Toseland hat die Richtung gefunden: Edwards war rundum zufrieden
Toseland hat die Richtung gefunden: Edwards war rundum zufrieden |
Ein Heimrennen ist immer etwas Besonderes, so auch für James Toseland. Am Freitag stand dennoch die Arbeit im Vordergrund, da er mit der Abstimmung von den Tests in Barcelona nicht so gut zurecht kam wie erwartet. "Ich kam mit viel Selbstvertrauen von den Tests, aber die Abstimmung passt hier nicht", klagte er. Nach ein paar Versuchen, der Probleme Herr zu werden, schlug das Team schließlich eine ganz andere Richtung ein und plötzlich ging es vorwärts. "Jetzt geht es zumindest in die richtige Richtung. Ich fahre komfortabel niedrige 1:29er-Zeiten, aber mit dem Catalunya-Setting konnte ich nicht in die Kurve. Ich hatte mit dem Heck nicht den passenden Kontakt und verlor viel Kurvengeschwindigkeit. Auf dieser Strecke muss man schnell und flüssig bleiben und das konnte ich nicht aufrechterhalten. Ich bin mir sicher, ich kann in die 1:28er und es sieht so aus, dass dies die Rennpace sein wird, also müssen wir noch was finden." Und Toseland war sich sicher, dass noch etwas gefunden wird, da die neue, bessere Abstimmung erst spät erarbeiet wurde und noch nicht die Zeit war, um sie zu verfeinern. Deswegen meinte er einerseits, zufrieden zu sein, dass er bei der Musik ist, andererseits aber, nicht zufrieden zu sein, weil er auf Rang acht lag. "Das ist aber kein Hinweis darauf, wo wir sein könnten und sollten. Es ist auf einer 800er hier ganz anders als voriges Jahr bei den Superbikes. Ich versuchte meine alten Linien, aber die haben nicht funktioniert", erzählte der Brite. Denn es geht doch um einiges schneller und die Kurven werden schneller genommen. "Mit meinen alten Linien konnte ich keine Kurve abschließen, also muss ich mich anpassen und lernen, obwohl ich die Strecke kenne." Besonders angetan war Toseland von den Fans mit den JT- und 52-Flaggen. Am Samstag werden die noch etwas mehr zu sehen bekommen, denn dann wird Toseland eine Speziallackierung präsentieren. Ohne spezielle Aufmachung wird Colin Edwards unterwegs sein, doch der Texaner war auch so glücklich mit seinen guten Zeiten, auch wenn er am Morgen Probleme am Getriebe hatte oder wegen Verkehr zunächst nicht viele gute Runden fahren konnte. "Am Nachmittag machten wir eine Änderung am Getriebe und ich habe mich sofort gut gefühlt", sagte er. Denn der Drehzahl-Begrenzer an seiner Maschine ist etwas anders als früher, weswegen er sich die Übersetzungen erst neu einstellen musste, um auch die richtigen Gänge in den Kurven zu erwischen. "Wir haben das Getriebe aussortiert und mit ein paar Elektronik-Anpassungen wurde der Grip besser und besser", erklärte er. Auch mit den Reifen war Edwards äußerst zufrieden, da jeder funktionierte und er schon meinte, dass dies wohl das einzige Rennen des Jahres wird, bei dem er drei Rennreifen auswählen könnte. "Am Nachmittag bin ich ein paar Runden auf einem Reifen gefahren, der bereits 22 Umläufe drauf hatte und ich war nur zwei Zehntel langsamer als auf meiner schnellsten Runde, also sind wir in toller Verfassung. Abgesehen vom Australier [Casey Stoner] bin ich zufrieden, denn Casey war beeindruckend und wir müssen uns etwas ausdenken, damit wir näher an ihm dran sind", sagte Edwards. Dabei war es bei ihm sowieso schon gut nach vorne gegangen. Denn auch ein neuer Stoßdämpfer, den er bekommen hatte, funktionierte gut, was eigentlich selten auf Anhieb so gut funktioniert. "Normalerweise muss man ein bisschen damit herumspielen und herausfinden, welche Federn damit funktionieren, aber es fühlt sich toll an. Das Heck bleibt am Kurveneingang einfach fester auf der Straße und das Gewicht fliegt nicht so sehr nach vorne. Das Bremsen ist also viel besser und in der Mitte der Kurve fühlt es sich an, als gebe es keine Geschwindigkeitsgrenze. Man kann härter bremsen, da der Hinterreifen konstant auf der gleichen Position bleibt." |
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Foto: ©Yamaha |
Bericht vom 21.06.2008 | 1.784 Aufrufe