Ezpeleta sieht keinen 600er-Konflikt: Stoner und Pedrosa bleiben abwartend
Ezpeleta sieht keinen 600er-Konflikt: Stoner und Pedrosa bleiben abwartend |
Die von der Herstellervereinigung MSMA (Motorcycle Sport Manufacturers Associtation) vorgeschlagene Hubraumgröße von 600cc für die Nachfolgeklasse der 250er beschäftigt die Motorradwelt nach wie vor. Denn auch die Supersport WM ist mit Motoren dieser Größe unterwegs, weswegen durchaus Konflikte zwischen dem MotoGP-Rechteinhaber Dorna und der Flammini Gruppe erwartet werden, welche die Seriennahen Weltmeisterschaften der Superbike und Supersport veranstaltet. Auch der Motorradweltverband FIM ist wegen etwaiger Überschneidungen durchaus besorgt, ist es doch er, der alle Motorrad-Weltmeisterschaftsklassen bewilligen muss. Aus diesem Grund hatte die FIM Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta auch darum gebeten, die neue Klasse so zu entwerfen, dass es nach Möglichkeit keine Interessenskonflikte gibt, was er mit seinem Vorschlag einer Klasse zwischen 625cc und 650cc auch tat. Es folgte aber der Gegenvorschlag der MSMA mit einer 600er-Klasse, der aktuell von den anderen Beteiligten der Grand Prix Commission studiert wird. Sollte der durchgehen, sehe Ezpeleta aber auch kein Problem. "Ich muss mir keine Sorgen wegen meines Vertrages oder wegen des FIM-Vertrages mit Flammini machen. Ich kenne meinen Vertrag und der erlaubt es mir, jede Serie zu veranstalten, die mit Prototypen fährt. Wir wollen keinen Konflikt. Ich konzentriere mich darauf, was am wichtigsten ist, um meine Weltmeisterschaft zu entwickeln. Der Rest interessiert mich nicht", zitierten die Motorcycle News den Dorna-Chef. Während Ezpeleta seinen Standpunkt damit klar gemacht hat, sind einige Fahrer noch nicht ganz sicher, was sie von der neuen Klasse halten sollen. Der Großteil der aktuellen Spitzenfahrer ist aus der 250er-WM in die MotoGP aufgestiegen und aktuell gilt die Viertelliterklasse auch als bester Ort, um sich auf die 800er-Maschinen in der Königsklasse vorzubereiten. Casey Stoner, 250er-Vizeweltmeister 2005, meinte: "Persönlich denke ich, dass es unmöglich ist, die 250er zu ersetzen, aber ich werde mein Urteil aufsparen, bis ich die Maschinen gesehen habe. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Zwei- und Viertakt, aber ich muss sie erst fahren sehen." So wollte der Australier bereits von einer Viertakt-125er gehört haben, die vom Hersteller Moriwaki getestet wurde, er wusste allerdings nicht, wie sie gelaufen war. "Solange ich diese Maschinen nicht auf der Strecke gesehen habe, habe ich keine Meinung." Der ehemalige Doppelweltmeister in der 250er-Klasse, Dani Pedrosa, wollte zunächst einmal positiv auf die Entwicklungen blicken. "Ich denke, all die Änderungen der Vergangenheit, wie von 500 auf 990, waren immer gut. Ich denke, wir müssen weiter glauben, dass dies auch ein guter Schritt ist. Aber wie Casey gesagt hat, es ist wichtig, abzuwarten und zu schauen, wie es mit den neuen Maschinen läuft." |
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Bericht vom 12.06.2008 | 1.855 Aufrufe