Weltreisestory 9.Teil
Weltreisestory 9.Teil |
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Freitag, 13. April 2007 |
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Heute erfülle ich ein Versprechen und habe eine
schöne und zugleich schmerzhafte Aufgabe vor mir. 10 Kilometer hinter
der Grenze hat sich vor zwei Jahren ein schrecklicher Unfall ereignet.
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Samstag, 14. April 2007 |
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Es sind nur mehr knapp 400km bis nach Capetown und ich beschließe über einen kleinen Umweg noch einmal auf die Pisten einzuschwenken und die westlichen Karoomountains zu durchfahren. |
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Ich bin jetzt bereits am nordwestlichen Cape und
die Landschaft ist wunderschön. |
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Sonntag, 15. April 2007 |
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Als ich heute Morgen aufstehe ist mein Ziel schon fast zum Greifen nah. Ich gehe es gemütlich an und laufe gleich einmal um den Stausee. Nach einem guten Frühstück setze ich mich dann auf die Maschine und steure auf dem Highway N 7 Capetown an. Je näher ich komme, desto unwirklicher erscheint es mir wirklich mit dem Motorrad bis hierher gefahren zu sein. | |
Ich erreiche die Sexiest City on
Earth am Nachmittag und fahre vom Seapoint entlang der Waterfront. Da
fahren Mädels in Hotpants und Tops auf ihren Rollerblades neben Porsche
Cabrios herum. Als klassischer Afrikafahrer auf meiner staubigen BMW
muss ich wohl ein recht ungewöhnliches Bild abgeben. Hier pulst das
mondäne Leben und alles erinnert eher an Monaco als an eine Stadt in
Afrika. The heat is on... Ich bleibe an der Küste und fahre über die wunderschöne Bergstrasse weiter in Richtung Süden. Noch habe ich mein Ziel nicht erreicht, hinter den Bergen liegt das Cape of Good Hope. |
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Vom Capmans Drive sieht man seeseitig über die ganze Bucht und der Tafelberg strahlt in der Abendsonne. Schöner hätte mich das Kap von Afrika eigentlich nicht empfangen können. Über unwirklich guten Asphalt und eine fast surreale Kurvenstrecke fahre ich heute noch bis in die kleine Stadt Simonstown. Von hier sind es noch knapp 10 Kilometer bis Capepoint, dem eigentlichen Ziel meiner Afrikadurchquerung. Heute ist meine letzte Nacht zum Träumen, denn morgen werde ich zum Sonnenaufgang losfahren und so Gott will mir meinen Traum erfüllen und mit meinem Motorrad das Kap der Guten Hoffnung erreichen. |
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Montag, 16. April 07 |
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Ich stehe auf um 6 Uhr, frühstücke, starte mein
Bike und fahre los. Es sind noch 10 Kilometer bis zum Cape of Good Hope.
Seit dem ich ein kleiner Junge bin träume ich davon mit meinem Motorrad
ans Kap zu fahren und die Realisierung hat mich fast neun Jahre
gekostet. Jetzt bin ich beinahe da, die letzten Kurven liegen vor mir
und wie automatisch bewege ich die Maschine an die Südspitze des
schwarzen Kontinents. |
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This moment of my life is called
happiness! |
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Für den nächsten Monat wird Capetown zu meiner
neuen Heimat und von hier aus organisiere ich meinen Motorradtransport
per Schiff nach Argentinien. Von Kapstadt verkehrt eine Direktlinie nach
Buenos Aires, die für die Strecke knapp 2 Wochen braucht. |
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Das Kap von Afrika stellt mit Capetown einen der schönsten Plätze der Erde dar. Die landschaftlichen Schönheiten sind herausragend und der Blick vom Tafelberg über die Metropole zwischen den zwei Ozeanen macht den Ort nicht umsonst zum schönsten Kap der Welt! Das Klima wird hier fast das ganze Jahr über als angenehm empfunden und funktioniert in der Regel nach einem einfachen Prinzip. Der Nordwestwind ist ein sicheres Zeichen für Schlechtwetter und wechselt sich nach ein bis zwei Tagen meist mit dem Südostwind ab, dem sogenannten Capedoctor. Dieser bringt wiederum Wetterbesserung. |
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Foto re.: Blick über das Kap von Capepoint, von links bringt der Atlantik feuchte Luft und Nebel aus Nordwest, rechts befindet sich der nebelfreie und wärmere Indische Ocean. |
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Für mich ist die Stadt eigentlich die ultimative
Destination. Wenn ich in der Früh aufstehe kann ich mir aussuchen ob ich
entlang der Küste von Seapoint über Bantrybay nach Campsbay laufen will,
oder ob ich eine lange Runde machen will und über den Signalhill bis
hinauf auf den Tafelberg renne. |
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Es vergeht in Capetown selten ein Nachmittag an dem ich mich nicht auf mein Motorrad setze und eine Runde drehe. Die Strecken sind beinahe unwirklich schön. Wie zum Beispiel der bekannte Chapmans Drive, auf dem man über eine schmale Bergstrasse direkt neben dem Meer in den Sonnenuntergang fahren kann. | |
Unbedingt gesehen haben muss man natürlich auch Robben Island. 12km vor der Stadt liegt diese kleine Insel auf der Nelson Mandela 18 Jahre lang inhaftiert war. Auf Robben Island wurde bis 1996! ein Hochsicherheitsgefängnis betrieben in dem fast ausschließlich politische Häftlinge gefangen waren. Die Haftbedingungen waren zutiefst menschenunwürdig und eine Inhaftierung auf Robben Island hatte vorrangig den Sinn den Willen der Gefangenen zu brechen. Eine Flucht war aufgrund der starken Strömungen um die Insel unmöglich und hätte einer der Häftlinge trotzdem versucht die 11km bis zum Festland zu durchschwimmen, so wäre er mit Sicherheit den Haien zum Opfer gefallen. |
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Der Blick von Robben Island zum Tafelberg. |
In diesem Innenhof hatten die Gefangenen jeden Tag eine Stunde Ausgang. |
Viele verließen die Insel nie wieder lebend. Nun ist das Gefängnis ein Museum und man kann es im Rahmen einer geführten Tour besuchen. | |
Wer auf Robben Island inhaftiert war wurde in Sektionen eingeteilt. Von der Regierung als besonders gefährlich eingestufte Häftlinge durften ihre Zellen fast nie verlassen und ihnen war der Kontakt zu anderen Insassen generell verboten. Das Leben spielte sich für sie dann in einer Zelle ab mit einer Größe von 2 mal 3 Metern. Sehr oft auf Lebenszeit und ohne jede Hoffnung, denn selbst wenn jemand einen Weg fand die grausamen Haftbedingungen einige Jahrzehnte zu überleben, das Gesetzt verbot die Begnadigung von politisch Inhaftierten. Untertags mussten die Gefangenen ihre Arbeit im Steinbruch verrichten. Hier stand ihnen eine kleine Höhle zur Verfügung, in der sie eine kurze Pause verbringen durften. Davor standen die Wächter und keiner durfte während der Arbeitspause das Loch verlassen. Nelson Mandela und seine Gleichgesinnten nützten diese kurzen Pause in der Höhle für den politischen Unterricht ihrer Mitgefangenen und in eben dieser Höhle wurde faktisch die erste demokratische Regierung Südafrikas gegründet! |
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Abschied von Capetown |
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Neben den angenehmen Dingen des
Reiselebens, wie etwa an meinem Buch zu schreiben oder meine
wöchentlichen Laufkilometer wieder auf heimische Maßstäbe zu bringen,
werde ich in den nächsten Wochen auch mein Motorrad für den Seetransport
reisefertig machen. Dieser Prozess ist nicht unbedingt der einfachste,
um ein Motorrad in einen Container auf ein Frachtschiff zu verladen
müssen einige Sicherheitsregeln befolgt werden. Hierzu muss einmal der Benzintank geleert und die Batterie ausgebaut werden. |
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Wichtig ist zudem, dass sich das für
den Transport fertige Motorrad in einer Box befindet, einem sogenanntem
Crate. Diese Box muss rundum geschlossen sein und genug Stabilität
aufweisen um mit einem Gabelstapler bewegt zu werden. Dafür ist eine
stabile und genau ausgemessene Grundplatte mit vorgegebenen Rillen für
die Reifen in der Regel unumgänglich.So eine Box selber anzufertigen ist
mit viel Mühe und hohen Materialkosten verbunden. BMW Süd Afrika ist so freundlich mir eines von ihren originalen Crates zu Verfügung zu stellen und die Arbeit kann beginnen. Zunächst wird das Vorderrad abmontiert und die Maschine an der Gabel und am Hinterrad in die vorgegebenen Aufnahmen gestellt. Nun werden Gabel und Federbein eingefedert und dann die Maschine mit Spannern an die Grundplatte geschnallt. |
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Danach werden die Boxen wieder am Motorrad
montiert, die Maschine mit Plastikfolie überzogen und die Seitenwände
der Box hochgezogen. |
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In meinem Fall habe ich Pech und das direkte Boot
von Cape Town nach Buenos Aires wird wegen zu wenig Fracht gestrichen.
Mit solchen Änderungen ist im internationalen Schiffsverkehr leider
immer zu rechnen und die einzige Alternative ist nun die Maschine von
Durban nach Argentinien zu transportieren. Preislich stellte diese
Änderung für mich keinen Unterschied dar, einzig der Transport des
Motorrades nach Durban ist zeitaufwendig. Hierfür muss der Shipper einen
Lastwagen organisieren da die Stadt rund 1500km weiter nördlich an der
Ostküste liegt. Ebenso dauert die eigentliche Überfahrt nun länger da
das Schiff erst das Kap der guten Hoffnung umfahren muss um dann über
den Atlantik nach Argentinien zu gelangen. |
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Ich bin nun seit 8 Monaten auf Afrikanischem Boden und irgendwie ist der Kontinent so was wie eine zweite Heimat geworden. Besonders Südafrika und Namibia sind Plätze zu denen ich sicher wieder zurückkehren werde. Viele Erinnerungen der letzten Monate werden für immer erhalten bleiben und viele Freunde für immer in meinem Herzen. Der riesige schwarzen Kontinent hat mir gezeigt wie viele der Dinge, die für uns in Europa selbstverständlich sind, eigentlich überhaupt nicht selbstverständlich sind und ebenso, wie freundlich und hilfsbereit Menschen sein können auch wenn sie fast gar nichts besitzen. |
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Meine Reise geht nun weiter in Buenos Aires, der nächste Kontinent der vor mir liegt ist Süd Amerika. Ich werde Argentinien durchfahren und von dort weiter nach Brasilien reisen. Über den Trans Amazonas Highway werde ich hoffentlich den größten Regenwald der Welt von Brasilien nach Venezuela durchqueren können und schließlich die Küsten der Karibik erreichen. Von dort geht es über den Landweg nach Kolumbien und dann mit dem Schiff weiter nach Panama, dem Tor zu Nord Amerika. |
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Meine Reise geht nun weiter in
Buenos Aires, der nächste Kontinent der vor mir liegt ist Süd Amerika.
Ich werde Argentinien durchfahren und von dort weiter nach Brasilien
reisen. Über den Trans Amazonas Highway werde ich hoffentlich den größten Regenwald der Welt von Brasilien nach Venezuela durchqueren können und schließlich die Küsten der Karibik erreichen. Von dort geht es über den Landweg nach Kolumbien und dann mit dem Schiff weiter nach Panama, dem Tor zu Nord Amerika. Interessante Links: |
KAROLETTALAMBRETTA
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