Bilder: Unfälle mit Motorradfahrern - Studie von GDV / UDV mit Crashtest
Unfälle mit Motorradfahrer/innen. Ursachen und Maßnahmen. Vortrag von Siegfried Brockmann am 27.5.2014. Brockmann ist Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Kommentare zu den einzelnen Bildern von 1000PS Redakteur NastyNils.
Die gute Nachricht zu Beginn: Die Anzahl der Todesopfer bei Motorradunfällen (Krad) hat sich zwischen 1992 und 2012 um 35% reduziert. Obwohl sich die Anzahl der Krafträder in Deutschland verdoppelt hat. Die Sicherheitsausrüstung der Motorräder hat sich jedoch dramatisch verbessert (ABS,..).
Diese Zahlen hier kann man lesen wie man möchte. Fakt ist: Der Anteil der Unfälle wo Motorradfahrer unschuldig schwer verletzt oder getötet werden ist erschreckend hoch. Doch auch die Motorradfahrer selbst haben noch genug Potential ihre Sicherheit zu erhöhen und aktiv daran zu arbeiten.
Genauer untersucht wurden die Unfälle im deutschen Saarland. Die Verteilung der Unfälle über das Jahr überrascht natürlich nicht. In den Frühjahrsmonaten ist das höchste Unfallaufkommen mit Motorrädern zu verzeichnen.
Leider auch keine Überraschung! Besonders innerorts werden Motorradfahrer/innen oftmals unschuldig zum Unfallopfer. Außerorts sind rund die Hälfte der Unfälle "Alleinunfälle".
Bei den untersuchten Unfällen wurde insgesamt in 12% der Fälle keine schützende Jacke und in 32% der Fälle keine schützende Hose getragen.
Keine Überraschung bei diesen Zahlen. Klarerweise gibt es eine Häufung von Unfällen am Wochenende.
Auch diese Zahlen können erfahrene Motorradfahrer leider nur bestätigen. Nach der Mittagspause fühlt man sich leider oft müde und unkonzentriert, das Risiko ist hier am größten. Wir in der 1000PS Redaktion machen bei unseren Testtouren zu Mittags immer nur relativ kurz halt, nehmen leichte Kost plus Zucker in diversen Ausprägungen zu uns und geben wieder Gas. Groß gegessen wird dann am Abend.
Wenig verwunderlich, aber leider alarmierend sind diese Zahlen. Junge Motorradfahrer/innen stürzen oft mit eigenem Verschulden. Routinierte Fahrer/innen tragen dann aber immer noch das hohe Risiko von anderen Verkehrsteilnehmern in einen Unfall verwickelt zu werden.
Diese Zahlen hier laufen natürlich auch mit der Marktsituation parallel.
Jüngere Fahrer/innen sitzen verstärkt auf den schwächeren Fahrzeugen. Vermutlich auch deshalb hat man in dieser Fahrzeugkategorie bis 25kW mehr Alleinunfälle / Stürze.
Was uns wenig überraschte, ist der hohe Anteil von fremdverschuldeten Unfällen im Kreuzungsbereich. Was wir jedoch nicht wussten, ist die Häufung von selbst verschuldeten Unfällen im Längsverkehr - also klassischen Auffahrunfällen.
Dieses Sheet hier konkretisiert die vorige Darstellung noch weiter. Bei Stürzen ohne Fremdeinwirkung ist natürlich die Ursache "Abkommen von der Fahrbahn" die häufigste. Klar wird hier aber auch, dass wir alle in Sachen Sicherheitsabstand zum Vordermann mehr Acht geben müssen.
Überraschend: Ein zu geringer Sicherheitsabstand ist deutlich häufiger eine Unfallursache für einen selbst verschuldeten Unfall als überhöhte Geschwindigkeit.
In jenen Fällen wo der Motorradfahrer der Verursacher des Unfalls war, war bei 96% kein ABS mit an Bord.
Die meisten Unfälle mit schweren Verletzungen gibt es dann, wenn Motorradfahrer/innen mit einem anderen Fahrzeug zusammenstoßen welches abbiegt, einbiegt oder kreuzt.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 17.09.2014