Yamaha TMAX (2012-2019) Gebrauchtberatung - Probleme & Preis

Der Maxi-Scooter Klassiker im Gebraucht-Check

Mit über einer Viertelmillion verkaufter TMAX- (oder T-Max-, je nach Jahrgang) Modelle gilt Yamahas beliebter Maxi-Scooter zu Recht als wegweisendes Fahrzeug. Doch worauf gibt es beim Gebrauchtkauf zu achten? Hier die Antwort.

Als erster Maxi-Scooter der Welt hat dieser Twist-and-Go mit Parallel-Twin-Motor einen überraschend sportlichen Charakter und ist gleichzeitig sehr praktisch. Auch wenn manche Fahrer die Nase über Maxi-Scooter rümpfen, sollte man den TMAX nicht ignorieren, denn er ist ein fabelhafter Roller.

Yamaha TMAX (2012-2019) Preis

Während der TMAX in Südeuropa ein sehr beliebtes Fahrzeug ist, wird er in unseren Breiten nur in relativ geringen Stückzahlen verkauft, was bedeutet, dass er seinen Wert nicht verliert. Je nach Laufleistung, Ausstattung und verbautem Zubehör variieren die Preise stark. Einen Überblick über aktuelle Gebrauchte findest du hier: Yamaha TMAX gebraucht kaufen.

Yamaha TMAX Motor und Leistung

Der 530-ccm-Parallel-Twin des TMAX (30ccm mehr als bei der älteren T-Max-Generation) bietet mehr als genug Antrieb für den Maxi-Scooter und ermöglicht es dir, entspannt auf der Autobahn zu fahren, aber in der Stadt ist er wirklich gut. Dank des "Twist-and-Go"-Getriebes ist der TMAX eine wahre Freude auf belebten Straßen in der Stadt. Er beschleunigt munter an der Ampel, damit du Autos (oder Fahrräder!) überholen kannst und auch die Gasannahme ist gut. Während die neuere Generation ab 2017 eine Ride-by-Wire-Drosselklappe und damit Leistungsmodi hat, wirst du diese Zusätze bei der älteren Generation nicht vermissen. Das Gleiche gilt für die Traktionskontrolle, denn die Leistungsentfaltung des TMAX ist nicht aggressiv genug, um den Grip des Hecks zu brechen, und nur auf unberechenbarem Untergrund ist sie ein hilfreiches Sicherheitsnetz. Außerhalb der Stadt fühlt sich der TMAX nicht untermotorisiert an und obwohl er mit einem Sozius bei der Beschleunigung etwas zu kämpfen hat, ist er für kleinere Touren und Tagesausflüge zu zweit bestens geeignet.

Produkttipps

Wartungsintervalle des Yamaha TMAX Rollers

Der CVT-Antriebsstrang (Twist-and-Go) des TMAX wurde für 2012 überarbeitet. Dank leichterer Komponenten, die die Leistungsverluste des Motors verringern, fühlt er sich deutlich spritziger an als zuvor, was auch durch die höhere Leistung des Motors unterstützt wird. Außerdem hat Yamaha für manche Baujahre ein Update (keine Rückrufaktion) für das CVT-System herausgegeben, was ziemlich praktisch ist, denn das bedeutet, dass du dir einen neuen Riemen einbauen lassen kannst! Die Symptome sind, dass der Antrieb des Bikes bei hohen Drehzahlen durchrutscht, aber es gibt ein wenig Unklarheit über das ganze Thema, also erkundige dich bei deinem Yamaha-Händler. Was die Wartung angeht, ist die Empfehlung von Yamaha in Bezug auf den Antriebsriemen etwas seltsam, denn sie besagt: "Prüfen Sie den Riemen alle 10.000 Kilometer bis 40.000 Kilometer und danach alle 5000 Kilometer", gibt aber keinen genauen Kilometerstand für den Wechsel an. Der Motor muss alle 10.000 Kilometer gewartet werde, und die Ventile müssen alle 40.000 Kilometer gereinigt werden, also solltest du das beim Kauf eines gebrauchten Motorrads berücksichtigen. Der Originalauspuff ist, wie bei einem Roller nicht anders zu erwarten, etwas blechern, aber Yamaha verkauft einen offiziellen Akrapovic-Auspuff als Zubehör und es gibt eine Vielzahl von Nachrüstoptionen von europäischen Auspuffherstellern, da das Modell auf dem Kontinent so beliebt ist.

Yamaha TMAX (2012-2019) Verbrauch

Der TMAX ist eine erfreulich sparsame Maschine. Da das CVT-Getriebe es dir nicht erlaubt, die Drehzahl voll auszureizen, kannst du mit einem konstanten Verbrauch von rund 5,5 l/100 km rechnen, was hervorragend ist. In der Stadt sind es sogar unter 5 Liter, was bedeutet, dass du mit einer Tankfüllung in einer städtischen Umgebung fast 320 km weit kommen kannst.

Fahrverhalten, Fahrwerk, Stauraum und Gewicht

Da der TMAX ein vollverkleideter Roller ist, leidet er ein wenig unter seinem Gewicht, aber Yamaha hat es geschafft, ihn auf 217 kg im fahrbereiten Zustand zu trimmen und dank der niedrigen Sitzhöhe und der hervorragenden Balance und Gewichtsverteilung fühlt er sich bei niedriger Geschwindigkeit nicht behäbig an. Sobald du jedoch ins Rollen kommst, wirst du überrascht sein, denn der TMAX ist ein toller Roller. Anfangs ist die Rückmeldung der kleinen 15-Zoll-Räder etwas verwirrend, aber wenn du anfängst, ihnen zu vertrauen ("richtige" moderne Reifen sind in diesen Größen von allen großen Reifenherstellern erhältlich), kannst du dich auf dem TMAX richtig austoben. Agilität war schon immer ein zentrales Merkmal des TMAX (zugegebenermaßen mit Abstrichen bei der Praktikabilität und der Größe des Stauraums unter der Sitzbank) und auf offenen Straßen ist er ein echter Augenöffner. Dank des breiten Hinterreifens kannst du den TMAX so durch Kurven jagen, dass der Hauptständer kratzt und obwohl es anfangs etwas verwirrend ist, mit den Füßen nach vorne zu fahren, macht es nach einer Weile richtig Spaß. Dies ist kein instabiler Roller, sondern ein richtig gut zu fahrendes Motorrad. Die aktualisierte Generation ab 2015 hat eine Upside-down-Gabel, die zwar gut aussieht, aber keinen großen Unterschied bei den Fahreigenschaften macht. Die Motorräder ab 2017 haben jedoch ein neues Fahrwerk, das 9 kg leichter ist und für etwas mehr Agilität bei der Geschwindigkeit sorgt.

Yamaha TMAX (2012-2019) Bremsen

Ausgestattet mit dem gleichen Monoblock-Bremssattel (technisch gesehen...) wie bei einigen R1-Modellen, mangelt es der TMAX nicht gerade an Bremskraft und in gewisser Weise sind die früheren Modelle sogar etwas zu stark ausgestattet, da es recht einfach ist, das Vorderrad zu blockieren, besonders bei Nässe. Daran ändert auch der Einbau von Radialbremsen bei den 2015er-Modellen nichts und erst das ABS, das 2017 eingeführt wurde, sorgt dafür, dass du die Front bei jeglichen Bedingungen sicher abbremsen kannst. Warum Yamaha so lange gebraucht hat, um den TMAX mit ABS auszustatten, ist ein Rätsel. Wenn du ein gebrauchtes Exemplar kaufst, achte darauf, dass die hintere Feststellbremse nicht wegen mangelnder Nutzung festsitzt und dass die hintere Bremse nicht klemmt, da sie aufgrund ihrer tief liegenden Position leicht korrodieren kann.

Komfort auf Distanz und bei Touren

Mit einem Roller auf Tour gehen? Mit einem TMAX kannst du das und viele Besitzer tun das auch! Yamaha bietet für den TMAX ein "Touring-Paket" an, das aus einem Topcase, Heizgriffen und einer größeren Scheibe besteht und wenn du noch die Rollerschürze dazu nimmst (die sieht zwar furchtbar aus, ist aber sehr effektiv), kannst du mit dem TMAX durchaus auch längere Strecken zurücklegen. Der Stauraum unter der Sitzbank ist etwas knapp bemessen, was schade ist, aber das liegt an seiner sportlichen Ausrichtung und verhindert, dass das Rollerheck so groß wird wie beim Suzuki Burgman ist. Wenn du dich für das Topmodell DX ab 2017 entscheidest, bekommst du einen Tempomat, schlüssellose Zündung und sogar ein elektrisch betriebenes Windschild. Also ja, kleine Wochenendtouren sind möglich, aber im Grunde ist es ein Stadtflitzer/Pendlerfahrzeug und nicht das ideale Fahrzeug für Wochenendausflüge zu zweit.

Fahrhilfen und zusätzliche Ausstattung / Zubehör

Den frühen Bikes fehlen elektronische Hilfen und der TMAX hat erst mit dem Update 2017 ABS und Traktionskontrolle bekommen, was schade ist. Einen Tempomat gibt es nur beim DX, ebenso wie ein elektronisch einstellbares Windschild und Fahrmodi. Heizgriffe sind jedoch bei allen Generationen optional erhältlich und einige Modelle haben eine schlüssellose Zündung. Seit 2017 gibt es auch My TMAX Connect, ein Ortungssystem, das in Zusammenarbeit mit Vodafone betrieben wird. Was das Zubehör angeht, gibt es eine Menge: Topcases, Schürzen, Ersatzsitze, Auspuffanlagen und höhere/ niedrigere Scheiben sind leicht zu beschaffen. Die TMAX ist eine sehr beliebte Maschine, so dass es dir an nichts fehlen wird.

Yamaha TMAX (2012-2019) Gebrauchtfazit

Motorradfahrer neigen immer dazu, Roller zu ignorieren und sie als "keine richtigen Motorräder" abzutun, aber der TMAX sollte nicht ignoriert werden. Dieses fabelhaft praktische Fahrzeug ist ein großartiges Pendlerfahrzeug, das auch ein hervorragender und unkomplizierter Allrounder ist. Der hohe Preis bedeutet, dass es sich um ein teures "Zweitrad" handelt, aber wenn du es einmal ausprobiert hast, wirst du dank des hervorragenden Fahrverhaltens und des Spaßfaktors der Yamaha ein überraschend angenehmes Fahrgefühl erleben und vielleicht zum Liebhaber des Maxi-Scooters werden.

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Bericht vom 17.09.2023 | 23.940 Aufrufe

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