Toseland ist Kritik egal: Hart aber fair
Toseland ist Kritik egal: Hart aber fair |
Nach dem Rennen in Jerez hatte es ein wenig Kritik an der harten Fahrweise von James Toseland gegeben. Doch der Brite ließ sich davon nicht erschüttern, auch wenn Chris Vermeulen gemeint hatte: "Ich denke, er wird etwas von seiner eigenen Medizin schlucken müssen, wenn er so weitermacht. Das Manöver in Jerez hat meine Kombi aufgerissen und ein Hebel auf meinem Lenker wurde verbogen." Toseland hatte am Donnerstag in Estoril eine einfache Antwort auf diese Worte. "Ich habe viel über meine Aggressivität gehört, aber wie Loris [Capirossi] und Andrea [Dovizioso] gesagt haben, es war hart aber fair. Wenn ich die Möglichkeit zum Überholen habe, dann werde ich sie nutzen. Ich kam in Jerez vom zehnten Platz auf sechs und dafür wurde ich angeheuert. Ich werde meine Möglichkeiten also nutzen, wenn ich sie bekomme." Der Brite glaubte, dass Vermeulen zum Zeitpunkt seiner Aussagen noch ein wenig unter dem Eindruck des Rennens stand, in dem er von Position sechs auf zehn zurückfiel. "Mein Manöver kostete ihn nur einen Platz und dann rutschte er wegen seiner Reifenprobleme zurück", meinte Toseland. Er gab zwar zu, dass sein Manöver recht hart war, aber keineswegs gefährlich. Ähnliches habe er auch bei Capirossi und Dovizioso auf dem Weg auf die Gegengerade gemacht. "Sie kamen etwas nach außen und schnitten zurück, während ich eine engere Linie in der Kurve halten konnte", erinnerte er sich. Doch auch Casey Stoner musste Toseland ein wenig kritisieren, da er gesehen hatte, wie der Brite im ersten Rennen des Jahres mit Jorge Lorenzo kollidierte. "Ich habe mir das Rennen in Jerez noch einmal angesehen und war enttäuscht. Jeder in dieser Klasse hat viel Respekt für die anderen und es gibt viele harte Manöver, aber keine schmutzigen." Der Überholvorgang gegen Lorenzo ging für Stoner aber dann doch ein wenig zu weit. "Man kann sich in eine Position und in eine Kurve drängen, aber man sollte nicht die Verkleidungen aneinander schlagen. Man sollte seinen Weg durch das Feld finden, ohne dass man jemanden trifft", betonte der Weltmeister. Wie er noch etwas bildlicher darstellte, sei der Motorradsport eben nicht Fußball, wo man einfach aufstehe, wenn man fällt. "Hier tut es weh, wenn man stürzt." Das hat Toseland aber ohnehin nicht vor. Mit der Kraft des neuen Yamaha-Motors mit pneumatischen Ventilen will er ganz vorne mitmischen. "Ich habe den neuen Motor diese Woche bekommen. Wir haben ihn erst gestern auf die Maschine montiert. Yamaha hat gesagt, er würde im schlechtesten Fall in Estoril kommen und sie haben ihr Wort gehalten, also bin ich dankbar dafür", sagte er. Auch wenn er mit Estoril noch keine Erfahrungen hat, ist er nun der Überzeugung, dass das Podest in Reichweite ist. "Ich habe eine Maschine, mit der ich das Podest angreifen kann. Jetzt liegt es an mir." |
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Foto: ©Yamaha |
Bericht vom 11.04.2008 | 1.870 Aufrufe