RTS Hungaroring
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7. bis 9.
August 2009 |
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Bei sommerlichen Temperaturen starteten die
RTS-Racer in ihr vorletztes Event am Hungaroring. Interessantes
Detail am Rande - RTS bisher bekannt als Racing-Team-Scherz heißt ab
jetzt Round-Track-Session.
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Fahrerlager |
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Die offensichtlich nicht sehr hitzeresistente
Heating-Factory reagierte auf die ungarische Hitze sofort und
stellte ein teameigenes Swimmingpool vor der Box auf. Böse Zungen
behaupten, dass die Männer der H-F mehr Zeit im Pool als auf der Strecke
verbrachten.
Geburtstagskind Peter Lietz zeigte sich von seiner besten Seite und
spendete ein Fass Bier. Die durchaus überraschten und erfreuten Fahrer
des Teams Lietz-Sport nutzten die Gunst der Stunde und starteten eine
ordentliche Party.
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O'zapft is |
Michi Sendlhofer, ehemaliger Yamha-Cup und
Stock 600 ÖM Pilot startet ab diesem Wochenende im Metzeler Cup und
in der Klasse RTS SSP. Als Begründung gab er an, nie wieder etwas mit der
OSK zu tun haben zu wollen. Leider gibt es viele im Fahrerlager, die
diese Einstellung nur zu gut verstehen. Die schwindenden Starterfelder
in den ÖM-Klassen bestätigen Michis Meinung eindrucksvoll.
Eine etwas abenteuerliche Anreise hatten die Verantwortlichen des Yamaha
Cups Fritz Schwarz und Christian Schroll. Sie verloren beim Auflieger
ein Rad und das mitten in Budapest. Ein ordentlicher Bums nach einer
Ampel wurde vorerst als Bodenwelle identifiziert. Blöderweise stellte
sich heraus, dass ein gebrochenes Radlager zum teilweisen Verlust eines
Rades geführt hat. Gott sei Dank kann die Firma Fritze Tuning auch
Sattelauflieger reparieren.
Der ebenfalls teilnehmende Roland Resch nutzte die Trainingsmöglichkeit,
um an der Fahrwerksabstimmung seiner TKR-Suzuki zu arbeiten. |
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Metzeler Cup 600 |
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Qualifikation:
Chris Ebner nutzte seine konditionelle Schwäche hervorragend und fuhr in
seiner ersten und einzigen Runde die schnellste Zeit und stellte seine
Ducati auf den zweiten Startplatz. Trotz einer längeren Verletzungspause
hat Adi Kernstock nichts von seiner Schnelligkeit verloren und
qualifizierte sich für Startplatz eins. Auf den Rängen drei und vier
folgen Michi Sendlhofer und Mario Adami. Pech hatte der vierte der
Gesamtwertung Erwin Pirger. Durch einen Defekt am Schaltmechanismus
konnte er keine gezeitete Runde fahren und muss das Rennen vom letzten
Startplatz in Angriff nehmen.
Rennen:
Vom Start weg lieferten sich der wieder genesene Adi Kernstock und der
Neuling im Metzeler Cup Michi Sendlhofer einen ordentlichen Kampf um
die erste Position. Schlussendlich konnte Sendi das Rennen nach mehreren
Überholmanövern ganz knapp für sich entscheiden. Dahinter fuhr Mario
Adami einen ungefährdeten dritten Platz ein. Ebner glänzte durch
mangelnde Kondition und konnte seine Trainingsleistung nicht umsetzen.
Er wurde Fünfter hinter Tom Baumgartner. Ein schweres Match lieferten
sich die DOGO-Racer Rene Schnabler, Karl Forstner und Jürgen Schweizer,
die nach zahlreichen Überholvorgängen genau in dieser Reihenfolge über
die Ziellinie fuhren. Herbert Ratezi Obermaier, Teamchef unzähliger
RTS-Racer lieh seinem in der Gesamtwertung besser Platzierten
Teamkollegen Erwin Pirger selbstlos sein Motorrad und verzichtet auf den
Start. Es wird vermutet, dass es ihm sowieso zu heiß war.
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Harter Kampf zwischen Adi Kernstock
und Michi Sendlhofer |
Siegerpodest Metzeler Cup bis 650 |
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Metzeler Cup 1000 |
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Qualifikation:
Mit dem enormen Vorsprung von 3,1 Sekunden sichert sich Peter Lietz die
Pole-Position vor Roland Pühringer. Dahinter folgen innerhalb einiger
Zehntel Hubert Mandel und Rudolf Schöll. Positiv aufgefallen ist bereits
im Training dieser Klasse, dass erheblich mehr Piloten teilnahmen als
noch in Most. Dies ließ auf ein spannenderes Rennen hoffen.
Rennen:
Kurz vor Ende der ersten Runde übernahm Peter Lietz die Führung von Roli
Pühringer und beschenkte sich zum Geburtstag mit einem ungefährdeten
Sieg. Hubert Mandl hing das ganze Rennen am Hinterrad von Roli Pühringer.
Er fand nicht das kleinste Loch, um durchzuschlüpfen und beendete das
Rennen als Dritter hinter Roli. Eine sehenswerte Verteidigungsleistung
lieferte Andreas Lovecek. Seine Strategie - eng um die Kurve und dann
gnadenlos Vollgas den Rest überließ er seiner Yamaha R1. Damit hielt
er die drängenden Gerhard Eder und Ernst Grabner hinter sich und
beendete das Rennen auf Platz 6.
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Peter Lietz hatte
am Renn-WE Grund zu feiern! |
Siegerpodest
Metzeler Cup ab 650: Lietz, Püringer, Mandl |
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ÖM SST 600 |
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Qualifikation:
Jarno Zemsauer und Hannes Hofer stürzten im zweiten Training blieben
aber unverletzt.
Die schnellste Zeit fuhr Stefan Kerschbaumer, der die Teilnahme an der
ÖM als Training für seine Einsätze im Stock 600 European Cup nutzte.
Platz zwei belegte Gastfahrer Jaroslav Cerny, der wegen seines nicht
regelkonformen Motorrades in die Klasse RTS SSP ausweichen musste.
Dritter wurde der Führende in der Meisterschaft Stefan Schrammel.
Rennen:
Beim spärlich besetztem 600er ÖM-Lauf ließ Stefan Kerschbaumer seiner
internationalen Erfahrung mit spitzen Rundenzeiten freien Lauf und
deklassierte Stefan Schrammel um fast 18 Sekunden. Knapp dahinter folgte
der wieder erstarkte David Linortner vor Jarno Zemsauer. Auer, Hofer,
Haslmaier und Schneider komplettieren die Ergebnisliste. ÖM-Punkte gibt
es leider mittlerweile geschenkt.
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Stefan Kerschbaumer deklassierte Stefan Schrammel
um fast 18 Sek. |
li. Stefan Schrammel, mi. Stefan Kerschbaumer, re.David Linortner |
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ÖM SST 1000 |
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Qualifikation:
Nur mehr sieben Fahrer nahmen das Training am Hungaroring in Angriff.
Wenig überraschend sicherte sich Andi Meklau die Pole vor Tomas
Miksovsky und Günther Sendlhofer, der im ersten Training noch zeitgleich
mit Miksovsky der Schnellste war. Martin Mühlberger wurde durch eine
defekte Zündkerze eingebremst, versprach aber vollen Angriff für das
Rennen.
Rennen:
Blöderweise führte die defekte Zündkerze an der KTM von Martin
Mühlberger zu einem Folgeschaden, der an der Strecke nicht mehr
repariert werden konnte. Somit musste der ehrgeizige Versicherungskeiler
auf einen Rennstart verzichten.
Damit verblieben für einen Lauf zur Österreichischen Meisterschaft nur
mehr eine Handvoll Fahrer. Entweder liegt es am fehlenden
Wettbewerbsgedanken oder am Ehrgeiz vieler österreichischer
Motorradfahrer oder daran, dass es einfach nichts zu gewinnen gibt?!?!?!
Meiner Vermutung nach liegt es am ehesten an einem jahrelangen
Missmanagement unseres Fachverbandes. Wie und warum auch immer Fakt
ist, dass sich unter solchen Umständen die Teilnahme an der ÖM nur mehr
schlecht rechtfertigen lässt.
Zum Rennen selbst ist zu sagen, dass der Gast aus der Slowakei Tomas
Miksovsky den Favoriten Andi Meklau knapp mit einer Sekunde Vorsprung
auf Platz zwei verwies. Dahinter folgten Herbert Reiterlehner, der das
Duell gegen Rene Veit für sich entschied, und Sendlhofer.
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Gaststarter Tomas Miksovsky |
Tomas verwies Meklau auf Platz 2.
Gefolgt von Herbert Reitelehner. |
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Yamaha R6 Cup |
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Qualifikation:
Mit der ausgezeichneten Zeit von 1:54:20 holte sich Othmar Oswald
Platz eins und damit einen Punkt im Yamaha Cup. Diese Leistung ist
umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass sich Oswald beim letzten
Rennen am Salzburgring das Schlüsselbein gebrochen hat und nur mit
Tapeverband und unter Schmerzen fahren kann. Herbert Kemmer wahrte seine
Chancen auf den Sieg im Rennen und in der Gesamtwertung durch Platz
zwei. Dass der Sieg am Salzburgring keine Eintagsfliege war, zeigte Jarno
Zemsauer mit einer ordentlichen Trainingsleistung. Er stellte seine R6
auf Starplatz drei, dicht gefolgt von Hannes Haslmaier.
Roland Schuch startete für die MPU-Truppe als Gaststarter, weil er seine
bis dahin verwendete R1 verkauft hat. Möglicherweise ein Indiz für die
sich epidemisch ausbreitende Wirtschaftskrise.
Reinhold Gutzelnig kommentierte seine für ihn bescheidene
Trainingsleistung mit den lapidaren Worten: Man soll das Rennfahren mit
über 50 Jahren einfach lassen.
Rennen:
Der erste Versuch das Rennen durchzuführen musste leider nach drei
Kurven abgebrochen werden. Oswald stürzte und sein Motorrad riss
Herbert Baumrock mit ins Verderben.
Othmar wurde erfreulicherweise nicht verletzt und Baumrock wurde zur
Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.
Den Restart gewann abermals Jarno Zemsauer, der im weiteren Verlauf des
Rennens auf den fünften Platz hinter dem nicht punktberechtigten
Gaststarter Roland Schuch zurückfiel.
Nach einer bösen Serie von Stürzen fand David Linortner wieder zu alter
Stärke zurück und fuhr einen souveränen Sieg nach Hause. Herbert Kemmer
sicherte sich den zweiten Rang und damit die Gesamtführung im Yamaha
Cup. Der dritte Hannes Haslmaier kämpft mit Zemsauer um den Start am
Langstrecken-WM-Lauf (die ersten drei der Gesamtwertung dürfen
teilnehmen) und verkürzt seinen Rückstand auf vier Punkte. Der nach ca.
2000 Rennen immer noch übernervöse Reinhold Gutzelnig fabrizierte einen
Frühstart und gab das Rennen auf. Der erste, der sein Ticket nach Doha
bereits fix gelöst hat ist Herbert Kemmer.
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Ducati Challenge |
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Qualifikation:
Durch das Fehlen von August Lauss wurde der erste Platz eine leichte
Beute für Sepp Unger. Wieder einmal überraschend setzten sich Mario
Adami und Christian Ebner mit ihren 749er gegen die hubraumstärkeren
Gegner durch.
Rennen:
Die Ducati Challenge wird eingeteilt in folgende Klassen:
Ducati Monster 2V: Sieger Ernst Grabner vor Günter Dorner und Wolfgang
Biegler.
Ducati Superbike über 750ccm: Favorit Sepp Unger vor Gerhard Eder und
Johann Mlcoch.
Ducati Supersport bis 750ccm: Es gewann erwartungsgemäß Mario Adami
gefolgt von Roland Pühringer und Chris Ebner.
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Mario Adami konnte sich mit seiner 749
eindeutig durchsetzen |
Der Sieger Sepp Unger in der Superbike
Klasse (über 750 ccm) |
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Siegerehrung der Ducati Challenge |
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Ergebnissliste RTS Racing Hungaroring |
< als PDF zum Download > |
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RTS SSP |
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Qualifikation:
Der Führende der Gesamtwertung Thomas Auer sicherte sich standesgemäß
die Pole vor Adi Kernstock. Michi Sendlhofer, Erich Kobatschka und
Unhold Gutzelnig fuhren auf drei, vier und fünf.
Rennen:
Den RTS SSP Lauf gewann Jaroslav Cerny, ein Gast aus der Slowakei.
Dahinter baute Tom Auer mit dem zweiten Platz die Gesamtführung in
dieser Klasse aus. Auf die Frage wie das Rennen für ihn war antwortete
er (lässig die Tschik im Mundwinkel): Gschmiert hoats gscheit sunst
was i nix! Nur eine Sekunde dahinter vervollständigte Michi Sendlhofer
das Podest. Der Vierte Adi Kernstock dürfte was seine Leistung auf der
Strecke betrifft wieder ganz der Alte sein.
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Thomas Auer führt die SSP Klasse
derzeit an |
Das Siegerpodest: 1.Jaroslav Cerny, 2.
Tom Auer, 3.Michi Sendlhofer |
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RTS SBK |
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Qualifikation:
In der SBK-Klasse herrschte ein bisschen internationaler Flair.
Superbike-WM-Pilot Roland Resch beehrte die RTS und sicherte sich mit einem
Vorsprung von 0,06 Sekunden den ersten Startplatz vor Andi Meklau.
Dritter wurde mit Respektabstand Klaus Grammer vor Manfred Koch und Sepp
Unger.
Andi und Roland planen im Rennen endlich eine Zeit von 1:50 zu
erreichen.
Rennen:
Leider erreichten weder Andi noch Roland ihr Ziel eine 1:50er Zeit.
Nichts desto trotz lieferten sich beide ein super Rennen, wobei der Sieg
knapp an WM-Superbiker Rolo Resch und die schnellste Rennrunde mit
1:51:20 an Andi ging. Meki war seiner Ansicht nach ein bisschen durch
eine zu hohe Wassertemperatur und dem eventuell daraus resultierenden
Leistungsverlust an seinem IDM-Superbike gehandicapt. Er vermutete in
einer Blitzdiagnose eine defekte Zylinderkopfdichtung an der Yamaha.
Manfred Koch und Sepp Unger belegten nach einem Zweikampf über die
komplette Renndistanz die Ränge drei und vier.
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Rolo Resch und Andy Meklau lieferten
sich einen harten Kampf. Rolo gewann, aber Meklau fuhr die schnellere
Rundenzeit ein. |
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Die 1:50er Zeit wurde von Resch sowie
von Meklau leider nicht erreicht. |
Manfred Koch erreichte den 3.Platz |
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Interessante Links:
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Text: Klaus Grammer
Fotos: Johann Essig |