Meine kleine aber feine Monster S2R ist mir richtig ans Herz gewachsen, 77
PS die recht brav anschieben, flinkes Fahrverhalten und geniale Optik erfreuen mein Herz nach wie vor.
Doch in letzter Zeit sind mir ein paar Dinge aufgefallen die mich nicht so
sehr erfreut haben. Ein Rutschen an der Hinterseite der Monster und das
unsensible Verhalten des Vorbaus auf welligem Untergrund. Daraus
resultierten kleine Angststreifen am Hinterrad die für mich einfach
unerträglich sind. Ich war verzweifelt bin ich ein vollkommenes Nudelaug,
muss ich mir jetzt das T Shirt mit der Aufschrift "Je älter ich werde desto
schneller war ich" kaufen?
Ich brauche dringend Hilfe, am besten Jemand der voll anraucht und sich
möglichst wenig um Kaltverformungen, rutschende Hinterräder oder Ähnliches
kümmert. Vielleicht Dr. Nussa der verhaltensauffällige Eisentreiber aus
dem Forum? Auf jeden Fall die richtige Wahl, schnell, kennt mich und ich
muss mich nicht genieren. Ich hatte das Vergnügen bei unserer letzten
Ausfahrt vor ca. 3 Jahren, bei gleichwertigem Material (Speed Triple),
mörderisch versägt zu werden. Bei einem lockeren Gespräch nach einigen
Bierchen war klar das mein Angststreifen Problem gelöst werden muss. Als
Draufgabe hab ich mir die 749 S aus der 1000PS Garage geholt.
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KKC: Kalte Kuchl Coolness. Rechts der Nussa, links Der Abgelederte.
Das Anfangstempo von Herrn Nussa war mir einfach zu streng, er hat sofort
ernst gemacht und der 749 S eingeschenkt. Ich musste schissen aber nach
einigen Kilometern konnte ich soweit mithalten das die 749 S in
Sichtweite blieb. Die therapeutische Wirkung von zügigen
Vordermännern/frauen auf Angststreifenfetischisten wurde an diesem Tag
eindrucksvoll bewiesen. Mit jedem Kilometer wuchs mein Vertrauen in die
Schräglagenfähigkeit der S2R und siehe da es war nur mehr ein kleines
Streifchen am Reifen. Motorradtherapeut Nussa hat sich auch um dieses
Malheur gekümmert.
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Route:
MD-Weinbergstrasse
-Pfaffstätten/Einöde-
Siegenfeld
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Helenental
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Alland-Klausen Leopoldsdorf-Laaben-Klammhöhe-
Hainfeld-Kleinzell-Kalte Kuchl-
Rohrer
Sattel-Guttenstein
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Pernitz-Hals
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Pottenstein
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Großau-Mayerling
-
Helenental
-
Siegenfeld
-
Weinbergstrasse-MD.
Eine
mörderisch geile Tour, von der enge der Weinbergstrasse zu den fetten,
breiten Serpentinen am Rohrer Sattel. Die Tour ist in ein paar Stunden
erledigt und eignet sich besonders für den 14 Uhr Büroschluss. Mein
persönlicher Favorit ist der Hals. Der neue Asphalt ist traumhaft und das
Motorrad kann umgelegt werden bis alles schleift. Einziger Minuspunkt am
Hals, die relativ schmale Strasse. Am Hals hat der Nussa besonders
aufgezeigt und im Sinne der StVo vollstreckt. Dr. Nussa ordiniert gerne und
oft auf der Route und freut sich auf herausfordernde Piloten.
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O Ton Nussa: 749 S:
OPTIK:
Italienische Diva mit furchtbar wunderschönen Details, an denen man sich nicht satt sehen kann!
Kleiner Nussa Tip: schon am Stand die Details zu Gemüte führen! Hab auf den
ersten Kilometern vor lauter schauen aufs Fahren vergessen. Die obere
Gabelbrücke wirkt derart filigran, dass man schon beim anschauen Angst hatte
das man es verbiegt!
SITZPOSITION: Relativ sportlich, aktiv mit perfektem Gefühl
fürs Vorderrad thront man auf der 749´er. Die Lage der Fußrasten ist für meine
Größe genau richtig. Die zuerst etwas störende Kante am Tank, ist nach den
ersten paar Minuten einfach vergessen und nicht mehr da. Die Sitzbank ist
nicht zu hart und nicht zu weich. Nur die Grundeinstellung der Handhebelei
ist so wie bei allen Mopeten unbrauchbar und zu vergessen.
BREMSEN: perfekt, perfekter am perfektesten, Verzögerung vom Feinsten,
wollen aber mit Gefühl dosiert werden, endlich wieder eine ordentliche
schärfe Bremserei. Ich mag so was, Schreck- und Schockbremsungen sollten
allerdings vermieden werden. Gefühlloses ankern in Schräglage mag sie auch
nicht besonders.
FAHRWERK: Spitzenmäßig und Zielgenau, einmal eingelenkt bleibt die Diva stur
auf Kurs, egal was da kommt. Auch wenn es uneben wird keinerlei
nennenswerten Unruhen, allerdings tendiert das Hinterrad bei kurzen Schlägen
in Schräglage teilweise leicht zum "Hüpfen". Der Aufstellmoment beim
Bremsen hält sich in Grenzen.. In
schnellen lang gezogene Ecken fühlt sie sich am wohlsten.
MOTOR: Satter, kerniger, leicht aggressiver V2-Klang, zieht von unten raus
gleichmäßig an, gefühlsmäßig fast überall gleich gut, ohne nennenswerte
Einbrüche bis in die höheren Drehzahlregionen wo einem der Schaltblitz ans
raufschalten erinnert.
GETRIEBE: Feiner, leichter Gangwechsel, will allerdings exakt und mit etwas
Gefühl geschalten werden. Würde mir einen Kürzere Übersetzung wünschen.
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Filigrane Gabelbrücke an der man
sich nicht satt sehen kann. Die Ducati informiert den Fahrer über alles was
wichtig ist. Die 749S verfügt über sogar über einen Laptimer.
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Die Brembos ankern
perfekt. Auch bei Dr. Nussas rabiatem Fahrstil sind die Anker nicht in die
Knie gegangen. Der Michelin Reifen ist kalt wie warm ein wahrer Klebstoff.
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Bei harten Schlägen fängt das
Hinterrad zu wandern an, sonst ist die 749 S durch nichts zu beirren.
Umlegen und durchziehen.
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Weitgehend sinnlos
aber schön, weiße Marchesini Felgen auf der S2R. Die Putzerei kostet
Stunden. |
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Gutmütige, einfach
und leicht dosierbare Brembos. Die nach etwas Handkraft verlangen, aber
ordentlich funktionieren. |
Schöner dumpfer
sonorer V2 Klang. Dreht willig hoch bis in den Begrenzer, der allerdings
sehr ruppig einsetzt. Hat überall gleichmäßig Kraft, ist in den unteren
Drehzalregionen etwas unruhig und vibriert. |
O Ton Nussa: Monster S2R
OPTIK: Monster
typisch
halt. Für mich als Laie nicht wirklich von der S4R zu unterscheiden. Die
Einarmschwinge ist einfach wunderbar und der Luftgekühlte im Gitterrohr alt
bekannt und halt einfach schön! Die seitlich hochgezogenen Doppelten
Enddämpfer passen von der Proportion her perfekt zum Rest der Frucati. Der
Weiße Zierstreifen auf dem Rot und die weißen Marchesini
Felgen runden Optisch alles höchst harmonisch ab.
SITZPOSITION: Bequem, entspannt und relaxt sitz man "passiv", mit dem
Lenker in der Hand etwas tief auf der mehr als weich gepolsterten Monster.
Zu Beginn etwas ungewohnte Anordnung der Fußrasten, an die man sich
allerdings schnell gewöhnt! Etwas höher wäre aber nicht schlecht
da
man in Linkskurven fast
gar
nicht, zum Schalthebel kommt
um
höher zu schalten!
BREMSEN: Gutmütige, einfach und leicht dosierbare Brembos, die nach
etwas Handkraft verlangen, aber ordentlich funktionieren.
FAHRWERK: Spielerisches und leichtes Gesamtpaket, mit sehr
Fehlerverzeihendem Layout. Ordentlich bewegt kommt allerdings vor allem
vorne Unruhe auf, an die man sich aber schnell gewöhnt und die nicht weiter
tragisch ist. Wird teilweise am Kurvenausgang vorne sehr leicht.
Linienkorrekturen gehen fast wie von allein und der Aufstellmoment beim
Bremsen in Schräglage ist sehr gering.
MOTOR: Schöner dumpfer sonorer V2 Klang. Dreht willig hoch bis in den
Begrenzer, der allerdings sehr ruppig einsetzt. Hat überall gleichmäßig
Kraft, ist allerdings in den unteren Drehzalregionen etwas unruhig
und vibriert.
GETRIEBE: Die Gänge rasten leichtgängig und exakt ein. Die
Anti-Hopping-Kupplung funktioniert perfekt und macht einfach Spaß!
Ermöglicht ein beinahe Gedankenloses runterschalten vor den Ecken. Perfekt
einfach, einfach perfekt!
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Traute Zweisamkeit in Mayerling, ich wollte
unbedingt ein Poserfoto machen. Der Nussa konnte sich leider nicht
zusammenreißen und hat sofort nach dem Foto wieder angeraucht.
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So sieht es aus wenn
Dr. Nussa sich um den Reifen kümmert. Damit keine Missverständnisse auf
kommen es handelt sich um den Vorderreifen. |
Keilerkasten, Bestechung
und Korruption: |
Die
nachfolgende Finanzierung des Motorrads unterliegt den normal üblichen
Möglichkeiten und kann mit dem Händler auf die persönlichen Bedürfnisse
maßgeschneidert werden.
Noch einmal ganz ausdrücklich:
20% des Kaufpreises müsst ihr nie bezahlen!
Zinsen für 2005 ebenfalls nicht
Ihr könnt sofort auf Eure neue Ducati steigen und
könnt das ganze Jahr fahren; erst im Jänner 2006 müsst ihr erstmals etwas
dafür bezahlen.
FÜR FOLGENDE MODELLE KANN DIE "JETZT ODER NIE" - AKTION IN ANSPRUCH GENOMMEN
WERDEN NATÜRLICH SOLANGE VORRAT REICHT:
MULTISTRADA 1000 SILBER 2004
MULTISTRADA 1000 SCHWARZ 2004
MONSTER 1000 ROT 2005
MONSTER 1000 S ROT 2005
ST4 BLAU 2000
ST4 ROT 2001
ST4 GELB 2001
ST4S ROT 2002
ST4S GELB 2002
ST4S TITANIUM 2002
ST4S TITANIUM 2003
ST4S ABS GRAU 2003
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Fazit Nussa:
Die S2R ist ein ultimatives von mir total unterschätztes
Landstraßenpölzergerät. Leichtes Handling und dank Anti Hopping Kupplung ist
runterschalten und tiefes reinbremsen in die Ecken mehr als
leicht.
Folgt dabei jedem Lenkimpuls und die Linie lässt sich jederzeit korrigieren.
Am Kurvenausgang kann fast Gedankenlos auf Voll-Lastbetrieb umgeschalten
werden. Absolutes Spaßgerät mit dem man alles und jeden auf der kurvigen
Landstraße mehr als nur ärgern kann. Einzig wenn
der "mir is alles
wurscht" Schalter
umgelegt
wird,
ist das unruhige Fahrwerk gewöhnungsbedürftig! Der Drehzahlbegrenzer,
vor allem in Schräglage,
unterbricht zu ruppig und die Rasten sind eindeutig etwas zu tief da in
Linkskurven nicht mehr raufgeschaltet werden kann.
Leistungssüchtige Geradeaus-Vollgasbolzer werden wahrscheinlich mit keiner
der beiden Ducatis
glücklich werden.Wer allerdings darauf keinen Wert legt, sondern in den
Ecken einen exakten, sauberen und schnellen Strich fahren will und etwas
haben möchte das nicht unbedingt an jeder Ecke herumsteht
ist mit beiden Geräten gut bedient.
Italienisches
Design und Flair inklusive.
Die 749´er für den Ausflug auf die Rennstrecke und die schnelle
Motivations-Solo-Runde, und die S2R für die gemütliche entspannte
Gruppenausfahrt und um hin und wieder so manchen übermotorisierten
Herrschaften zu zeigen, das Leistung nicht alles ist. Allerdings mit Großer
Tendenz zur vorher als Damenfahrzeug belächelten Monster. In den Ecken
einfach entspannt und schnell.
Die Anti
Hopping Kupplung
ein Traum! Forza Ducati!
Besonderes Lob geht an die Motormaus die ordentlich Tempo gemacht hat mit
ihrer 600er Fazer und die Ausfahrt photographisch dokumentiert hat.
Links:
www.ducati.at,
www.ducati-challenge.at,
www.ducatispeedweek.org.
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