Die 10 teuersten Harley Davidson Motorräder aller Zeiten
Wenn Chrom mehr kostet als Gold
Ob limitierte Serienmodelle, echte Filmikonen oder skurrile Einzelstücke: Hier kommen die zehn teuersten Harley-Davidson-Motorräder aller Zeiten. Und ja, einige davon sind wirklich zu schade zum Fahren - außer du hast eine Garage aus Marmor.
Harley-Davidson steht für Freiheit, RocknRoll, schwere Maschinen - und manchmal auch für unfassbar viel Geld. Wer glaubt, Motorräder seien im Vergleich zum schicken Auto was für den schmaleren Geldbeutel, hat vermutlich noch nie einer Harley-Auktion gelauscht. Mir stand jedenfalls die Kinnlade offen, als ich die zahlreichen Designs gesehen habe - und das kleine aber feine Preisschild. Natürlich konnte ich nicht alle teuren Bauten finden, die es auf der Welt gibt - also seht diese Liste als die gute Mitte an. Es geht noch verrückter, aber auch deutlich schlichter.
Platz 10: Harley-Davidson WLA (1942) - ca. 30.000 Euro
Die WLA war Harleys Beitrag zum Zweiten Weltkrieg - und wurde in riesigen Stückzahlen an die US-Armee geliefert. Einfach, robust, zuverlässig.
Heute ist sie Kultobjekt für Militärhistoriker, Harley-Sammler - und alle, die schon immer mal wie Captain America den Helm aufsetzen wollten. Restaurierte Exemplare kosten etwa so viel wie ein Neuwagen - und sehen dazu deutlich besser aus.
Platz 9: Street Glide Anniversary (2023) - 37.695 Euro
Das etwas abgespeckte, aber nicht weniger stilvolle Pendant zur Ultra Limited. Ebenfalls 1.868 Kubik, 94 PS, 158 Nm und ein Design zum Niederknien. Limitiert auf 1.600 Stück - also immer noch exklusiv genug für die Bike Night im Clubhaus.
Platz 8: Ultra Limited Anniversary (2023) - 38.995 Euro
Geburtstagskind auf dickem Fuß. Zum 120-jährigen Bestehen der Marke gönnte sich Harley ein echtes Flaggschiff: 1.300 Stück weltweit, 1.868 cm³ Milwaukee-Eight, viel Chrom, viel Geschichte und ein Jubiläumslogo, das man sich fast tätowieren lassen möchte.
Was man dafür bekommt? Ein fahrbares Denkmal und das ganz ohne Museumsbesuch.
Platz 7: Harley-Davidson CVO Road Glide ST (2023) - 46.995 Euro
Noch so ein Vertreter der Wir können auch Rennstrecke-Fraktion. Die Glide ST kam 2023 auf den Markt - optimiert für die Rennserie "King of the Baggers" mit speziellen Fahrmodi wie Track und Track Plus. Wer diesen Koloss freiwillig auf die Rennstrecke bewegt, kann wahrscheinlich mit zwei Händen 27 zeigen und Zwiebeln zum Weinen bringen.
Der Sound bleibt Harley, aber das Fahrverhalten geht nun mehr Richtung Sport. Nur der Preis ist immer noch im Touring-Segment daheim - oberes Ende natürlich.
Platz 6: Harley-Davidson CVO Street Glide (2023) - ab 47.000 Euro
Wer sagt, dass Touring nicht stilvoll sein darf, hat diese Glide noch nicht gesehen. Die CVO Street Glide 2023 ist Harleys Antwort auf die Frage: Wie viel Luxus passt eigentlich auf zwei Räder? Antwort: eine ganze Menge.
Unter dem Blech brummt der neue Milwaukee-Eight VVT 121, ein V2 mit 1.977 cm³, 115 PS und genug Drehmoment, um dir beim Gasgeben die Sonnenbrille von der Nase zu ziehen. Dazu gibts ein riesiges Touchdisplay, Lautsprecher, die Konzertqualität haben, und eine Optik, die selbst vor Chrom nicht zurückschreckt.
Dieses Bike ist nicht einfach ein Motorrad es ist ein rollender Spa-Bereich mit eingebautem Bass. Und wenn man den Preis betrachtet, dürfte es bei der Zulassung gleich mit einer Champagnerflasche getauft werden.
Platz 5: Harley-Davidson Knucklehead E (1936) - über 50.000 Euro
Manche sagen, mit dem Knucklehead fing der Mythos Harley erst so richtig an. 1936 war er der erste Motor mit obenliegenden Ventilen bei Harley - und brachte gleichzeitig Stil und Leistung zusammen.
Heute werden originale Knuckleheads wie Reliquien behandelt. Preise jenseits der 50.000-Euro-Grenze sind keine Seltenheit und das trotz Trommelbremsen und handgeschaltetem Getriebe.
Platz 4: Harley-Davidson CVO Road Glide RR (2025) - ca. 110.000 US-Dollar
Dieser Sprung in der Preisklasse scheint drastisch - ist er auch. Nun zum Bike: Du willst Rennstrecken-Vibes, aber nicht auf Koffer verzichten? Die Antwort: Die CVO Road Glide RR - eine Art High-End-Militärkreuzer mit dem Herz eines Superbikes.
Ausgestattet mit dem größten Harley-V2 aller Zeiten (131 cui / 2.147 cm³), 153 PS, Titan-Auspuff, Öhlins-Fahrwerk, Carbonverkleidung - alles, was man braucht, um auf der King of the Baggers-Rennstrecke auch mal den inneren Valentino zu channeln. Limitiert auf 131 Stück - und leider nur für den US-Markt. Europa muss weiter träumen...Und ich weiter in meine Spardose heulen.
Platz 3: Harley-Davidson Strap Tank (1908) - 935.000 US-Dollar
Ein Motorrad, das älter ist als der Erste Weltkrieg die Strap Tank von 1908 ist ein technisches Urgestein. Ihr Name kommt von den vernickelten Stahlriemen, die den Tank am Rahmen befestigen. Kein elektrischer Anlasser, keine Scheibenbremsen, dafür ganz viel Patina und Pioniergeist.
2023 wurde eine dieser Raritäten bei einer Auktion für 935.000 US-Dollar verkauft. Kein Wunder - sie stammt aus der Frühzeit von Harley, als die Motoren noch aus Fahrrädern geboren wurden. Ein funkelnder Hingucker, wie wir sie heute kennen? Nicht ganz - aber definitiv eine Maschine, die Geschichten erzählt.
Platz 2: Captain America Chopper - über 1 Million Euro
Wem Easy Rider kein Begriff ist, der darf jetzt gerne nochmal bei Netflix nachholen. Für alle anderen: Die Captain America Harley, gefahren von Peter Fonda, ist wohl die bekannteste Chopper-Silhouette der Filmgeschichte.
Eines der wenigen erhaltenen Filmexemplare wurde 2014 versteigert für knapp über eine Million Euro. Dabei wurde das Bike ursprünglich aus einer alten 1950er Hydra Glide zusammengebaut. Tja, Kult schlägt Kubik.
Platz 1: Harley-Davidson Blue Edition - ca. 1.6 Millionen Euro
Was passiert, wenn ein Uhrmacher, ein Edelmetall-Fan und ein Motorradbauer in eine Schweizer Werkstatt eingeschlossen werden? Richtig: die Blue Edition. Dieses Unikat wurde von Bündnerbike zusammen mit dem Uhrenhaus Bucherer gebaut - und ist mehr Kunstobjekt als Motorrad.
Goldbeschichteter Motor, eingebaute Uhr von Carl F. Bucherer, eine Leuchte für das Schmuckstück im Tank und mehr Diamanten als auf einem Rap-Konzert. Angeblich fahrbar, aber wahrscheinlich in konstanter Angst vor Reißverschlüssen und Steinschlägen. Ich persönlich investiere lieber in ein günstigeres Bike, das oft und intensiv genutzt werden kann - "nur gucken nicht anfassen" hat schon damals mit Mama im Lidl nicht funktioniert. Aber wer weiß, vielleicht gibt es viele unter euch, die sich ohne Reue ein solch kostbares Unikat ins Wohnzimmer stellen würden.
Bericht vom 17.04.2025 | 27.885 Aufrufe