Hells Gate 2009
Hells Gate |
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Zum zweiten Mal in Folge holte sich KTM-Pilot Taddy Blazusiak den Sieg beim italienischen Hard-Enduro-Klassiker Hell's Gate". Als einziger Österreicher schaffte es Ex-Snowboardchamp Dieter Happ ins Finale dieses brutalen Rennens und landete mit seiner Husaberg auf Rang 27. Von 100 Startern sahen nur sieben das Ziel. Beim Hell's Gate gibt es keine Zufallsieger. Die allermeisten bleiben bei dem von Enduro-Legende Fabio Fasola erfundenen Rennen bereits in der sechsstündigen Qualifikation auf der Strecke. Für die Weltbesten beginnt erst dann das Finale, das wieder mehrere Stunden dauert. Nach über 240 höllischen Offroadkilometern triumphierte am Wochenende der polnische Weltklasse-Endurist Taddy Blazusiak in der malerischen Toskanakulisse rund um Lucca. Der Erzbergchamp verwies Enduro-WM-Star Alessandro Botturi (Italien/KTM) und den mehrfachen Trial-Weltmeister Dougie Lampkin (GB/Beta) auf die Plätze. |
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Taddy Blazusiak - der Erzbergchampion auf dem Weg, das "Hell's Gate" zum zweiten Mal in Folge zu gewinnen. |
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Happ als einziger Österreicher im Finale 100 starten, 30 kommen ins Finale. Als einziger Österreicher schaffte es der Tiroler Dieter Happ auf seiner Husaberg auch heuer wieder in den erlesenen Kreis der Finalisten. Das "Hell's Gate" ist schon bei normalen Wetterbedingungen eine wahnsinnige Hard-Enduro-Schinderei. Diesmal war der toskanische Boden zusätzlich beinhart gefroren, Felsauffahrten mit Eis bedeckt und die Wasserpassagen waren beim Start am Samstag um 7.00 Uhr früh spiegelglatt. Einfach irgendwie überleben" Speziell bei den vier Sonderprüfungen der 120 Qualifikationskilometer haben viele Piloten nur versucht, irgendwie zu überleben", so Happ: Manche Waldabfahrten waren derart rutschig, dass die Fahrer samt Maschine richtiggehend durch den Wald gefallen und dann auf den Weg gekracht sind." Happ selbst konnte während der ersten 60 Kilometer der Qualifikation Tuchfühlung mit der Spitze rund um Taddy Blazusiak halten. Dann zwang ihn ein kaputter Reifenhalter, das Tempo zu dosieren. Trotzdem qualifizierte sich Happ als 24. recht sicher für das Finale der Top 30. |
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Dieter Happ bei der Arbeit. |
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Zur Belohnung" noch härter, noch länger, noch gnadeloser Das Finale ist die Belohnung" für die 30 Besten. Es führt über weitere 120 Hard-Enduro-Kilometer. Hell's Gate-Erfinder Fasola legt diese Finalroute noch einmal härter, gemeiner und unfahrbarer an. Er nennt die Finalisten Ritter des Unmöglichen". Dieter Happ ist einer von ihnen: Die Bedingungen waren brutal. Vor dem Finalstart am Nachmittag war es zunächst echt schwierig, sich noch einmal total zu fokussieren", sagt der Ex-Snowboard-Champion, der sich immer mehr in der Hard-Enduro-Weltklasse etabliert. |
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Ein heißes Bad, ein Glas Wein und Schlafen Im Hell's Gate-Finalmodus werden diejenigen Piloten abgewunken, die mehr als 18 Prozent über der Zwischenzeit des Führenden liegen. Bei Happ war dies nach etwa 45 Kilometern des Finales der Fall: Ich hätte nie aufgegeben. Aber ich muss zugeben, dass meine Konzentrationsfähigkeit bereits sehr am Limit war. In manchen Passagen bin ich schon ein wenig neben mir gefahren." Mit seiner zweiten Finalteilnahme und Platz 27 im offiziellen Endklassement ist Happ absolut zufrieden: Hier fahren Trial- und Enduroweltmeister, Dakarsieger und die besten WM-Piloten. Hier in den Top-30 zu finishen, ist ein Riesenerfolg für mich." Nach dem fast zwölfstündigen Härtetest hat das Wort Feiern" eine ganz eigene Bedeutung. Dieter Happ lacht: Ein heißes Bad, ein Glas Wein und dann zwölf Stunden Tiefschlaf". Next Stop: Rumänien Nächstes Großereignis in Happs Rennkalender ist die Red Bull Romaniacs". Bei dieser mehrtägigen Hard-Enduro-Rallye rund um Sibiu hatte sich Happ im vergangenen Jahr verletzt. Zum Comeback hat er wieder einen Top 10-Platz im Visier. |
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Taddy Blazusiak wird von den Zuschauern die letzten Meter eines endlosen Rennens ins Ziel gezogen. |
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Hell's Gate 2009, die Finisher | |
1: | Taddy Blazusiak (KTM) |
2: | Alessandro Botturi (KTM) |
3: | Dougie Lampkin (Beta) |
4: | Graham Jarvis (Sherco) |
5: | Tom Sagar (Husaberg) |
6: | Andreas Lettenbichler (BMW) |
7: | Piero Sembenini (Gas Gas) |
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Von links: Dougie Lamkin (Platz 3),
Sieger Taddy Blazusiak, |
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Interessante Links: |
Text & Bilder: C. Panny/H.
Wetzelsberger |
Bericht vom 17.02.2009 | 3.382 Aufrufe