S1000RR Testevent
BMW S1000RR Event |
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Ende eines Privilegs |
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Kann so der Himmel aussehen? Es wäre uns zu wünschen. |
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Meine lieben Freunde! Wo kommen wir denn da hin, wenn jetzt jeder Otto-Normalverbraucher im Winter in den Süden fliegen kann, um dort unter der Sonne statt auf dem Schnee Motorrad zu fahren, wie es bisher nur uns Blaublütern vorbehalten war? Mit vollem Service und einer Rundumbetreuung, wie sie es bis heute nur für uns selbst und professionelle, international erfolgreiche Rennfahrer gab. Nach dem Motto: Kommen Sie nach Spanien, ihr Motorrad ist schon dort! Und dann fahren diese Leute auch noch das allerneueste Motorrad, aus dem bayrischen Adelsgeschlecht unserer alten Münchener Freunde. Wir sagen 'Nein' zu diesem All-Inclusive Urlaub. Nein zum All-Inclusive Urlaub! Luxus darf nicht leistbar werden! |
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Was Sie hier sehen, ist kot, der versucht, |
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Nein zu All-Inclusive Motorradreisen. |
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Also meine Freunde. Wir mussten uns diese Veranstaltung natürlich aus der Nähe ansehen. 2 Tage Landstrasse und 2 Tage Rennstrecke mit der neuen BMW S1000RR, Anreise per Luftweg, Unterbringung im 4* Hotel, volle Verpflegung, Tourguides, Instruktoren und und und. Reifenmaterial, Treibstoff und Top-Mechaniker, die sich darum kümmern, dass sich die Motorräder zu jedem Zeitpunkt in einem perfekten Zustand befinden, sind auch noch inkludiert. Kurz gesagt, eine Frechheit. Wir Journalisten arbeiten hart - zumindest manchmal - für das Privileg, an so einem Event teilnehmen zu dürfen. Doch der Veranstalter Bikepromotion ist in Zusammenarbeit mit Alphatechnik und BMW gerade dabei, uns dieses Privileg zu entziehen. Fazit: Schlimmer als befürchtet. |
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Was Sie hier sehen, ist ein leicht aufsetzender |
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Wird sicher eine Altherrenausfahrt. |
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So eine Tour ist, wenn sie auch jeden Cent wert ist, trotzdem nicht ganz billig.
Nicht zuletzt deshalb hatten wir das Gefühl die Jüngsten in der Gruppe zu sein -
doch dieses Gefühl hatten wir leider auch schon bei sehr vielen anderen
Rennstreckenevents.
Und da es sich
hier um ein völlig neues Motorrad und nicht mehr so neue Fahrer handelte, flüsterte
ich besorgt
zu Nils: 'Na super, das wird sicher eine Altherrenausfahrt.'
Keine 30 Minuten später wünschte ich mir, ich würde nicht so an meinem Leben hängen. Unser persönlicher Tourguide Thomas Thieme von der Bikepromotion legte ein Tempo vor, das nicht nur durch bewusstes Ignorieren von Betriebstemperaturen von Reifenmaterial und reduzierten Reibungswerten von nassem Asphalt, sondern vor allem durch bedingungsloses Vertrauen in die Technik zu erreichen war. |
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Baby...du bist nicht alleine... |
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Ohne ABS endet die Kurve im 'Dethleffs'. |
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Die erste Analyse machte das wahre Ausmaß deutlich. 'Aus dem Kreisverkehr raus wärst du garantiert gestürzt, aber die Tractioncontrol hat anders entschieden.'Hatte einige Rutscher, im Rain-Modus aber kein Problem.' 'Ohne das phantastische ABS hätte meine großzügige Linienwahl wohl im Wohnmobil von Dethleffs geendet.' Elektronik gibt wenig Raum zum Stürzen. Der Metzeler Racetec K3 Interact, eigentlich eine echte Rennstreckenmischung, hielt die BMW schon nach kurzer Zeit selbst bei schwerem Seegang stabil auf Kurs - und dabei war es am Vormittag nicht mal richtig warm. Später sollte das schwarze Gold noch beweisen, dass es sehr universell einsetzbar und jeden Cent wert ist. Nach 600 Kilometer in zwei Tagen auf der Landstrasse wurden die Walzen auf der Rundstrecke gewetzt, wo Belastungen und damit der Verschleiss ungleich höher sind. Und wir reden von 5 mal drei Turns. |
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Was? Minus 15°? Na oag. Du, ich muss jetzt auflegen. |
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Lecker Sachen. Toastbrot, schonend halb durch gegart. Der Koch war durchaus stolz darauf. |
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Ihm schmeckt's. |
Ihr auch? |
Wer den Antritt einer modernen 1000er
Supersport Maschine nur schwer in Worte fassen kann, der wird nach einer Fahrt mit
der S1000RR endgültig die Sprache verlieren. Hin und wieder wurde auf der Tour
beschleunigt, dass wir uns in der Nachbesprechung vor den Onboard-Aufnahmen eine Erklärung
schuldig bleiben mussten.
Da kam eine Pause beim marokkanischen Strandgriller nicht ungelegen.
Aufgekocht wurde stilecht marokkanischer Kaffee, die Ingredienzien sind uns zwar nicht bekannt, wir waren aber nach dem Genuss des selbigen weniger aufgeputscht als vielmehr entspannt. Am Griller wurden Toastscheiben zu Briketts verarbeitet, die dann mit Tomatensalsa bestrichen wurden. So appetitlich, dass wir gerne darauf verzichtet haben. |
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Zum Toastbrot à la Acrylamid wurde schwarze Kaffeebrühe
Marokko-Style gereicht. |
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Die S1000RR stürmt die letzte Festung. |
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Wie jetzt? Schon wieder 270? |
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Es ging natürlich nicht in jeder Gruppe so zu wie in unserer. Es gab mehrere Teams zu je 5 Fahrern, welche von zwei Instruktoren begleitet wurden, die ihre Gruppen gemäß deren Fahrkönnen über die wunderbaren Straßen Südspaniens führten. Auf manchen Abschnitten hatte man griffigeren Asphalt als auf der Rennstrecke von Almeria, wo wir die nächsten zwei Tage verbringen sollten. Auch hier fuhren wir zur Einführung zunächst mit Instruktoren. In Almeria gibt es einige - sagen wir - interessante Teilabschnitte, die durchaus im Stande sind, selbst sehr erfahrene Piloten von der Strecke, aus dem Sattel und ins Krankenhaus zu befördern. Mit Instruktoren wie Ex-250er Pilot Jürgen Fuchs als Geleit, muß sich aber niemand Sorgen machen, daß es fad werden könnte hinterm Lenker. Wie bereits erwähnt gibt es auf der Rennstrecke volle Betreuung. Einführung und Fahrtechniktipps durch Instruktoren, Kaffee und Cola in der Box, warmes Essen zu Mittag, Transfer hin und retour. Fähige Mechaniker bringen die Motorräder abends bis nachts wieder auf Stunde 0. Am nächsten Morgen ist alles wieder neu, auch die Reifen. Man muß sich nur um eines kümmern: Mit der rechten Hand die fast 200 Pferde im Zaum zu halten. Wenn dir die Elektronik nicht ständig dabei behilflich wäre, bliebe es jedesmal bei einem sehr kurzen Ausritt mit sehr langen Erholungsphasen. |
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Jürgen Fuchs steht niemandem im Weg. |
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Da aber der Sicherheitsanspruch sehr hoch ist und mit Gruppeneinteilung,
Instruktorenbetreuung und ideal getakteten Turns die richtigen Maßnahmen dafür
gesetzt wurden, um diesen zu erreichen, kam es kaum zu Zwischenfällen. Strenge
Organisation in lockerer Atmosphäre kommt stets allen zugute, weil Disziplin
zwar der Sicherheit dient, dem Spaß aber nicht im Weg steht. Das hat dieser aufregende Event einmal mehr bewiesen. Es gab nicht wenige, die sich ihre persönliche S1000RR plus Teilen von Alphatechnik vor Ort gesichert haben. Wenn bei uns die Temperaturen dann auch wieder erträglich werden und wir erst die Abdeckplane von unserem alten Gaul ziehen müssen, um zu sehen, ob er noch wiehert, sitzen die schon im Sattel und geben den 193 PS ein da Capo. |
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Schnellster Mann am Platz. Instruktor Fuchs spricht von mehreren Ecken in Kurven. Ja, das ist sein Klapphelm. |
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BMW S1000RR Event in Spanien - Video |
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Interessante Links: |
Text: kot
Video: Volli |
Bericht vom 05.02.2010 | 7.501 Aufrufe