BMW SBK 2010

Mit der Verpflichtung von Davide Tardozzi gelang BMW ein genialer Schachzug. Motorrad-Sportchef Berti Hauser ist zu allem entschlossen, erklärt die neuen Gepflogenheiten in der Alpha-Technik-BMW-Truppe und die gemeinsam gesteckten Ziele.

Berti Hauser über die Saison 2010


Der Tardozzi-Deal wird erst dieser Tage unterschrieben. Dazu kommt: BMW-Motorrad-Vorstand Hendrik von Kuenheim war in die Entscheidung gar nicht involviert, die Verpflichtung wurde von Entwicklungs-Vorstand Dr. Wolfgang Landerl abgesegnet. "Herr von Kuenheim will lieber Ergebnisse sehen als über Personalfragen debattieren" weiss Berti Hauser. "Die Entscheidung war für meinen unmittelbaren Vorgesetzten Dr. Landerl klar. Ausserdem ist Tardozzi im System nicht viel mehr als ein wichtiger Mechaniker."

Freude bei Corser und Xaus


Das italienische Energiebündel hatte schon vor der Ankunft in München am Donnerstag für Furore gesorgt. "Die Piloten waren begeistert, als wir sie über den Deal informierten", erinnert sich Hauser. "Sie hatten ein Glitzern in den Augen, wussten aber auch im positiven Sinn, was auf sie zukommen wird."

Nicht nur Dolcevita


Hauser will einerseits mehr Drill einführen, dazu aber auch den italienischen Stil dulden und Italienisch lernen. "Es wird Emotionen geben. Ich wäre da, um schlichtend einzugreifen. Ich mag die italienische Art, und vielleicht hilft Tardozzi die deutsche Gründlichkeit." Fix ist: Corser und Xaus werden nach den Rennen nicht mehr so einfach in die Freizeit entlassen. Hauser: "Es gibt Dinge, um die wir uns bislang nicht kümmern konnten. Die Jungs erhalten von Tardozzi und unserem medizinischen Betreuer Vincenzo Tota nun exakte Vorgaben punkto Training und Lebenswandel. Die Einhaltung der Vorgaben ist messbar. Auch wenn ich kein Freund von Drill bin, ist es in dem Fall notwendig. Wir sind kein Partyverein. Wir wollen Fehlerquellen auf ein Minimum reduzieren. Nach dem Rennen soll es kein hätte oder wäre geben. Es kann nicht sein, dass wir ein tolles Motorrad haben und dann vielleicht die Piloten auslassen."

BMW denkt ans Podium


Apropos Motorrad: Tardozzi hat von Ducati Fabrizio-Crewchief Massimo Bartolini losgeeist. Hauser dazu: "Bartolini wird die rechte Hand von Rainer Bäumel, der Projektleiter bleibt. Massimo soll mit seiner Erfahrung die Fachgruppen Motor, Fahrwerk und Elektronik mit den Lieferanten zusammenführen. Wir können nun durch Lerneffekte sparen. Das betrifft vor allem die Bereiche Logistik und Personal. Die Budgetziele können wir daher auch mit den Neuverpflichtungen erfüllen." Mit den Erwartungen hält der Bayer nicht mehr hinter dem Berg: "Wir wollen uns möglichst konstant in den Top-5 finden, wenn alles schwingt da und dort am Podium schnuppern. Tardozzi ist hungrig. Er wird erst zufrieden sein, wenn wir uns alle nach einem Erfolg in den Armen liegen."
   

 

Text: orasche
Fotos: bmw

Bericht vom 12.01.2010 | 4.026 Aufrufe

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