SBK Test

Neben den starken Suzuki-Assen beeindruckte auch Max Biaggi beim ersten Ducati-Auftritt im Rahmen der Pirelli-Tests Bayliss verletzt.

Superbike Test auf Philip Island

Yukio Kagayama drückte am dritten und letzten Tag der Pirelli-Entwicklungstests auf Phillip Island seine persönliche Bestzeit auf 1:32.1 und setzte sich damit an die Spitze der Zeitenliste. "Mein Gefühl auf der Suzuki war sehr gut", lobte Kagayama, der nun nach seinen zahlreichen Verletzungen aus dem Vorjahr körperlich endlich wieder völlig fit ist. "Mein zweites Motorrad hat mir nicht ein derart gutes Fahrgefühl geboten, aber das ist auch der Grund, warum wir testen." Fonsi Nieto überzeugte am letzten Tag ebenfalls mit 1:32.3.
 
Pech für Max
Max Neukirchner kam am ersten Tag auf 1:35.5 und musste wegen einer Grippe auf den zweiten und dritten Testtag verzichten. Aber auch der erste Tag verlief alles andere als planmäßig für den Sachsen, der sich nach 70 Runden mit 1:35.0 nur im letzten Teil der inoffiziellen Zeitentabelle einreihte. "Wir hatten einige Probleme mit der Elektronik und hatten damit einiges zu tun", berichtete Neukirchner. "Am Ende des Tages war ich dennoch ganz zufrieden, denn eines der beiden Motorräder hat dann tadellos funktioniert. Ich denke, ich selbst war schon am ersten das Hauptproblem. Ich hatte etwas Halsweh und mein Kopf hat gebrummt. Es fiel mir jedenfalls bereits schwer, die Konzentration über einen längeren Zeitraum zu bewahren."

Bayliss außer Gefecht
Troy Bayliss musste sich erst am letzten Testtag auf Phillip Island dem Angriff der Suzuki-Piloten beugen. Seine Mittwoch-Zeit von 1:32.2 reichte dem 38-Jährigen Doppelweltmeister dennoch zum zweiten Rang in der Gesamtzeitenliste. Sein neuer Teamkollege Michel Fabrizio steigerte sich kontinuierlich und kam mit der zweiten Xerox-Werks-Ducati nach drei Tagen auf 1:32.3. Bayliss purzelte am letzten Tag in der MG-Kurve aus dem Sattel der Ducati, weil Laconi angeblich in langsamer Fahrt die Ideallinie blockiert hatte. Der Australier wurde nach Melbourne gebracht, wo sein Schlüsselbein behandelt wurde. Bayliss muss rund drei Wochen pausieren.
 
Starker Biaggi
Max Biaggi fuhr am ersten Tag nach wenigen Runden mit der Sterilgarda-Ducati bereits die Zeiten von Fabrizio. Der Römer selbst war nach seinen Ritten auf der Ducati 1098 mit Pirelli-Standardreifen des Jahres 2007 durchaus zufrieden. Biaggi steigerte sich am letzten Testtag noch auf 1:32.8, Teamkollege Ruben Xaus hatte 1:32.3 für sich zu Buche stehen. Biaggi gerät beinahe ins Schwärmen. "Das gesamte Fahrwerk wirkt überhaupt nicht nervös, trotz der beiden Zylinder. Man kann das Gas sehr früh aufdrehen, das heißt natürlich, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Ich hatte mir jedenfalls eine deutlich brutalere Motorcharakteristik erwartet. Es ist für mich dennoch eine Herausforderung, aber gleichzeitig eine angenehme Überraschung."
 
Biaggi über die Ducati 1098
Auch die Fahreigenschaften der neuen Ducati haben den erfahrenen Römer überzeugt. "Die 1098R lässt sich sehr gut fahren. Das Chassis ist nicht schlecht. Für meinen Geschmack knickt das Heck beim Beschleunigen am Kurvenausgang etwas zu stark ein, aber das ist ein Problem, an dem wir bereits gearbeitet haben, und es versucht, über die Hinterraddämpfung zu steuern." Andere Bereiche haben Biaggi und seine Sterilgarda-Ducati-Crew vorerst ausgeklammert. "An der Elektronik haben wir bislang keine Änderungen vorgenommen." Biaggi wird mit seinem Teamkollegen Ruben Xaus von 14. bis 16. Januar dank dem Entgegenkommen seines Ex-Teams Alstare Suzuki erneut auf Phillip Island testen, obwohl die Belgier die Piste ursprünglich exklusiv gemietet hatten.

Yamaha im Mittelfeld
Mit den Zeiten von 1:32.4 und 1:32.7 waren die Yamaha-Italien-Asse Nori Haga und Troy Corser stets im Voderfeld zu finden. "Wir haben viel an den Dämpfern gearbeitet", verriet Corser. "Die Piste fühlte sich aber etwas welliger an als zuletzt, daher hatte ich teilweise mit dem stark durchdrehendem Hinterrad zu kämpfen. Phillip Island ist auf alle Fälle ein wichtiger Indikator in der Vorsaison, wenn das Motorrad hier läuft, dann klappt es meist auf den anderen Pisten auch ganz gut. Der Wind war diesmal speziell am letzten Tag etwas störend." Der Wind war auch dafür verantwortlich, dass Corser, aber auch Troy Bayliss am Schlusstag kein überhöhtes Risiko eingingen.
 
Ratlose Gesichter
Bei Kawasaki gab es ratlose Gesichter. Regis Laconi schaffte mit der neuen Kawasaki ZX-10R am zweiten Tag zwar seine Bestzeit mit 1:33.0. Der Franzose konnte sich am Schlusstag wegen der äußeren Bedingungen nicht mehr steigern. Sein neuer japanischer Teamkollege Makoto Tamada kam nach drei Tagen nur auf eine persönliche Bestmarke von 1:34.6.
 

Pirelli-Testzeiten Superbike

Tag 1:

1. Troy Bayliss Xerox-Ducati 1:32.5
2. Noriyuki Haga Yamaha 1:32.8
3. Yukio Kagayama Alstare-Suzuki 1:32.9
4. Fonsi Nieto Alstare-Suzuki 1:33.2
5.  Troy Corser Yamaha 1:33.4
6. Michel Fabrizio Xerox-Ducati 1:33.4
7. Max Biaggi Sterilgarda-Ducati 1:33.5
8. Ruben Xaus Sterilgarda-Ducati 1:33.5
9. Reigs Laconi PSG-1-Kawasaki 1:34.0
10. Max Neukirchner Alstare-Suzuki 1:35.5
11.  Makoto Tamada, PSG-1-Kawasaki 1:35.8
Tag 2:
1. Bayliss Ducati 1322
2. Kagayama Suzuki 1323
3. Haga Yamaha 1324
4. Fabrizio Ducati 1326
5. Xaus Ducati 1327
6. Corser Yamaha 1327
7. Biaggi Ita-Ducati 1329
8. Laconi Kawasaki 1330
9. Nieto Suzuki 1330
10. Tamada Kawasaki 1355

Tag 3:

1. Yukio Kagayama Suzuki 1321
2.  Fonsi Nieto Suzuki 1323
3. Michel Fabrizio Ducati 1323
4. Ruben Xaus Ducati 1323
5. Troy Bayliss Ducati 1324
6. Noriyuki Haga Yamaha 1326
7. Troy Corser Yamaha 1327
8. Max Biaggi Ducati 1328
9. Regis Laconi Kawasaki 1335
10. Makoto Tamada Kawasaki  1346
 
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Text: Johannes Orasche

Autor
karolettaLambretta

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Bericht vom 11.01.2008 | 3.536 Aufrufe

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