Die Superbike-Rennen in Assen brachten für Max Biaggi eine bittere
Erkenntnis WM-Leader Troy Bayliss hielt sich trotz eines
Fahrradunfalls in beiden Rennen schadlos.
Flammini muss sich ärgern
Superbike-WM-Promoter Paolo Flammini ist im Moment alles andere als
glücklich über die Tendenz in der Motorrad-WM, ab 2011 statt den 250er
Zweitakter die 600-Viertakter einzuführen. Flammini sieht damit sein
eigenes Feld in Gefahr. Die Supersport-600-Klasse ist im Rahmen der
Superbike-WM ein fixer Bestandteil und könnte durch die GP-Klasse in
Bedrängnis kommen. Vor allem dann, wenn die hoch gezüchteten GP-600er
deutlich schneller sein sollten, als die seriennahe Klasse bei Flammini,
die mit 40 Teilnehmer ein Rekordfeld verzeichnet, und das obwohl immer
noch die Hälfte der Bewerber vor Saisonbeginn abgewiesen werden musste.
Bayliss am Hosenboden
Ducati-Werkspilot Troy Bayliss erlebte am Mittwochvormittag eine
Schrecksekunde, als er in seiner Wahlheimat Monte Carlo vor der Abreise
nach Assen einen Sturz mit dem Rennrad verzeichnete. Der Australier
übersah bei einer Abfahrt ein Schlagloch und wurde aus dem Sattel
katapultiert, schlitterte am Asphalt entlang und hatte dabei großes
Glück, nicht von den entgegenkommenden Fahrzeugen erfasst zu werden. In
den Rennen zeigte der 39-jährige einmal mehr seine Klasse. Zum Test mit
der GP8 Ducati soll es laut Bayliss´ Äußerung gegenüber einem
australischen Journalisten nicht kommen, auch wenn diesbezüglich bei
Ducati noch nicht das letzte Wort gesprochen sein soll.
Wirbel bei Alstare Suzuki
Bei Alstare-Suzuki läuft es im Moment sportlich nach Wunsch. Nach der
Saison 2007 mit dem nicht übermäßig beliebten Max Biaggi hat sich die
Verpflichtung von Max Neukirchner und Fonsi Nieto bewährt. Nieto liegt
in der WM-Tabelle immer noch gut im Rennen. Neukirchners Tendenz geht
nach dem unverschuldeten Unfall in Valencia wieder stark bergauf. Im
Management des gut organisierten Alstare-Teams kam er vor dem Wochenende
in Assen zu Meinungsverschiedenheiten mit einem Geldgeber. Angeblich
konnte in den Verhandlungen keine Einigkeit erzielt werden, es wird
darüber gemunkelt, dass es Differenzen bezüglich der Erfolgsprämien
durch den Nieto-Auftaktsieg in Katar gekommen war. Co-Sponsor Mey Luna,
eine Firmengruppe mit vornehmlicher Tätigkeit in der Bauwirtschaft,
beendete daraufhin nach wenigen Monaten die Partnerschaft mit den
Belgiern. Das Alstare-Management bat daraufhin die Medienvertreter, nur
noch Bildmaterial ab dem Meeting von Valencia zu verwenden.
Biaggi im Tief!
Max Biaggi kommt nach seinem Handgelenksbruch von Phillip Island nicht
in Schwung. Der Römer erlebte im zweiten Qualifying am Samstagvormittag
ein Fiasko. Biaggi konnte seine Freitag-Zeit wegen massiven Problemen
mit der Gabelabstimmung nicht verbessern und landete als 18. sogar
außerhalb der Superpole-Startplätze. Wir haben Probleme mit dem
Einlenkverhalten des Motorrads, erklärte der vierfache
250er-Weltmeister. Wir haben dann versucht, im Warmup am
Sonntagvormittag in die entgegen gesetzte Richtung zu arbeiten.
Erstaunlich: Biaggis katalanischer Teamkollege Ruben Xaus fuhr ohne
Schwierigkeiten mit der zweiten Sterilgarda-1098-Ducati im Qualifying
auf Platz zwei und sicherte sich in der Superpole den dritten Startplatz
und fuhr einmal auf Platz vier. Auch die Rennergebnisse zehn und zwölf
entsprechen bei weitem nicht dem Potenzial von Biaggi.
Smrz zeigt auf
Jakub Smrz kommt mit der Guadalini-Ducati immer besser in Schuss. Der
Tscheche war nach zwei Qualifyings in Asssen überraschend schnellster
und verwies Bayliss und Xaus auf die Ränge zwei und drei. In der
Superpole erkämpfte der ehemalige GP-Pilot den achten Startplatz. In den
Rennen folgten nach einer langen Durststrecke die Plätze sechs und acht.
Die Veranstalter in Brünn dürfen sich jedenfalls freuen: Die Leistungen
von Smrz könnten dem traditionell gut besuchten WM-Lauf im Juli auf dem
Masarykring in Brünn somit noch mehr Fans an in den vergangenen Jahren
bescheren.
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