Supermoto Intercup in Aspern

Drifts, Umlegen bis die Fußraste um Gnade winselt.Ultramotivierte Fahrer vom Reitwagen Cup bis zur offenen Klasse all das gab es in Aspern zu bewundern.
Wer wenn nicht die "Mutter aller Supermotonudelaugen" ist dazu geeignet über den Intercup Lauf in Aspern zu berichten und den echten Könnern auf die Finger zu sehen. Da trifft maßlose Unfähigkeit auf die Könige des Drifts, was für ein Gegensatz....

Es ist ja nicht so das ich mich um Sonntagsarbeit reißen würde aber sowohl der "Kot" als auch der "Mexxler" hatten Top Ausreden bzw. sehr wichtige Verpflichtungen die sie auf keine Fall versäumen konnten. Der Nils hat sich auf einen Kurzurlaub verabschiedet und lakonisch gemeint "Du bist am Sonntag in Aspern außer Du hast die Malaria oder eine schweren Verkehrsunfall, gilt aber auch nur wenn Du im Koma liegst".

Also habe ich mich auf den Weg nach Aspern gemacht zum ARBÖ Testgelände. So ein Verkehrsübungsplatz ist noch gefährlicher als der reale Verkehr. Völlig verschreckte Käfigtreiber die sich am Übungsplatz die Blöße gaben. Was für ein Kontrast zur Raserei die sich nur wenige hundert Meter davon abspielte.

Also die Anfahrt war kein Problem, ebenso verhielt es sich mit Parkplätzen man konnte quasi bis kurz vor das Areal fahren. Nachdem ich meine Karte holte stand ich eigentlich schon im Fahrerlager, und das ist eigentlich das Lässige am Intercup. Man ist Teil des Geschehens auch wenn man nicht mitfährt. Man kann den Fahrern und den Mechanikern zu schauen wie sie sich und das Material auf das Rennen vorbereiten.

So muss die Formel 1 in den 60er Jahren auch gewesen sein bzw. der Motorrad Grand Prix als Männer wie Agostini, Stewart oder James Hunt die Heros waren. Entspannt und familiär war die Atmosphäre. Hier hat keiner seine persönlichen Mindcoach oder einen Lakaien der ihm die Möbel im 200qm Motorhome nach Feng Shui Kriterien ausrichtet. Noch dazu hat man die Möglichkeit sich mit den Leuten zu unterhalten. Die meisten Teams werden von Händlern geführt bzw. betrieben. Man kann sich gleich an Ort und Stelle über Tuning, Fahrzeuge etc. zu unterhalten. Was im Wettbewerb Feuer gibt kann für Ottonormalnudelaug' so schlecht nicht sein.

Folgende Händlerteams habe ich vor Ort gesichtet  zum Beispiel der Monstroso mit seinen Huskys, das Team Braumandl, Honda  Rimato mit dem Ex Staatsmeister Ackerl im Stall. Mein persönlicher  Lehrmeister Hanson Schruff. Was mir als Freund des Exotischen gut gefallen hat war das kleine Familien Team vom Bike Center Mulzet die beim Rennen der kleinen Klasse 12ter wurden auf ihrer 450er Husaberg.  Im Intercup sind alle Marken vertreten, die gängigsten auf alle Fälle somit ist gewährleistet das es nicht langweilig wird. Heute ist das eine Team der Gogl morgen das andere der Gogl. Damit ist bewiesen das die Händler ihr "hart" verdientes Geld gerne für den Rennsport verblasen und in ihren Adern das Benzin fliest.

Beim Buffet war ich der Staatsmeister und obwohl ich noch gar nicht mit dem Zeittraining begonnen hatte waren die Bratwürschtl und der Leberkäs' dahin, ist aber auch besser so da ich dringend abnehmen muss. Nächstes Jahr möchte ich mit möglichst wenig Gewicht an den Start gehen, vielleicht werde ich dann nicht mehr durchgereicht.  Auf dem Stand von Michelin konnte man sich Ratschläge zum Thema Reifen holen und beim Robert von der Scooter Factory ein Kapperl oder sonst ein intelligentes Merchandise mitnehmen. Der Verfasser dieser recht einfältigen Zeilen wurde Opfer seiner Konsumsucht und hat sich gleich ein Fox Kapperl gekauft. Nach dem Motto "wer nicht schnell ist sollte möglichst schnell aussehen". Zu diesem Zweck stellte auch Crosswear aus und auch die boten diverse beschleunigende Artikel von Troy Lee Designs uvm. an. Genug der Lobpreisungen und Aufzählungen.
 

Wie sieht das Renngeschehen aus?  Samstags früh ist die technische Abnahme und danach den ganzen Tag freies Training und Zeittraining. Gut dies hatte ich versäumt, aber Sonntag war der wichtiger Tag, alle Rennen! Folgende Klassen starten beim Intercup:
85ccm Reitwagen Cup (sehr motivierte Kids)
Red Bull KTM Junior Cup ( einheitliche 200ccm KTMs, Nachwuchschmiede)
Viborg Challenge (Marken Cup mit großem Starterfeld)
Michelin Pilot Race Cup (detto mit gleichwertigem Reifenmaterial)
bis 250ccm 2T/bis 450 ccm 4T (von wegen kleine Klasse alle mit Messern zwischen den Zähnen)
Offene Klasse (the real one!)
Wer Fragen bezüglich Reglement, Anmeldung, Kosten usw. hat sollte auf ww.supermoto-racing.at gehen und seinen Bausparer auflösen, sich eine Supermoto beim Händler des Vertrauens besorgen und Gas geben. Seit dem Lehrgang in Ungarn bin ich ganz aufgeregt sobald es um Supermoto geht daher die strikte Aufforderung. Wälze mich jede Nacht und überlege welches Eisen es werden soll, ganz schlimm. 2005 werde ich angreifen! Schluß mit benzingetränkten Feuchtphantasien. Zuerst sah ich mir die 85ccm Klasse an, vielen Dank von wegen Kinderklasse, die Kids geben Vollgas und durch die kindliche Schmerzlosigkeit kennen sie keine Gnade. Danach der Red Bull/KTM Junior Cup, da geht es wirklich ans Eingemachte. Die Kinder hätte ich ja noch verraucht aber die Jungs mit den 200ern hätten mich böse verbrannt. In dieser Klasse wird ganz fleißig gedriftet und umgelegt hier wird der Nachwuchs für die offene Klasse heran gezüchtet.

Beim ersten Finallauf der "kleinen" Klasse hätte ich wie die Herren vom Reitwagen so schön schreiben, Franz Branntwein gegurgelt. Unfassbar wie dort gefightet wird, aber auch das Verhalten der Rennteamleiter und Teammitglieder erinnert eher an den ganz großen Rennsport als an einen Ort wie Aspern. Vor allem der Gordon von Honda Austria, der dort für Supermoto zuständig ist war mit den Nerven fertig. Sein Schützling Ackerl musste vom Moped steigen da er einen Crash hatte. Gewonnen hat den Lauf Reiter vor Hanson Schruf, Ackerl wurde trotz des Abstiegs 7ter. Nach diesem Rennen waren alle Zweifel dahin, österreichischer Supermotosport ist auch für den Zuschauer spannend, tolle Fights und keine Gnade für Gegner ganz nach meinem Geschmack - zumindest zum Zuschauen. Die große Klasse war sowieso der Hammer, mit Bernd Hiemer war auch ein Werksfahrer vom Zupin Husky Team dabei, er dominierte und gewann schließlich vor Hannes Maxwald. Nachdem Rennen war klar, Supermoto is keine Kinderjause!
Als neues Service könnt ihr auf www.supermoto-racing.at die Ergebnisse mittels Link in Echtzeit sehen.
Fotos: www.1001pictures.com  Fotograf: j.f.weiser

Fazit: Es war der Hammer den Profis beim Drift und Umlegen zu zuschauen. Durch das offene Fahrerlager hat man das Gefühl live dabei zu sein. Ist ein guter Zeitvertreib und nach kurzer Zeit verspürte ich den Drang selbst mit zu machen.
Autor
DerAbgelederte

DERABGELEDERTE

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Bericht vom 17.08.2004 | 4.072 Aufrufe

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