Tech 3 forschte nach Traktion: Edwards fand sie, Toseland erahnte sie
Tech 3 forschte nach Traktion: Edwards fand sie, Toseland erahnte sie |
Wieder einmal war Colin Edwards im Training ganz vorne dabei, weswegen er zumindest behaupten konnte, dass es soweit einmal gut gelaufen sei. Le Mans führte ihm aber auch eines vor Augen: "Ich habe hier meine erste Pole Position und meinen ersten Podestplatz für Yamaha geholt, aber ich habe noch nicht gewonnen, also müssen wir uns darauf konzentrieren", meinte er am Freitag. Der erste Schritt auf dem Weg war, dass er das Setup von China behalten hatte, um damit herumzuspielen, wobei es aber gleich gut funktionierte. Und auch einen Rennreifen wollte Edwards schon gefunden haben. "Meine beste Runden war auf der 16. Runde eines Rennreifens und ich bin 25 mit einem anderen Hinterreifen gefahren, also haben wir das so ziemlich aussortiert, was gut ist und mir Stress nimmt." Woran Edwards besonders arbeitete, war die Traktion, da er in den ersten drei Rennen nie ein Problem damit hatte, in China aber schon. Durch ein paar Änderungen wurde es aber schon in Shanghai besser und diese Abstimmung half ihm auch in Frankreich. "Die Maschine ist nervöser und bockiger beim Beschleunigen und ich fühle mich nicht so wohl wie normal, aber ich habe Traktion", meinte Edwards. Das war für ihn deswegen wichtig, weil der Reifen länger hält, wenn er sich weniger durchdreht. Dafür nimmt er auch ein paar Bewegungen der Maschine in Kauf. "Als ich 2003 hier das erste Mal herkam, habe ich diesen Ort inbrünstig gehasst, aber seit ich bei Yamaha bin, läuft es hier. Die Handhabung der Maschine passt hier wirklich", erklärte der Texaner. Auf der anderen Seite der Box konnte James Toseland keine so langen Rückblenden zu Le Mans liefern, war er doch das erste Mal dort unterwegs. Am Morgen fuhr er gute Zeiten, doch am Nachmittag war es damit dann vorbei. "Wir haben beim Setup eine neue Richtung probiert und das war der falsche Weg, also war das etwas frustrierend", erzählte er. Das Ende der Welt war es aber nicht für ihn, da er ein paar gute Ideen für Samstag haben wollte. Das Problem war, dass er keine Traktion fand, weil nicht genug Gewicht am Heck lag. Dadurch ging aus den Kurven heraus fast gar nichts. "Da war viel Durchdrehen und ich konnte aus den langen Kurven nicht hinausfahren. Das war schon in China ungut. Wir müssen diesen Bereich verbessern, denn bei der Einfahrt und in der Kurvenmitte bin ich nicht so schlecht. Ich habe immer am Ausgang verloren. Ich bin voll am Gas und es geht nicht mehr", erklärte Toseland. Immerhin konnte der Brite damit zufrieden sein, dass der Computer genau die gleichen Informationen liefert, weswegen auch allen klar ist, wo gearbeitet werden muss. Ein wenig hat Toseland bei Valentino Rossi abgeschaut. "Valentino hat seinen Hinterreifen in der Radschwinge nach vorne gezogen und wir müssten das vielleicht auch tun, damit mehr Gewicht am Reifen ist. Vielleicht brauche ich eine weichere Hinterfeder im Stoßdämpfer, damit es sich schneller auflädt", sinnierte er. Neben diesen Abstimmungsfeinheiten musste Toseland die Strecke aber auch noch lernen, was ihm allerdings leichter fiel als in China, da die Runde viel kürzer ist und er mehr Runden fahren konnte. Sein Rückstand nach Tag 1 ist ähnlich wie in China und Estoril, allerdings tut er sich mit der Arbeit am Setup schwer. "Mit den geplanten Änderungen kann ich aber viel Zeit aufholen und bin immer noch optimistisch, dass ich bei einem wichtigen Rennen für das Team ein gutes Ergebnis holen kann." |
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Foto: ©Yamaha |
Bericht vom 17.05.2008 | 1.674 Aufrufe