SBK Brünn

Neben einem Jubiläum standen auf dem Masarykring von Brünn auch eine Reihe anderer Themen zur Diskussion.

Superbike Brünn

Es läuft gut für Flammini

Das neunte Saisonmeeting der Superbike-WM 2008 auf dem Masarykring von Brünn brachte für Promoter FGsport gleichzeitig ein Jubiläum. Promoter Paolo Flammini hatte wieder einmal Grund zum Feiern. Seit Beginn der Superbike-WM im Jahr 1988 wurden nicht weniger als 500 Rennen ausgetragen. Die Superbike-WM erlebte am 3. April 1988 ihre Premiere in Donington Park. Die Veranstaltung in Brünn war jedoch nicht das 250. Meeting, sondern bereits das 252. der Superbike-WM-Geschichte, da in den vergangenen 21 Saisonen viermal wegen zu schlechter Wetterbedingungen nur ein Durchgang gefahren werden konnte, zuletzt 2007 in Silverstone, als die Piste überflutet war.
 
Alto-Evolution zahlt nicht
Eine Kuriosität mit bedenklichem Hintergrund war ein Transparent, dass enttäuschte Crewmitglieder von Alto-Evolution-Honda bei Start-Ziel drappiert hatten. In Italienisch stand dort, exakt vor dem Büro von Paolo Flammini geschrieben. Das Team Alto Evolution zahlt seine Mitarbeiter nicht. Auch Klaus Klaffenböck hatte 2006 nach dem Verkauf einer Fireblade an die Italiener schlechte Erfahrung mit deren Zahlungsmoral gemacht.
 
Aus dem Leben von Max Biaggi
Mit der Verpflichtung von Colin Edwards bei Tech3-Yamaha in der MotoGP-WM ist die Palette der Kandidaten auf die Nachfolge von Troy Bayliss bei Xerox-Ducati wieder kleiner geworden. Promoter Paolo Flammini würde nichts lieber sehen, als wenn der streitbare Römer 2009 im Sattel einer Werks-Ducati sitzen würde, nach seinem Auftritt in Brünn hat er wieder gute Karten. Superbike-WM-Urgestein Frankie Chili hat zu diesem Thema eine grundlegend andere Meinung. Biaggi passt nicht wirklich in die Struktur der Superbike-WM-Teams. Wenn er gewinnt, ist er der Held wenn er nicht zu Recht kommt, sind alle anderen schuld.
 

Auch Vater Biaggi zeigt sich wieder

Chili ging in seinen Ausführungen sogar noch einen Schritt weiter. Biaggi ist sicher ein starker Fahrer, darüber gibt es keine Zweifel. Vor allem in Brünn hat er einzigartiges geleistet. Aber ich kenne die Jungs bei Ducati und hoffe deswegen, dass Biaggi nicht zur Xerox-Werksmannschaft stößt. Ich hoffe aber, dass Ducati bald einen Nachfolger findet, denn das wäre in dieser Situation sehr wichtig. Biaggi hat dennoch wieder Oberwasser. Auch Promoter Flammini wünscht sich den Deal mit dem Xerox-Werksteam. Eigentlich ist mir egal, bei welchem Hersteller Max ein Werks-Motorrad bekommt, aber als Italiener wäre die Konstellation mit dem Ducati-Werksteam sicher aus mehreren Gesichtspunkten sehr interessant. Nach der Bestzeit im zweien Qualifying ließ sich auch Vater Pietro Biaggi wieder mal im Pressezentrum blicken.


Pirelli-Deal verlängert
Superbike-WM-Promoter Paolo Flammini verkündete am Donnerstag die Verlängerung des Abkommens mit Pirelli als Einheitsausstatter bis Ende 2012. Laut Flammini lagen die Ergebnisse der ersten fünf Jahre der Einheitsreifen-Regel über den Erwartungen. Flammini bestätigte, dass sich auch ein weiterer Hersteller für den Deal beworben hatte. Pirelli hat aber das deutlich bessere Angebot gelegt, räumte der Römer ein. Es geht auch um die Struktur vor Ort und den Sicherheitsgedanken.
 
Klaffi: Pläne werden geschmiedet
Klaus Klaffenböck wird in den nächsten Wochen Vater von weiblichen Zwillingen. Der Welser schmiedet konkrete Pläne für die Rückkehr in den WM-Zirkus. Ich würde mit Paul Bird gerne was aufziehen. Er wird aber im Moment auch von den Briten aufgefordert, ein Team für Scott Redding auf die Beine zu stellen, erklärte Klaffi, der in Brünn nicht vor Ort war, weil seine Lebensgefährtin die Geburt der Zwillinge erwartete. Klar ist: Wenn Bird was anpackt, dann macht er es anständig und das wissen die Leute auch. Ich habe ihm jedenfalls empfohlen, 2009 in der Superbike-WM zu bleiben.
 
Mähr bekommt endlich Hilfe
Der Vorarlberger Rene Mähr teilte sich in Brünn das Vorzelt mit dem jungen Finnen Pauli Pekkanen, der wie der Österreicher im FIM 1000 Cup eine KTM RC8 einsetzte. Der Finne kam vor allem deshalb zum Zug, weil KTM-Testpilot Stefan Nebel mit seinen 27 Jahren das Alterslimit für den FIM 1000 Cup um drei Jahre überschritten hat. Pekkanen war zuletzt ein Spitzenpilot im KTM Superduke Cup und war im Jahr 2004 Vierter in der finnischen Supersport-Meisterschaft und holte danach den Gesamtsieg in der Open-Klasse. Für uns war früh klar, dass wir einen weiteren Piloten brauchen, um mehr Erfahrungswerte von der RC8 zu erhalten, erklärte Entwicklungschef Philipp Habsburg. Im ersten Qualifying zeigte diese Paarung bereits Früchte. Mähr wetzte auf die zwölfte Position. Von der 16. Startposition kam er im Rennen als 19. an.
 
 
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Text: Johannes Orasche
Fotos: www.max-biaggi.com

Autor
karolettaLambretta

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Bericht vom 01.08.2008 | 3.477 Aufrufe

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