Toseland mühte sich durch: Edwards verstand es nicht

James Toseland kämpfte sich durch seine Bronchitis und freute sich nach Jerez wie Colin Edwards auf den neuen Motor. Der Texaner musste aber über etwas rätseln.

Toseland mühte sich durch: Edwards verstand es nicht

Wieder ist es für James Toseland der sechste Platz geworden. Doch in Jerez musste er noch um einiges mehr kämpfen als in Katar, da ihn die Bronchitis schon noch etwas mitnahm. So ließ es sich zumindest anhand seiner Stimme bei Interviews nach dem Rennen abschätzen. Der Brite gab dann auch zu, dass er wirklich an die letzten Reserven gehen musste. "Es gab zwei Gruppen von Leuten, die es dieses Wochenende am Laufen gehalten haben und das war das Tech 3 Team und die Clinica Mobile. Ich möchte ihnen danken, dass sie mir geholfen haben, dabei zu sein. An einem Punkt sah es so aus, als ob ich nicht würde fahren können, also ist der sechste Platz ein tolles Ergebnis", sagte er. Die größten Sorgen hatte er sich darum gemacht, dass er vielleicht nicht würde richtig atmen können und im Rennen etwas benommen sein könnte. Das passierte aber nicht.

Und die Maschine und seine Reifen machten ihm die Arbeit dann auch etwas leichter. "Deswegen konnte ich alle Leute am gleichen Ort in die Gegengerade hinein überholen. Ich konnte niemanden die Gerade runter schnappen und der einzige Ort, wo es ging, war da, wo ich es getan habe", erzählte Toseland. Zwar kam er mit guter Traktion aus den Kurven, auf den Geraden fehlte aber die Motorkraft, um in der Bremszone nahe genug dran zu sein. "Weil mein Vorderreifen aber so gut war, konnte ich ab Kurvenmitte richtig aufdrehen und in Kurve fünf auf die Gegengerade brachte mich die Kurvengeschwindigkeit an Vermeulen, Dovizioso und Capirossi vorbei." Dass er am Ende nicht Platz fünf halten konnte, enttäuschte ihn dann aber doch etwas. Er verhakte sich in der letzten Kurve etwas mit Andrea Dovizioso ("Ich weiß nicht, wie Andrea da überhaupt drauf geblieben ist") und Loris Capirossi ging innen durch. Angesichts eines Zustands und der Tatsache, das es sein erstes Rennen in Jerez war, wollte sich Toseland aber nicht beschweren und freute sich auf den neuen Yamaha-Motor mit pneumatischen Ventilen, der in Estoril kommt.

Etwas weniger glücklich war Colin Edwards, denn er hatte sich vorzeitig aus dem Rennen verabschiedet. Schon beim Start begann einiges schief zu gehen, als er nicht so gut wegkam und gleich einmal in ein Scharmützel mit Nicky Hayden und Casey Stoner kam. "Ich fiel hinter sie und konnte nichts machen. Da fehlt es uns einfach beim Motor. Wir können alleine die Pace fahren, aber sobald wir im Verkehr sind und das Tempo nicht durch die Kurve nehmen können, haben wir ein Problem", erklärte der Texaner. Deswegen war er sich auch sicher, dass der neue Motor in Estoril gleich einen großen Unterschied machen wird. "Ich komme gut aus der Kurve, aber wenn jemand dir mittendrin die Straße blockiert, dann ist es schwer, den Schwung mitzunehmen, den wir mitnehmen müssen", sagte Edwards.

Da auf der Geraden aber dann der letzte Schub an Kraft fehlt, wird es mit dem Ausbremsen auch schwer, vor allem, wenn man ein paar Motorradlängen zurückliegt. "Deswegen bin ich auch etwas fest gehangen und Capirossi ist denn in Kurve eins einfach bei mir vorbeigeschossen. Ich war recht verärgert, denn ich wollte nicht hinter ihm fest hängen", erzählte er. Doch aus der Kurve heraus zog der Italiener einfach weg, weswegen Edwards noch mehr aufs Gas drückte und dabei einen Fehler machte. "Ich verlor auf die Gegengerade hinaus die Front, aber so ist eben der Rennsport, nehme ich an. Bis gestern hatte ich gar keine Probleme am Vorderreifen. Gestern war dann der eine Moment im Qualifying und heute hatte ich Pech. Wir haben uns die Daten angesehen und ich war eigentlich langsamer als auf der Runde davor. Ich muss etwas getroffen haben, aber ich bin nicht sicher, was passiert ist", betonte er.

Team Manager Herve Poncharal musste als erstes über Toselands Leistung staunen, da es dem Briten so schlecht gegangen war und eben auch eine Nicht-Teilnahme im Raum stand. "Wir wussten nicht, ob die Renndistanz auf so einer anstrengenden Strecke möglich sein würde, aber was er heute getan hat, zeigt die Einstellung eines wahren Champions", lobte Poncharal. Was ihn weiter faszinierte, war, dass Toseland das ganze Rennen stark dagegenhalten konnte und der Team Manager ordnete den Zwischenfall in der letzten Kurve als ein etwas zu optimistisches Manöver von Dovizioso ein. "James verbessert sich ständig und mit dem neuen Motor und einem gesunden Gefühl wird er in Estoril noch besser sein." Mit Edwards hatte Poncharal Mitleid, da der Texaner das ganze Wochenende so gut gewesen war. "Wir erinnerten uns noch an sein Podest vom Vorjahr, also hofften wir, er würde das wiederholen können. Wir nehmend das Positive mit. Er war das ganze Wochenende schnell und ich denke, das Gute ist, dass wir in Estoril den neuen Motor haben und dann wird es im Rennen leichter."

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Yamaha

Bericht vom 31.03.2008 | 1.857 Aufrufe

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