Bradl übertrieb etwas: Zu viel riskiert
Bradl übertrieb etwas: Zu viel riskiert |
Ein Heimrennen setzt meist zusätzliche Energie und Motivation frei, das durfte auch Stefan Bradl auf dem Sachsenring merken. Im ersten Training an der Spitze gelegen wollte er im ersten Qualifying auch unbedingt auf die provisorische Pole. Doch der Angriff endete im Kiesbett. "Ich habe es ein bisschen übertrieben und habe es mit Gewalt probiert. Als ich gesehen habe, dass Talmacsi um vier Zehntelsekunden schneller war als ich, wollte ich unbedingt kontern und selbst die Pole Position erobern. Dabei habe ich dann in der ersten Kurve zuviel riskiert und bin ausgerutscht", sagte Bradl, der sich über den Sturz ärgerte. Er wusste allerdings genau, warum er abgeflogen war, weswegen ihm auch klar war, dass so etwas nicht wieder passiert. Außerdem war er mit dem vorläufigen dritten Startplatz nicht unzufrieden, denn die erste Reihe war sein Ziel gewesen. Robin Lässer musste sich aus anderem Grund ärgern, denn er war bei den Testfahrten eine halbe Sekunde schneller gewesen als am Freitag. "Das ist ärgerlich, auch wenn die Zeiten heute allgemein nicht ans Limit auf dieser Piste heranreichten. In meiner letzten Runde hatte ich eine gute Gruppe um mich und war schnell unterwegs. Doch dann machte ich einen Fehler und büßte wertvolle Zehntelsekunden ein", erklärte er. Da er seinen 26. Rang gerne noch verbessern würde, hoffte er darauf, dass am Samstag kein Regen kommt. Marvin Fritz war nach dem ersten Tag bei der Weltmeisterschaft ein wenig überwältigt und nannte es ein super Gefühl, sich mit den besten der Welt zu messen. "Das erste Training lief toll, und ich hätte nie gedacht, dass ich so gut mithalten kann. Ich bin jetzt schon über eine halbe Sekunde schneller als beim Deutschen Meisterschafts-Lauf. Mich freut das Ergebnis sehr, und ich hoffe, es geht so weiter", sagte der Wildcard-Fahrer. Für Teamchef Stefan Kiefer war der Auftakt zum Heimrennen ein sehr positives Erlebnis gewesen, auch wenn er zugab, dass man aufgrund des Tests beim Setup wohl einen kleinen Vorsprung gehabt hatte. "Trotzdem ist Stefans dritter Platz natürlich ein fantastisches Ergebnis für uns und für die vielen Fans, die hier am Sachsenring deutsche Erfolge feiern wollen. Im Vergleich zu den letzten, eher schwierigen Rennen für uns ist diese Trainingsleistung ein klarer Aufwärtstrend. Natürlich hätte Stefan gerne die Pole Position erobert, doch Weltmeister Talmacsi ist derzeit in Topform und deshalb besonders schwer zu schlagen", meinte Kiefer. Auch mit den anderen Fahrern war er durchaus zufrieden, nannte Lässers Leistung sauber und bezeichnete Fritz bei seinem ersten Wildcard-Einsatz als überzeugend. |
©adrivo Sportpresse GmbH |
Weitere MotoGP-News |
Foto: ©Kiefer Racing/Friedrich Weisse |
Bericht vom 12.07.2008 | 2.468 Aufrufe