Kawasaki will Hopkins helfen: Reaktion auf die Brandrede

Kawasaki ist John Hopkins wegen seiner Kritik nicht böse, sondern will ihm helfen. Deswegen muss der Screamer warten und in den USA gibt's wohl keine Wildcard.

Kawasaki will Hopkins helfen: Reaktion auf die Brandrede

Nach dem Rennen in Frankreich, das John Hopkins mit gerissener Kette vorzeitig beenden musste, hatte es eine interne Aussprache bei Kawasaki gegeben und dabei soll der Amerikaner einmal ordentlich auf den Tisch gehauen haben. Größte Kritikpunkte waren die langsame Entwicklungsarbeit der Ingenieure und die relativ dünne Personaldecke in Japan. Hopkins wollte unbedingt mehr Leistung beim Motor haben und auch mehr Personal, um diese Leistung auch zu finden. Michael Bartholemy nahm dem Amerikaner die harten Worte nicht allzu übel, sondern meinte, dass er Verständnis für die Reaktion von Hopkins auf die bisherigen Leistungen habe.

"Wir wissen, wir müssen arbeiten und im Moment wohl am ehesten im mittleren Drehzahlbereich des Motors. Als John zu uns kam, sagte ich ihm, dass ich jemanden brauche, um diese Maschine zu entwickeln, dass wir auf viele Probleme treffen könnten und dass wir den Motor verbessern müssen. Wir wissen das und darauf konzentriert sich nun alles", erklärte er. Deswegen ist nun auch die Entwicklung am Screamer-Motor vorläufig auf Eis gelegt worden, damit sich das Team voll auf die aktuelle Maschine konzentrieren kann. Die Beziehung zwischen Hopkins und der Mannschaft sah Bartholemy nach der kleinen Brandrede nicht zerrüttet, er meinte sogar, dass er damit irgendwann gerechnet hatte.

"Wir unterstützen John 100 Prozent und wir wollen so lange wie möglich mit ihm arbeiten. Wir wussten, dass schwere Zeiten kommen würden und ich habe John erklärt, was wir tun werden. Was John getan hat, war sehr gut. Es gab kein Schreien oder Brüllen, aber wir wussten, was kommen würde", erzählte der Competition Manager. Ein großer Schock waren Hopkins' Ausführungen deswegen dann auch nicht und Bartholemy war auch froh, dass der Fahrer seine Meinung sagte und nicht alles nur mit Ja und Amen quittierte. "John sagte am Ende des Meetings Entschuldigung, aber das musste er nicht. Momentan lernen wir voneinander. Mehr und mehr finden wir zusammen."

Es könnte allerdings noch ein wenig dauern, bis auch eine überarbeitete Maschine zusammenkommt, die Hopkins ein wenig Erleichterung verschafft. Laut Bartholemy dürfte es bis zum Test nach dem Rennen in Brünn dauern, bevor eine B-Version der aktuellen Kawasaki zum Testen bereit ist. "Ich bin wie John und ich will nicht bis Brünn warten, aber ich habe ihm gesagt, dass ich nicht einfach hergehen und selbst einen Motor tunen kann. Ich kann nur Druck machen, etwas verlangen und darum bitten. Für mich ist es wichtig, dass wir nun bei jedem Rennen etwas Neues haben. Mir ist klar, dass es vielleicht kein großer Schritt sein wird, aber ich will bei jedem Rennen etwas", sagte er. Um sich voll auf die Arbeit konzentrieren zu können, sollen sogar die Pläne einer dritten Maschine in Laguna Seca und Indianapolis gestrichen worden sein.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Kawasaki

Bericht vom 05.06.2008 | 1.654 Aufrufe

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