RTS Pannonien 2008

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Regen in Österreich, Kaiserwetter am Pannoniaring. Tolle Stimmung, super Zeiten, böse Action.

RTS Weekend Pannonien
18.-20.07 2008

 

Wie kann man sich an einem Sonntag Nachmittag vor dem Fernseher in steriler Atmosphäre mit Szenen einer überirdisch teuren, überzogenen Rennserie, mit roboterhaften Playstation Kids statt echten Rennfahrern im Sattel, berieseln lassen, wenn man 1,5 Stunden von Wien den rohen und direkten Wahnsinn der besten österreichischen Rundstreckenfahrer miterleben kann, wo die Spannung vom letzten Winkel der hintersten Boxen bis in die erste Startreihe ein Wochenende lang spürbar ist. Wahnsinns Niveau bei RTS am Pannoniaring.

 

RTS Weekend - 1000PS Video

Überraschend attraktiver Besuch aus Rumänien. Konnte Resch bei den Gridgirls aus dem Osten einen Sieg "einfahren" oder nur im Rennen? Und wurden die 1:56 geknackt?

Wer sich das Video auf seinen Computer downloaden möchte, klickt mit der rechten Maustaste hier und wählt "Ziel speichern unter".

Schnitt: KarolettaLambretta
Videodreh: KarolettaLambretta, kot

 

Bridgestone Cup / GSX-R Challenge

Tom Moser zeigt weiter keine Schwächen.

Peter Nesuta und Alex Hlavac von Suzuki Austria im Gespräch mit Martin Wiesner von Pirelli.
"Der wunderschöne Address bleibt bei uns!"

 

Unter dem Schirm einer bedrohlichen Wolkendecke, die allerdings unter die Kategorie "Hunde die Bellen, beissen nicht" fiel, wurde der Bridgestone Cup gemeinsam mit der Suzuki Challenge ausgetragen.
An vorderster Front nichts Neues. Tom Moser spielte einmal mehr seine aus den vergangenen Cups gewonnene Routine aus und ließ nichts anbrennen.

Auf Platz eins bis 650 Kubik im Bridgestone Cup wie in der Suzuki Challenge stand daher einmal mehr sein Name. Auch Adi Kernstock konnte das Ergebnis von Most wiederholen und fuhr nach Moser ins Ziel. Dahinter platzierte allerdings ein neuer, junger Nachwuchsfahrer, nämlich Christoph Ljubi. Für eine Überraschung sorgte der aus der Minibike Serie stammende, erste 16-jährige Matthias Juranitsch, der sich in der Quali mit einer Zeit von 2.04.7 auf den zweiten Startplatz schieben konnte. Er mußte leider bei einem harten Duell durch einen Fehler von Arnold Pressl kurz von der Strecke, verlor den Anschluß und konnte das Rennen nicht beenden. Wir sind aber sicher, daß wir diesen Namen noch sehr oft hören werden.

 

Alex Hlavac beobachtet mit wachsamen Auge und großem Objektiv das Geschehen im der Suzuki Challenge.

Bridgestone Cup +650

Suzuki Challenge +650


Bilder Suzuki Challenge / Bridgestone Cup

Bridgestone Cup 650

  1. Tom Moser
  2. Adi Kernstock
  3. Christoph Ljubi

Suzuki Challenge 650

  1. Tom Moser
  2. Chris Ljubi
  3. Gerhard Hörtinger

Bridgestone Cup 1000

  1. Manfred Koch
  2. Roland Pühringer
  3. Sepp Ulbing

Suzuki Challenge 1000

  1. Manfred Koch
  2. Roland Pühringer
  3. Hubert Mandl

Bridgestone Cup -650

Suzuki Challenge -650

Supersport

 

Herbert Baumrock verspielt einen wahrscheinlichen Sieg. In Führung liegend stürzt er und gibt den Weg für Christian Schmall frei. Dahinter freute sich Adi Kernstock nicht wirklich über einen 2. Platz. Weitere 3,7 Sekunden dahinter fährt Hannes Schafzahl auf den dritten Rang.

  1. Christian Schmall

  2. Adi Kernstock

  3. Hannes Schafzahl

  4. Manuel Wallner

  5. Erich Kobatschka

  6. Rene Schnabler

  7. Christian Maitz

Kawasaki Cup

Der Klaus vom Mars.

Michael Lang von der Bike City. Beweglich wie eine Schlangenfrau.

Grammer pfeift auf einen optimalen Start. Das Rennen wird in 12 Runden gewonnen.

 

Er scheint eines von den kleinen grünen Männchen zu sein, denn er muß überirdische Kräfte besitzen. Klaus Grammer hat den ersten Platz beim Kawasaki Cup für sich gebucht, gewinnt schon fast mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit die Rennen in dieser Klasse. Beim Start nie der Erste in der Kurve, holt er sich die Führung in der Anfangsphase des Rennens zurück und fährt dann in den folgenden Runden vorne weg einen sicheren Vorsprung heraus.

Zunächst kommt Günter Kahr am besten weg und führte das Feld eine Zeit lang an. Dahinter bringt sich Grammer vor Kernstock in Stellung. Grammer kann als Einziger schon am Anfang unter 2:02 fahren und so dauert es nicht lange, bis er an Kahr vorbei gehen kann. Nach einigen verwegenen Manövern hatte Grammer die alte Ordnung wieder hergestellt. Durch das Überholmanöver rutscht Kahr auf den dritten Platz zurück. Mit freier Bahn kann sich der Staatsmeister 2007 von den 3 Verfolgern lösen und bleibt bis zur Zielflagge ungefährdet. Dahinter kämpfen allerdings Kahr, Kernstock und Auer um die Plätze. Kahr verliert noch einen Platz an Kernstock. Diesen holt er sich allerdings wieder zurück und tauscht die Position mit Auer. Nach Grammer überqueren am Ende Kernstock und Kahr die Ziellinie. Auer muß sich nach einem knappen Kampf mit dem vierten Platz zufrieden geben.
 

Kawasaki Cup

Superbike

Der erste Platz blieb frei.

 

Kurioses bei der Startaufstellung der Superbike Klasse. Rosivall Agoston stand nicht auf seinem Platz in der Pole-Position, weil sein Motorrad bei der technischen Überprüfung war. So erbte Rene Veit die Pole und war nun erster in der Aufstellung. Doch anstatt die Chance zu nutzen produzierte er einen Frühstart und bekam eine 10 Sekunde Strafe aufgebrummt, die er zusätzlich rausfahren mußte. Es reichte für ihn immerhin für den 3. Platz. Vor ihm holte sich Sepp Ulbing die Silberne und ganz oben am Stockerl konnte Günter Zöchling jubeln.

Bild links: Bei den Superbikes war Unger auf den richtigen Reifen unterwegs, in der Ducati Challenge hat er schwer daneben gegriffen.

 

Rene Veit rettete trotz Zeitstrafe den 3. Platz.

  1. Günter Zöchling

  2. Sepp Ulbing

  3. Rene Veit

  4. Manfred Blechinger

  5. Sepp Unger

  6. Karl Heinz Frey

  7. Sandor Bitter

 

Superbike

ÖM Superstock 1000

Lonesome rider. Nach Sendys Frühstart und folgender Ride-Through Strafe hatte Resch keine Gegner mehr.

 

Alles schaute an diesem Wochenende auf das Duell Sendlhofer gegen Resch. Österreichs Hoffnung im European Suzuki GSX-R Cup konnte im Qualifying eine Zeit von 1:57.0 markieren, Sendlhofer lag knapp 8 Zehntel dahinter. Schwerer Psychokrieg war angesagt und Sendy spielte seine ganze, vernichtende Routine aus. Es schien fast so, als würde sich der junge Resch tatsächlich davon beeinflussen lassen. Doch Sendy setzte sich mit dem Ziel, das Soletti zu schlagen selbst so unter Druck, daß er den Sieg schon am Start verspielte. Er fuhr zu früh los und kassierte eine "Ride-through" Strafe.

Lange schien es so, als würde Sendlhofer diese Strafe ignorieren oder auch die Hinweistafel gar nicht sehen. Erst im letzten Moment und nachdem ihn Resch bereits überholen konnte bog er in die Boxengasse ein und verlor jede Menge Plätze. Bis dahin war es ein sehenswertes Duell der beiden Ausnahmefahrer. Die Aufholjagd konnte beginnen. Sendy machte Platz und Platz wieder gut und war wieder auf dem Weg nach vorne. Bis er im hinteren Teil der Strecke mit Manfred Koch kollidiert und stürzt. Er kann zwar weiterfahren, eine Aufholjagd hatte aber ab diesem Zeitpunkt absolut keinen Sinn mehr. Es ging nur noch darum, das Rennen fertig zu fahren. Für Resch war es vorne eine klare Sache. Schade drum, die beiden hätten sicher eine irre Show liefern können.

Die Analyse von Resch nach dem Rennen wie immer recht kühl: "Ständig Vorderradlrutscher...der quer aus der Kurve...alles im Supermotodrift...war aber geil!"

 

Rolo hat seinen Schirm lieb.

Hohe Anspannung bei Fahrern und Zuschauern.

Wie im Fernsehen. Nur live und hautnah.

 

ÖM Superstock 1000

ÖM Superstock 1000

  1. Roland Resch, Suzuki GSX-R 750

  2. Herbert Reiterlehner, Ducati 1098

  3. Helmut Schleindlhuber, Suzuki GSX-R 1000

ÖM Superstock 600

Sendlhofer Michael mit der 46 führt kurze Zeit das Feld an, kommt aber nur auf den 4. Platz. Grammer wieder vorn, zwischen ihn und Schrammel setzt sich diesmal Georg Gaisbauer.


Die erste Reihe in der 600er ÖM hieß Grammer, Schrammel, Lietz und Sendlhofer. Nach der ersten Kurve war diese Reihenfolge Geschichte. Michael Sendlhofer hatte sich an die Spitze geschoben und blieb eine Runde lang vorn. Dem Rat seines Bruders Günther "Häng' dich an die Schnellen an, die überholen dich sowieso, fahr' nicht vorne" wollte er nicht Folge leisten, weil es an der Spitze zu schön war. Kurz kann Georg Gaisbauer die Führung übernehmen, doch der Spielverderber war einmal mehr Klaus Grammer, der mit Zeiten unter 2:00 wieder an der Spitze angelangt war.

Und dort scheint er am besten zu fahren, konnte seinen Vorsprung ausbauen und sich aus der Gefahrenzone bringen. Gaisbauer hatte bis zuletzt Stefan Schrammel im Rücken, der nur 25 Hundertstel nach ihm durchs Ziel fährt. Den vierten Platz vom Qualifying kann Michael Sendlhofer im Rennen wiederholen, Peter Lietz verliert hingegen 2 Plätze und kommt nur auf Platz 5.

Vor dem Start ist jeder nervös. Nur Klaus Grammer (im Hintergrund) scheint sich zu fadisieren.

Manche haben nur ein Gridgirl...(Stefan Schrammel)

...und manche gleich mehrere. (Peter Lietz)

Michael Sendlhofer gibt hingegen dem Nachwuchs eine Chance. Im Hintergrund z.B. Nachwuchsverkäufer Mitch von 2Rad Mayerhofer aus Wiener Neustadt.

ÖM Superstock 600

  • Klaus Grammer, Yamaha R6
  • Georg Gaisbauer, Yamaha R6
  • Stefan Schrammel, Yamaha R6

ÖM Superstock 600

Yamaha R6 Dunlop Cup

R6 Cup. Hohes Niveau, hohe Dichte. You never drive alone.

 

Perfekte Wetterverhältnisse beim ersten Rennen am Sonntag sorgten für niedrige Zeiten. Die prognostizierten 30 Grad waren zum Start um 9:30 noch lange nicht erreicht und auch die Sonne versteckte ihre volle Strahlung hinter einer morgendlichen Wolkendecke.

Praktisch jeder Fahrer konnte seine Zeiten aus Training und Qualifikation teils um mehrere Sekunden unterbieten. Keine Zeit über 2.10 sprechen eine deutliche Sprache. Das ist kein Schnupperkurs für Anfänger, das Niveau wie die Leistungsdichte beim R6 Cup extrem hoch. Niemand blieb ohne Gegner, was für jede Menge Spannung durch alle Startreihen sorgte. Der Start verlief diesmal zur Freude aller Teilnehmer überraschend ruhig und ohne Zwischenfälle. Hat man nun doch endlich aus den vergangenen Rennen und Massenunfällen gelernt. Sehr viel Disziplin und Zurückhaltung hielten die Hintern in den ersten Kurven im Sattel. Erst während des Rennens verließen einige Fahrer unfreiwillig die Strecke.

Unter den Betroffenen auch einer der Favoriten, der Kärntner Stefan Schrammel, Sieger des R6 Cups in Most. Er konnte das Rennen leider nicht beenden. Den Sieg holt sich schließlich Herbert Kemmer vor Josef Mayrhofer und Georg Gaisbauer. Die beste Zeit des Erstplatzierten: 2:01.065 !

Die 33-jährige Engländering Deborah Cartwright platzierte mit ihrer violetten R6 auf der 21 mit einer Bestzeit von 2:05.600. Bei 38 Startern hatten hier eine Menge Herren das Nachsehen.

Ein sogenannter Frühsturz von O.O. (Name der Redaktion bekannt.) in der Startsaufstellung.

Herbert Kemmer is numero uno.

Journalistenduell zwischen kot und Kopecky. 0:1

Fast so schön wie eine R6 war das blaue Gummipool. Bei 30 Grad kein Fehler.

Yamaha R6 Dunlop Cup

  1. Herbert Kemmer

  2. Josef Mayerhofer

  3. Georg Gaisbauer

Auch die Ducati Fans gratulieren Herbert Kemmer.

 

Yamaha R6 Dunlop Cup

Ducati Challenge

Die Ducati Challenge ist keine gewöhnliche Rennklasse und immer etwas Besonderes. Hier stehen keine nüchtern funktionalen und identen Arbeitsgeräte am Start, sondern penibel gepflegte, wunderschöne, fast schon erotische Grazien der Rundstrecke. Ein Genuß für Augen und Ohren.

Ein gewohntes Bild zeigte sich vom Start weg. August Laus zog auf und davon und sah an diesem Tag keine Gegner. Sepp Unger und Markus Golser blieben mit respektablem Abstand dahinter, während sich auch Unger von Golser weiter absetzen konnte. Am Schluß lagen zwischen dem Ersten und dem Zweiten über 20 Sekunden, zwischen dem Zweiten und dem Dritten 16 Sekunden.

Ernstl Grabner mit Frau.  Ducati oder doch lieber Bimota?

Italienische Poposi. Sepp Ulbing und Adi Kernstock applaudieren.

2 Ventil  Klasse

  1. Ernst Grabner
  2. Wolfgang Hüttner
  3. Mag. Günter Dorner

SSP Klasse

  1. Christian Ebner
  2. Werner Luger
  3. Mario Adami

SBK Klasse

  1. August Laus
  2. Sepp Unger
  3. Markus Golser

Ducati Challenge

Das nächste RTS Event

Jetzt heißt es 2 Wochen lang ausruhen. Die Anreise wird etwas länger.

 

Die nächste Station führt die Teilnehmer der RTS Serie ins nahe gelegene Deutschland, nur leider ins fern gelegene Klettwitz. Am Eurospeedway 60 km nördlich von Dresden findet von 01.08. bis 03.08. das vierte Event des Jahres statt. Eine etwas längere Anreise wird hoffentlich keinen Einfluß auf Laune und Motivation der Rennfahrer und deren Begleiter haben. Eine völlig neue Situation wird die Strecke für die meisten Piloten sicherlich darstellen, was umso mehr für spannende Rennen sorgen wird. Heimstreckenvorteil Fehlanzeige. Wir sind auf alle Fälle wieder dabei und werden berichten.


 

Text: kot Photos: Karoline Szivatz
Autor

Bericht vom 21.07.2008 | 5.490 Aufrufe

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