Motorrad richtig auswintern - darauf musst du achten!

So startest du perfekt vorbereitet in die Saison!

Worauf musst du beim Auswintern deines Motorrads achten? Hier die wichtigsten Tipps und Hinweise, wie du dein Bike für die Saison vorbereitest!

von Der Horvath am 25.02.2020

Leider liegt unsere Heimat so weit nördlich, dass uns die Freude des ganzjährigen Motorradfahrens verwährt bleibt. Während es in Spanien zum Beispiel so etwas wie eine Motorradsaison gar nicht gibt, müssen wir unsere heiß geliebten Eisen jährlich in den Winterschlaf schicken: Motorrad richtig einwintern. Werden die Tage länger und steigen die Temperaturen in den zweistelligen Bereich, brennt es uns jedoch bereits unter den Fingernägeln, endlich wieder aufzusteigen und den Fahrtwind im Gesicht zu spüren. Vor der ersten Ausfahrt muss das Bike aber erst aus dem Winterschlaf geweckt werden - wir haben Euch die wichtigsten Tipps zusammengefasst!

Auswintern Tipp 1: Batterie checken

War die Batterie über den Winter ausgebaut, kann man die Pole mit Batteriepolfett konservieren, um Korrosion vorzubeugen. Das Polfett sollte aber IMMER erst nachdem Anschließen der Kabel aufgetragen werden. Das Fett zwischen Pol & Kabelschuh vermindert den Stromfluss, ergo: weniger Startleistung. Beim Einbau muss darauf geachtet werden, dass zuerst der Plus-Pol, anschließend der Minus-Pol der Batterie angeschlossen wird, sonst könnte es zu einem Kurzschluss und dem Ausbrennen einer Sicherung kommen. Blieb die Batterie über die kalten Monate verbaut, kann es sein, dass sie sich entladen hat und das Fahrzeug Starthilfe benötigt. Dazu kann ein weiteres Fahrzeug herangezogen werden, oder man hilft sich mit einer mobilen Starthilfe. Mit einem Ladegerät kann man die Entladung der Batterie vorbeugen. Bei konventioneller Batterien empfiehlt es sich den Säurestand zu prüfen und ihn gegebenenfalls mit destilliertem Wasser nachzufüllen.

Auswintern Tipp 2: Motoröl kontrollieren

Alle, die elektrisch unterwegs sind, können Tipp #2 ignorieren, für den großen Rest ist er jedoch essentiell. Vor der ersten Ausfahrt sollte der Ölstand des Motorrads kontrolliert werden. Hierzu haben viele Motorräder noch Kontrollstäbe, oder ein Schauglas, über den der aktuelle Ölstand geprüft werden kann. Auch wenn ein jährlicher Öl- und Ölfilterwechsel durchgeführt wird, sollte man sich am Start der Saison vergewissern, dass der Motor gut geschmiert ist und noch lange gesund arbeiten kann.

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Auswintern Tipp 3: Flüssigkeitsstände prüfen

Doch nicht nur das Motoröl, sondern auch weitere Flüssigkeitsstände gehören kontrolliert. Hierzu zählen bei flüssigkeitsgekühlten Motorrädern der Kühlmittelstand und bei allen modernen Motorrädern die Bremsflüssigkeit. Zeigt die Bremsflüssigkeit einen zu niedrigen Stand an, kann das entweder ein Leck im System, oder abgenutzte Bremsklötze bedeuten. Auch wenn man nur eine geringe Kilometerzahl pro Jahr fährt, sollte die Bremsflüssigkeit spätestens alle drei Jahre erneuert werden.

Auswintern Tipp 4: Funktion der Beleuchtungsanlage

Einerseits ist uns die Lichtpflicht auf Motorrädern per Gesetz vorgeschrieben, andererseits dient uns eine funktionierende Beleuchtung als großes Sicherheitsplus. Deshalb sollte regelmäßig geprüft werden, ob Scheinwerfer, Rücklicht und Blinker ihre volle Funktion erfüllen. Auch die Hupe darf nicht vergessen werden, könnte sie doch in brenzlichen Situationen unseren Hals retten.

Auswintern Tipp 5: Reifenzustand prüfen

Zur Vermeidung von Standplatten erhöhen viele von uns den Reifendruck vor der Winterpause. Dieser Vorgang sollte vor, oder am Anfang der ersten Ausfahrt, rückgängig gemacht werden, sodass der Reifen wie gewohnt arbeiten kann. Zusätzlich sollte der Allgemeinzustand, sowie das Alter des Reifens (DOT-Nummer) im Auge behaltet werden, da das Gummi aushärten und brüchig werden kann. Abschließend muss das Profil die gesetzlich vorgegebene Tiefe von 1,6 mm erfüllen, um noch im Straßenverkehr bewegt werden zu dürfen.

Auswintern Tipp 6: Kette und Kettenspannung kontrollieren

Nach der Reinigung von Ritzel und Kettenrad muss man die Spannung der Kette zum Hinterrad überprüfen. Ist eines der Kettenräder abgenutzt, oder hat die Kette zu viel Spiel gehört der Antriebssatz gewechselt, oder die Kette nachgespannt.

Alle Schritte befolgt? Dann steht der Saison nichts mehr im Weg!

Abschließend muss natürlich gesagt werden, dass nicht nur das Motorrad, sondern auch der Mensch auf die Fahrt vorbereitet werden muss. Nach einer mehrmonatigen Pause sind die Reflexe nicht mehr auf dem Level des letztjährigen Sommers und müssen wieder trainiert werden. Starte also vorsichtig in die Saison und gewöhne dich langsam an das Motorrad fahren, oder besuche einen Auffrischungskurs bei einem Fahrsicherheitszentrum in deiner Nähe.

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