Top Fuel Bikes

Von 0 auf 380km/h in 6 Sekunden - Top Fuel Bikes sind die Könige des Beschleunigungssports.
top fuel dragbike
 

Top Fuel Bikes - Beschleunigung der Extraklasse

Bei der Sekundenhatz über die Viertelmeile haben sich im hohen Norden Schwedens auf der neuen Rennstrecke in der Tierp Arena viele europäische Top Teams versammelt um wichtige Punkte im Klassement zur Europameisterschaft zu sammeln.

   

Moderne Rennstrecke für exotisches Starterfeld
Die neu angelegte und 2011 erstmals in Dienst gestellte Rennstrecke sucht in Europa ihresgleichen. Ein sehr durchdachtes Konzept mit vielen Vorzügen und Annehmlichkeiten - nicht nur für die Zuschauer sondern auch für die Teams und die Organisatoren. 19 Super Twin Top Fuel Bikes und vier Top Fuel Bikes waren gemeldet. Man muss schon weit reisen um so ein ausgewähltes Starterfeld live zu erleben.

Die Königsklasse des Beschleunigungssports
Generell wird in zwei Klassen unterteilt: Die Klasse Top Fuel Bike unterliegt kaum Beschränkungen hinsichtlich möglicher Modifikationen. Vorgegeben ist der Kraftstoff Nitromethan. Dieser sündhaft teure Sprit ist hochexplosiv (wenn er verdichtet wird). Für einen kompletten Lauf mit Burn Out, Staging und den Run selbst süffelt sich so ein Monstermotor schlappe 20 Liter weg. Die Verwendung von Kompressoren oder Turboladern ist erlaubt. Der maximal zulässige Hubraum für aufgeladene 4-Zylinder-Motoren beträgt 1.700 cm³. Bei den Vierzylindern werden die Motoren durch einen Kompressor aufgeladen und verfügen über Nitromethan Einspritzung.

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Top Fuel Bikes
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Super Twin Bikes

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Die Piloten sind beim Start oft dem dreifachen ihres Körpergewichts ausgesetzt.

 

Super Twin Bikes
Die Super Twin Bikes stammen im Allgemeinen von US-amerikanischen Spezialfirmen und ähneln optisch den Motoren der Traditionsmarke Harley-Davidson. Der Hubraum liegt bei 3.000 cm³ für Saugmotoren. Aufladung mittels Kompressors oder Turbo ist erlaubt, der maximal zulässige Hubraum beträgt dann 2.000 cm³ bei der Verwendung von 90 % Nitromethan und 1.700 cm³ bei der Verwendung von bis zu 100 % Nitromethan. Diese Motoren produzieren mehr Drehmoment als PS! Auffällig ist auch die Gummiwalze und die langen Ausleger am Rahmen, die sogenannten Wheelie Bars. Diese sollen verhindern, dass die Bikes nach hinten abstürzen oder sich überschlagen. Derzeit befindet sich dort auch der Platz für den Bremsschirm, wenn es mal knapp werden sollte.

Weihnachten für Speedfreaks
Diese wahnwitzigen Bikes sind die schnellsten und brutalsten Zweiräder, die dieser Erdball je hervorgebracht hat. Beschleunigungswerte , die jeden Geschwindigkeitsfetischisten vor Neid erblassen lassen. Die klassischen 0-100 km/h in 0,7 sec., 0-160 km/h in 1,1 sec. Topspeed schlappe 380 km/h und das nach 6 Sekunden! Der Pilot ist während der Beschleunigungsphase dem dreifachen seines Körpergewichts ausgesetzt! In den USA werden diese Bikes daher auch Armstretcher genannt.

 
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Nichts von der Stange: Die Dragbikes werden in mühevoller und kostenintensiver Arbeit selbst gebaut.

 

Unkonventionelle Sitzpositionen und Lenkmethoden
Dem Fahrer werden aberwitzige, akrobatische Höchstleistungen abverlangt um das Bike in der Bahn zu halten. Lenkkorrekturen sind zweifelsohne zwecklos, da das Vorderrad meist erst kurz vor dem Überqueren der Ziellinie wieder Kontakt mit Mutter Erde hat. Durch Gewichtsverlagerung des Piloten wird das Bike Richtung Ziel jongliert. Preisrichter hätten hier ihre wahre Freude wenn es darum ginge, Haltungsnoten zu vergeben. Oftmals eine nicht ganz einfache Aufgabe, schon allein die liegende Sitzposition des Fahrers ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Unikate bis ins kleinste Detail
Bei den Chassis handelt es sich überwiegend um Eigenkonstruktionen. Ein Gitter-rohrrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahl sorgt für eine gute Basis. Bei den Motoren handelt es sich bei der Vierzylinder Fraktion zunehmend um Fabrikate von Puma Engineering. Nicht selten sind auch selbstkonstruierte Systeme am Start. Komplette Bikes mit einem soliden und umfangreichen Setup sind nur sehr schwer zu bekommen, da für diese Spezialmaschinen mehr als 100.000 Dollar veranschlagt werden.

 
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Skandinavien als Hochburg des europäischen Drag Racings: Ein norwegisches Team beim letzten Check.

 

Deutlich besser hat es die Zweizylinder-Fraktion
Man trifft sehr oft auf Motoren von dem Hersteller PRP. In den USA ist der Rahmen aus dem Hause Weekend sehr verbreitet und erfolgreich. Gegenüber dem US-Renngeschehen trifft man aber hier in Europa die unterschiedlichsten Motorenkonstruktionen und das bedeutet für die eingefleischten Fans viel Abwechslung - selbstverständlich auch im Klang der Motoren. Der dreimalige Champion z.B. Per Bengtsson setzt auf einen Parallel Twin, andere schneiden sich zwei Zylinder von einem V-8 Motor ab. Weitere vertrauen komplett auf Selfmade, und setzen auf das Fräsen eines Motorblocks aus dem Vollmaterial.

Skandinavien dominert die europäische Dragster-Szene
In Europa gibt es derzeit ca. 40 Teams die ein Top Fuel Bike betreiben. Die Szene wird derzeit klar von den Skandinaviern beherrscht. Fans sollten sich unbedingt den Termin für die Nitro Olympixs freihalten. Hier werden die Top Fuel Bikes an den Start gehen. Nicht verpassen also!


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Text: Henrik Vormdohre
Fotos:
Henrik Vormdohre

Bericht vom 19.10.2012 | 12.121 Aufrufe

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