Edwards rechnete fest mit Pole: Zu früh an Kaffee gedacht

Colin Edwards war sich sicher, dass er in Le Mans die Pole hat. Am Ende stand ihm Marco Melandri im Weg. James Toseland hätte gerne am Dienstag begonnen.

Edwards rechnete fest mit Pole: Zu früh an Kaffee gedacht

Er hatte gedacht, es hätte gereicht, doch am Ende musste er sich dann doch mit Platz zwei zufrieden geben. Colin Edwards hatte in Le Mans sogar geglaubt, dass er mit seinem ersten Qualifying-Run schon schnell genug für Pole gewesen wäre - war er aber eben nicht. "Ich dachte, ich würde mich mit einem Kaffee zurücklehnen, aber die Jungs haben begonnen, die Zeiten purzeln zu lassen und als ich meine 1:32.7 fuhr, dachte ich, das wäre nahe an Pole. Ich war auf meinem letzten Reifen und habe voll rein gehalten, es fühlte sich aber immer noch gut an und ich hatte Reserven", erzählte der Texaner. Doch dann tauchte Marco Melandri in einiger Entfernung vor ihm auf. Zunächst glaubte Edwards, der Italiener würde ihn sehen und ausweichen, doch Melandri schaute nicht und Edwards verlor einiges an Zeit. "Ich fuhr ihm fast in den Rücken, musste die Maschine aufstellen und innen über den Kerb", ärgerte er sich.

Im Nachhinein glaubte Edwards, dass er vielleicht doch noch eine gute Zeit hätte fahren können, wenn er das Gas offen gelassen hätte. "Es hätte Pole sein können, denn ich war durch die ersten beiden Abschnitte gleich schnell wie Dani und der beste Abschnitt für die Yamaha war immer der vierte", meinte er. Denn Edwards sieht das Chassis und das Handling der Yamaha wie für den letzten Sektor gemacht, weswegen er fest darauf baute, dort noch Zeit gutzumachen. "Ich hätte es sicher probiert. Ich freue mich aber trotzdem, in der ersten Reihe zu sein, auch wenn Pole für Tech 3 beim Heimrennen schöner gewesen wäre", sagte er. Da es auch das Heimrennen von Michelin ist, will sich der Texaner am Sonntag besonders reinhängen und in den Trainings hatte er gesehen, dass er auf Rennreifen schnell ist.

Nicht ganz so schnell war James Toseland, der nach dem Qualifying wieder einmal seine fehlende Streckenkenntnis bedauerte. Denn er hatte in einzelnen Sektoren zwar immer gute Zeiten, schaffte es aber nie, eine komplette gute Runde hinzulegen. "Der Speed dieser Jungs hier und ihre Erfahrung sind unglaublich und es ist schon schwer, sie zu schlagen, wenn alles perfekt ist. Nicky [Hayden] hat mich gerade so aus der zweiten Reihe vertrieben und ich wäre damit so zufrieden gewesen, da es wichtig ist, in den ersten beiden Reihen zu sein, um bei der Führungsgruppe dabei zu sein. Reihe drei ist schon ein großer Nachteil, also brauche ich einen echt guten Start", meinte der Brite. Wie er verriet, hatte er diesmal vier Qualifyier im Einsatz, da es für ihn jedes Mal auf ein neues mit dem Streckenlernen beginne, wenn er plötzlich den zusätzlichen Grip hat. "Dadurch kann ich den Speed allmählich aufbauen, anstatt das Hirn raus zu nehmen und auf eine Zeit loszugehen."

Außerdem sei der Druck sehr groß, einen guten Startplatz zu holen, weswegen er den vierten Qualifyier auch als Rückversicherung sieht, sollte ein Fehler passieren. Insgesamt konnte er aber erkennen, dass er sich das ganze Wochenende verbessern konnte, doch er meinte: "Ich müsste am Dienstag oder Mittwoch beginnen, dann wäre es OK." Beim Setup hat er aber eine Richtung gefunden, weswegen er auf einen trockenen Morgen hoffte, um im Warm-up noch etwas probieren zu können. Mit seinen Zeiten war er aber schon zufrieden, auch wenn er gerne noch eine halbe Sekunde schneller wäre. "Wir haben die Traktion am Heck aber viel besser hinbekommen als gestern. Jetzt kann ich zumindest besser aus den Kurven, denn in China konnte ich das nicht sehr gut und deswegen wurde ich am Ausgang überholt", erzählte er. Besonderes Lob zollte er Edwards, der nach Toselands Meinung das ganze Wochenende brillant war - auch ohne Pole Position.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Yamaha

Bericht vom 18.05.2008 | 1.565 Aufrufe

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