Ducati Legenden
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Ducati 250 Mach 1 |
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Ducati steht von jeher für charismatische und im Laufe der Geschichte zu Legenden gewordene Modelle. Wir präsentieren Euch in einer neuen Reihe zehn der bekanntesten Meilensteine des italienischen Motorrad-Herstellers. Dabei drehen wir für Euch das Rad der Historie zurück, blicken in die Vergangenheit, zu einem weiteren Erfolgs-Modell: Ducati 250 Mach I |
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In den 1960er Jahren galt die Ducati 250 Mach 1 als schnellste Ducati. In MOTORRAD 22/1964 wurde sie erstmalig vorgestellt. Gebaut wurden lediglich und ganze 838 Exemplare der Mach 1. Davon wurden 136 nach Übersee verschifft. 27 PS, Königswellen-Einzylinder, Zweiventiler, Fünfganggetriebe, Rechtsschaltung, trocken 116 Kilogramm leicht, und schmal wie eine 50er, dabei die Spitzengeschwindigkeit bei 160 km/h, Trommelbremse, ein Sound, der Wände wackeln und zittern lässt. Die sich durch eine schlanke Linie und einen heruntergesetzten Lenker auszeichnende Mach 1 wurde sowohl auf der Rennstrecke als auch auf der Straße sehr geschätzt. Die Zeitschrift "Motociclismo" beschrieb die Mach 1 mit den Worten: "Das letzte Modell dieser illustren Marke ist dank seiner technischen Eigenschaften, seines Stils und seiner guten Wendigkeit zweifellos eines der besten derzeit auf dem Markt verfügbaren 250er Motorräder. Besondere Erwähnung verdienen der Motor mit obenliegender Nockenwelle und 5-Gang-Getriebe, die leistungsstarke Beschleunigung, die herausragende Straßenlage und die Bremsleistung." In Spanien eroberte 1964 die "Rennversion" der 250 Mach 1 nach mehrfachen Siegen der "254 Horas del Montjuich" mit dem spanischen Rennfahrer Ricardo Fargas am Lenker das Interesse der Motorradgemeinde. |
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Zeitlose Leidenschaft: | |
Einer, der dem Sündenfall erlag und sich unter großem finanziellen Aufwand und reichlich Abenteuerlust solch eine Maschine Mitte der 1960er Jahre erwarb, hatte sich die crispe Italienerin durch Selbsterfahrung hart zu erarbeiten. Er berichtet von schlechter Kolbenqualität aus italienischer Fertigung, wobei er durch Ausweichen auf geschmiedete, maßangefertigte Mahle-Kolben eine weitaus teurere Fehlerquelle ausmerzen konnte. Ölrückstände im Ölkreislauf sorgten für weitere Probleme im italienisch geprägten Maschinenbau, die im "worst case" für üble Pleuellagerschäden sorgten. Ganz abgesehen von durch starke Vibrationen hervorgerufene Schäden an allen befestigten Teilen, wie Auspuff, Nummernschild, Kotflügel, Tank. Abgesehen von Leuchtmitteln. Und klar, Rahmenrissen. | |
Eigentum verpflichtet: | |
Wie wahr, war doch damals der Besitz solcher Kräder mit dem Einsatz größter Eigeninitiative in Sachen Wartung, Reparatur geschweige denn Ersatzteilbeschaffung Pflicht. Schon das Startprozedere kam einer heiligen Amtshandlung gleich. Den offenen Trichter des Vergasers mit der Handfläche zuhalten, zur Gemischanreicherung, damit der Königswellen-Einzylinder anspringen kann. Gewusst wie. Und dann am Ball oder besser Gasgriff bleiben, das Triebwerk bei Laune halten, ein Klangbild erzeugen als könnten die Posaunen von Jericho wie Picasso malen. Vielleicht war damals doch alles besser. Oder zumindest ... fordernder! Den ganzen Mann eben. | |
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Bildergalerie Ducati Legenden | |
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Technische Daten Ducati 250 Mach 1 (1964 - 1966) | |
Motor: | |
Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, zwei Ventile, über Königswelle und eine obenliegende Nockenwelle mit Kipphebeln betätigt, Hubraum 248 cm³, Leistung 20 kW (27 PS) bei 8500/min (CUNA) Kraftübertragung: Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, Kettenantrieb | |
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Fahrwerk: | |
Einschleifenrahmen aus Stahl, unten offen (Motor mittragend), Telegabel vorn, Schwinge mit zwei Federbeinen hinten, Alufelgen mit Stahlspeichen, Reifen vorn 2.50 x 18, hinten 2.75 x 18, Trommelbremsen, Ø 180 mm vorn, Ø 160 mm hinten | |
Maße und Gewicht: | |
Radstand 1294 mm, Gewicht vollgetankt 132 kg | |
Höchstgeschwindigkeit: | |
zirka 160 km/h | |
Preis 1964: | |
1850 Mark | |
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Interessante Links: |
Text: Sabine Welte |
Bericht vom 16.10.2013 | 12.104 Aufrufe