Bei Edwards fehlte einfach was: Toseland verlor in den Kurven

Den Erfolg vom Samstag konnte die Tech 3 Mannschaft am Sonntag nicht wiederholen, doch in der Aufarbeitung blieb man meist realistisch.

Bei Edwards fehlte einfach was: Toseland verlor in den Kurven

War die Stimmung nach der Pole Position am Samstag bei Tech 3 Yamaha noch hervorragend, so war es am Sonntag nach dem Rennen in Shanghai doch ein wenig ruhiger. Grund war, dass Colin Edwards einmal von der Strecke abkam und dadurch Achter wurde, obwohl er durchaus nahe an das Podest hätte kommen können, "Ich bin nicht besonders glücklich, wenn ich ehrlich bin", meinte der Texaner. So wollte er zunächst einmal alles probieren, um sich vielleicht vorne abzusetzen, musste aber bemerken, dass Dani Pedrosa und Valentino Rossi schnell in der Distanz verschwanden, nachdem sie ihn überholt hatten.

"Ich wusste, Casey würde dabei sein, aber ich weiß nicht, was Valentino und Dani hatten. Die sind geflogen", sagte Edwards. Platz drei hielt er trotzdem, doch am Ende der langen Geraden bremste er eigentlich normal die Kurve an, als das Heck aufzusteigen drohte. "Ich habe den längsten Nosewheelie meines Lebens gemacht. Ich habe darauf gewartet, dass es wieder runtergeht, aber ich musste dann die Bremse loslassen, damit das Hinterrad wieder auf den Boden kommt. Dadurch kam ich nach draußen", erzählte er. An Zeit verlor Edwards dabei gar nicht so viel, aber es waren einige Positionen, die ihn das Missgeschick kostete. "Ich bin dann so hart gefahren, wie es ging und ich bin eigentlich schon müde, es zu sagen, aber ich konnte nichts tun."

Irgendwas habe an seinem Paket gefehlt beklagte er, doch er gab auch zu, dass er einfach einen Fehler gemacht hatte. "Aber auch ohne wäre ich nicht auf das Podest gekommen. Das wäre heute einfach nicht passiert. Ich wollte, dass es kühler ist, aber vielleicht nicht so kühl, wie es war". meinte Edwards. Vor dem Rennen hatte er noch gedacht, es könnte passen, da er einige Fahrer mit Abstimmungen erwartete, die für wärmeres Wetter gemacht sind. Dem war aber nicht so. "Ich muss mich bei meinen Jungs für ihre Mühe am Wochenende bedanken. Wir holten Pole, aber wollten natürlich mehr. Wir werden versuchen, die Dinge in Le Mans besser zu machen, wenn ich für Tech 3 und Michelin beim Heimrennen alles geben werde."

Recht nüchtern betrachtete James Toseland seinen zwölften Platz, da er genau weiß, dass solche Ergebnisse im ersten Jahr in der MotoGP vorkommen können - vor allem auf unbekannten Strecken. Dass er auch noch Setup-Probleme hatte, half ebenfalls nicht. Am Morgen wurde noch was probiert und für das Rennen eine Abstimmung probiert, die auf dem Papier gut aussah. Sie war aber dann doch nicht der gewünschte Erfolg. "In der MotoGP braucht es nicht viele Probleme, damit man Zwölfter wird. Ich hatte ein kleines Problem, das hat mir an wichtigen Stellen Zeit gekostet und war der Unterschied zwischen Top Acht oder Platz zwölf. Auf den Bremsen war die Gewichtsverlagerung echt schnell. Wenn ich auf der Bremse war und eingelenkt habe, rutschte das Heck und hielt auf dem Weg in die Kurve nicht", ärgerte er sich.

Am Ausgang wartete der Brite dann zu lange, bis das Problem nicht mehr bestand und verlor so viel Zeit. Und da die 800er nicht so viel Drehmoment haben, kostet verlorene Geschwindigkeit in der Kurve noch zusätzlich. "Ich war deswegen in der Mitte der Kurve ziemlich langsam und auch am Ausgang. Das kostet dich eine Sekunde pro Runde und das ist enorm gegen diese Jungs. Das ist aber einfach der Nachteil, wenn man die Strecke nicht kennt", betonte Toseland, wollte seinem Team in Frankreich aber etwas mehr Lohn für die harte Arbeit liefern.

Trotz des tollen Gefühls nach der ersten Tech 3 Pole seit 2002 hatte sich Herve Poncharal vor dem Rennen gar keinen Illusionen hingegeben, doch er glaubte zwischendurch, dass Edwards sich vielleicht vor Stoner würde halten können. "Einmal fuhr er sogar weg", erinnerte sich der Team Manager. Der Fehler war für Poncharal dann schade, doch er war sicher, dass es weitere Gelegenheiten geben wird. Enttäuscht war er jedenfalls nicht, da beide Fahrer Punkte geholt hatten. "James hatte ein schweres Wochenende, aber er hat wie immer 100 Prozent gegeben und versuchte ständig, sich zu verbessern. Er wird wieder viel gelernt haben und er war in den ersten Runden aggressiv wie üblich", meinte er und nannte das Wochenende gut.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Yamaha

Bericht vom 05.05.2008 | 1.703 Aufrufe

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