger) Prüfingenieur des TÜV AUSTRIA. Die Interessen der Kunden und die Technik ändern sich natürlich laufend. Konstant bleibt dabei das Bedürfnis der Kunden nach Sicherheit und Qualität.
Der TÜV - ist das nicht sowas wie eine Behörde?
Erst einmal, "den" TÜV gibt es gar nicht. Die einzelnen TÜVs, in Österreich TÜV AUSTRIA, im Ausland bekannt unter diversen anderen Namen, sind vollständig eigenständige Firmen, und sind nur in einem Markenverbund, dem sogenannten TÜV Markenverbund e.V. verbunden. Die frühere regionale Abgrenzung ist infolge Deregulierung und Liberalisierung in stetig wachsendem Ausmaß aufgehoben. Die unterschiedlichen TÜVs agieren eigenständig am Markt und haben nichts miteinander zu tun.
Die TÜV AUSTRIA Gruppe ist bereits ein internationaler Konzern und derzeit in 34 Ländern tätig - Kernmärkte sind vor allem in Österreich, Deutschland, Italien, Griechenland, Spanien, Belgien China und in der Türkei. Was vor über 150 Jahren, am 11. Juni 1872 in Wien als "DUVG - Dampfkesseluntersuchungs- und Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit" recht klein begann, ist längst eine auch international viel beachtete, rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte mit mehr als 3.100 MitarbeiterInnen.
TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE im Automobil- und Motorradbereich
Das Team der TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE als Teil der TÜV AUSTRIA Gruppe ist im Bereich Fahrzeuge & Mobilität tätig, natürlich auch im Motorrad-Bereich. Wenn man sich die vielen neuen Prüfhallen im 23. Bezirk in Wien so ansieht, am Technology & Innovation Center, (übrigens Österreichs größtes Prüfzentrum), kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da wird an von Herstellern neu entwickelten Felgen gerüttelt bis sie brechen, Testfahrzeuge voll Messequipment fahren mit quietschenden Reifen über den werkseigenen Fahrversuchsplatz und ein Mitarbeiter scannt mit einem hochmodernen 3D-Scanner den Radlauf eines Fahrzeugs - welches? Noch streng geheim.
Aber auch für Privatkunden ist es wirklich interessant: Egal ob Auto, Anhänger, Oldtimer, Quad oder Wohnmobil - und egal ob Umbau von Supersportler zum Naked Bike, Café Racer Umbau oder der Vespa mit einem anderen Lenker, alle finden Sie bei TÜV AUSTRIA AUTOMOTIVE eine tolle Beratung und genau das Gutachten, das sie brauchen.
Wir haben uns mit den Prüfern unterhalten. Der eine fuhr selbst viele Jahre Motocross, schwärmt von seiner Aprilia Tuono, die er erst seit dieser Saison hat. Ein anderer Prüfer gibt zu, dass ihm Zuhause die Garage nicht mehr reicht - "das waren alles Schnäppchen, da musste ich zuschlagen" sagt er und grinst bis über beide Ohren. Alle eben selbst Biker, und das merkt man auch im Service.
Was bringt mir das als Privatkunde?
"Den Seitenspiegel von der Fireblade auf die Panigale schrauben?" Und: "der Lenker hat ein Teilegutachten, das reicht doch, oder?" Wenn es nur so einfach wäre mit den gesetzlichen Vorgaben. Die Genehmigung der Umrüstung, umgangssprachlich oft Typisierung genannt, ist in Österreich eine Geschichte voller Missverständnisse und nur die wenigsten Werkstätten, Fahrzeughalter und selbst Exekutivbeamte sind wirklich immer wirklich sattelfest. Und zu guter Letzt, ist das nicht auch noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich?
Aber von Anfang an: Grundsätzlich unterliegt jede Änderung am Motorrad (mit wenigen Ausnahmen, dazu bald mehr in einer Artikelreihe) dem § 33 KFG 1967, und ist der zuständigen Landesregierung (Kraftfahrzeugprüfstellen der Länder) anzuzeigen. Auch bei der Verwendung von Bauteilen, die vom Serienzustand abweichen, muss das Fahrzeug verkehrs- und betriebssicher bleiben und es darf zu keiner Verschlechterung des Serienzustandes kommen - daher gibt es auch keine Möglichkeit, seine nicht straßenzugelassene Auspuffanlage zu legalisieren.

Nach der Umrüstung darf das Fahrverhalten nämlich "unter betriebsüblichen Bedingungen keine kritischen Zustände aufweisen". Dies ist durch eine Freigabe des Herstellers oder durch ein Gutachten einer Prüfstelle (z.B. Gesamtgutachten des TÜV AUSTRIA bezüglich aller Bauteile, mit denen das Fahrzeug umgerüstet wurde) nachzuweisen. Unter dieser Voraussetzung erfolgt dann beim Amt der zuständigen Landesregierung eine Eintragung in das Genehmigungsdokument (Typenschein oder CoC-Dokument, Einzelgenehmigung).
Umrüstung von Motorrädern - Berichtserie mit TÜV AUSTRIA auf 1000PS
Was es bräuchte, wäre eine Auflistung und fachlich korrekte Information zur Umrüstung von Motorrädern. Am besten von einer vertrauenswürdigen Quelle, um aufzuräumen mit den vielen Legenden und Halbwahrheiten. Welche Art von Gutachten und ob überhaupt eines nötig ist, um eine bestimmte Änderung vorzunehmen, ist nicht so einfach zu beantworten.
Dieser Aufgabe hat sich das Team des TÜV AUSTRIA angenommen. Sie geben euch alle Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Typisierung & Eintragung in Österreich am Motorrad: Vom Reifen über die Bremsanlage, den Schalldämpfer und das Entfernen von Verkleidungsteilen bis zur Tieferlegung - TÜV AUSTRIA Experten werden euch in einer Berichtserie hier auf 1000PS erklären, was beachtet werden muss, um beim Umbau legal zu bleiben.
Für diejenigen, die bereits jetzt Fragen haben, haben wir den Kontakt zu den Motorrad-Experten des TÜV AUSTRIA hergestellt. Per E-Mail an 1000PS@tuv.at können gerne Fragen gestellt werden.
Die Berichtserie mit dem TÜV AUSTRIA
Bericht vom 05.07.2024 | 5.108 Aufrufe