Michelin Race Day
Michelin hat zum Test seiner neuen Pilot Power und Power Race Reifen eingeladen und fast 100 Piloten sind der Aufforderung gefolgt. Meine Wenigkeit wollte sich einen Tag am Ring nicht entgehen lassen und so habe ich unter dem Vorwand wichtiger Kundentermine das Büro verlassen. Natürlich wollte ich mit dem richtigen Eisen antanzen, deshalb habe ich Frau V. von Yamaha um die neue R6 angewinselt. Nur widerwillig hat Sie mir die R6 ausgehändigt, erstens weil das Eisen nagelneu war, zweitens mir mein Ruf als begnadeter Stürzer vorauseilt. Dieser Ruf basiert auf einem Erlebnis aus meiner Zeit als Motorradverkäufer. Ich ließ damals unter johlendem Beifall meiner Kollegen eine nagelneue XJR 1300 genau vor dem Geschäftslokal fallen. Ich war nicht schneller als mit 10 km/h unterwegs und schaffte es doch einen Totalschaden zu fabrizieren. Deshalb sagte mir Frau V., als Sie mir den Schlüssel übergab, folgende Worte: "Fliegt die R6 auf den Boden, bist Du ohne Hoden". Eine unmissverständliche Drohung, die mich erschaudern ließ. So fuhr ich mit einem mulmigen Gefühl los.. |
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Gelochtes Leder bei 4 Grad Außentemperatur, fataler Fehler |
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Dicke, große Menschen sehen auf Motorrädern einfach besser aus. Nebenbei haben wir mehr Haftung am Hinterrad. |
Schwarzes Gold in Hülle und Fülle, die Herrschaften von Michelin haben dafür gesorgt, daß die Reifen nicht ausgehen konnten. |
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Ein bisschen Werbung , Martin Bauer vor seinem Wilbers Mobil. Ein stiller Andrücker, der Herr B. Bin gespannt wie es ihm dieses Jahr in der IDM ergehen wird. |
Mein favorisiertes Ringgerät, 50ccm mit Mörderschräglage. Werd ich dem Meklau abschwatzen müssen, fahre nächstes Jahr Kiddy Contest - werde alles Herbrennen auf dem Kindergartenparkplatz. |
Sendlhofers Waldorf Racing School - des Abgelederten erste richtige Knieschleiferei Ich schlenderte
gesenkten Hauptes durchs Fahrerlager und erblickte einen alten Bekannten.
Der Sendlhofer Günther war auch da, ich klagte ihm mein Leid und er erbarmte
sich meiner. Er bot mir an als Instruktor zu fungieren, er hatte mir
schon ein Jahr davor ein paar Kniffe gezeigt die mir geholfen hatten. Alles
was er sagte war: "Fahr ma nach und versuch einfach meine Linie zu halten,
Oberkörper raus und runter Richtung Boden!. Alles andere vergiss
einmal, fahr so daß Du keinen Stress bekommst". Wir fuhren raus und ich
folgte ihm, ich dachte an gar nichts, außer daran seiner grünen ZX 10 R zu
folgen. Ich verfiel in einen Rausch. Noch nie zuvor fuhr ich einen so
flüssigen Strich. Ich musste kaum Bremsen und das, obwohl ich mit einer
600er unterwegs war. Es ist nicht nur gut für die Optik, man
bekommt auch ein besseres Gefühl für die Kurve, das Knie wird zum Fühler und
man bekommt mehr Infos über die Schräglage des Eisens. Ein Traum! Es ist
nicht so, daß ich auf einmal ein Siegfahrer bin, aber es verschafft ein
wesentlich besseres Gefühl und die Geschwindigkeit wird automatisch höher. Günther musste oft meine
Haltung und Linie korrigieren, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, daß es von
Runde zu Runde besser wurde . So muss eine Instruktorfahrt sein. Individuelle
Schulung mit Sofort-Korrektur. Eigentlich müsste Herr Sendlhofer diese
Methode patentieren lassen und als "Sendlhofers Waldorf Racing School"
betreiben. Die Waldorf Methode beruht darauf, daß Kinder nichts lernen müssen,
was ihnen im Moment nicht gefällt, sondern erste dann, wenn ihre Neugier
geweckt ist. Antiautoritäre Motorraderziehung, eine Marktlücke. Er war nur
ein bisschen ermattet vom langsamen Fahren, schnelle Leute schlafen bei
diesem Tempo ein. |
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Ferdinand F. von der Motogroup mit Instruktor Martin Bauer. Er hatte noch Bedenken bezüglich einer Fahrt am Ring, aber nachdem wir ihm alle den Mund wässrig gemacht hatten, musste er raus auf die Strecke! |
So sehen Schreibtischtäter im Leder aus. Das Ganze zwickt zwar ein bisschen aber der Ferdl hatte seinen Spaß. Wir übrigens auch. Spannt am Bauch das Gewande, ist dies keine Schande. |
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Nils "Fast´n´Sexy" Müller hat mir einen halbstündigen Vortrag über meine Fahrfehler gehalten. Aber um ehrlich zu sein, ist mir das vollkommen egal, mir geht es um den Spaß und nachdem ich bisher vielleicht gesamt 10mal auf der Rennstrecke war bin ich persönlich zufrieden. Die Proportion zwischen Fahrergröße und Motorrad ist leider elend, aber dafür kann ich nix. Ich hätte als Kind weniger essen sollen. Eidesstattliche Erklärung: Ich, der Abgelederte, schwöre das meine Kniepads auf dem Asphalt geschliffen haben auch wenn es auf den Fotos nicht ersichtlich ist. Wer es nicht glaubt bekommt Fotos von den Pads zugesandt. |
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Warum man die Batterien der Digi Cam aufladen sollte......... Im Glauben die Batterien wären voll nahm ich die Kamera des großen Meisters Nils mit. Nach dem 6ten Foto gab die Kamera W.O. Wie soll man einen Bericht machen ohne Kamera? Mein Retter in der Not war der Pettauer David, Schraubmeister der Motogroup 13. Er borgte mir seine hypermoderne Digi Cam "Modell Balaton". Kein Zoom und mit der schärfsten Auflösung ist es möglich 10 Fotos zu machen. Eine Ausrüstung wie sie normalerweise nur von Spatzenpost Redakteuren benutzt wird. Genau das Richtige für den Randsportberichterstatter. Es waren auch einige 1000ps Member vor Ort,
in Erinnerung geblieben ist mir die Gruppe um Breiti 74 aus Oberösterreich.
Mit ihren Repsol Fireblades und den passenden Kombis sah es aus als ob das
HRC Team ausrückte um alle Anwesenden in punkto Speed zu belehren. Ich erfragte die Meinung
der Anwesenden zu den neuen
Michelin Gummis mit der
Zweikomponenten Technologie. Mir wurden nur positive Eindrücke genannt. Scheinen Top Gummis zu sein, die Michelin da gebaut hat.
Die Technologie kommt aus dem Rennsport - muss also gut sein. Ich habe
absichtlich keine Michelin Reifen aufgezogen und mich meiner Meinung
enthalten. Könnte ja so
aussehen als ob ich absichtlich alles schön schreibe. Außerdem komme ich
nicht ans Leistungslimit der Gummis. |
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Fazit: Michelin machte statt Marketing BlaBla ein Event am Pan Ring. Ca. 80 Motorradfahrer kamen und um 300 Eier konnte man essen, pressen und Reifen verschleißen. Ein genialer Tag am Ring, vor allem für mich, da ich endlich mein Knie auf den Boden bringen konnte. |
Bericht vom 22.04.2005 | 3.668 Aufrufe