Lebensträume erfüllen! - Edelweiss Bike Travel Reise nach Afrika

Organisierte Motorrad-Tour im Süden Afrikas

Wessen Lebenstraum schon immer eine Motorrad-Reise durch die Savannen Afrikas war, der hat mit Edelweiss Bike Travel die Chance sich diesen zu erfüllen. Ein Reisender berichte von den unglaublichen Erfahrungen und Momenten dieser epischen Reise im Süden Afrikas.

von 1000PS.at am 27.11.2021

Afrika ist meiner Ansicht nach der interessanteste aller Erdteile. Natürlich kann man darüber trefflich streiten, aber auf mich übt der schwarze Kontinent eine enorme Anziehungskraft aus, denn es fühlt sich an, als würde ich zu den Wurzeln der Menschheit und auch zu meinen eigenen Wurzeln zurückkehren. Dabei beeindruckt mich die schier endlose Weite der Landschaft genauso wie die Menschen, die zwar oft in bitterer Armut leben, spirituell jedoch meist reicher sind, als es sich unsere von Instagram & Co abgestumpften Sinne vorstellen können. Zeit spielt in Afrika nur eine untergeordnete Rolle und das wird spürbar, sobald man ankommt.

Auf der Suche nach den Big Five - Motorrad Tour nach Afrika

Idealerweise bereist man Afrika so, dass man den Elementen und auch der Interaktion mit den Einheimischen ausgesetzt ist, denn dann kommt es zu den interessantesten, intensivsten und nachhaltigsten Erlebnissen. Wer nur im klimatisierten Reisebus sitzt, kann genauso gut zuhause bleiben und den Fernseher bemühen. Nur wer friert, schwitzt und schmutzig wird, kann wirklich etwas erzählen.

Allerdings will ich in meinem Alter nur noch in Maßen frieren, schwitzen und schmutzig werden. Ein wenig Komfort schätze ich durchaus, eine heiße Dusche am Abend, gutes Essen und so. Außerdem habe ich gern ein gewisses Sicherheitsnetz unter mir aufgespannt, vor allem wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin. Und das bin ich fast immer.

Nun, man ahnt es bereits: ich habe mich einer geführten Tour angeschlossen, mit Reiseleiter, Gepäcktransport und allem Drum und Dran. Mit Edelweiss Bike Travel hatte ich bereits gute Erfahrungen gemacht, die Leute dort wissen, was sie tun. Die Tour hieß (und heißt immer noch) Adventure Big Five, benannt nach den fünf Großwildarten, die man in Afrika einfach mal gesehen haben muss: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Die Tour befindet sich bereits seit 2011 im Programm des Veranstalters und wurde schon oft durchgeführt, man kennt sich also aus.

Ab ins Herz Afrikas - Start der Motorradreise in Südafrika

Die Tour startet in Kapstadt und kulminiert an den Viktoriafällen, man kann aber auch die andere Richtung buchen. Ich fand es spannender, immer weiter ins Herz Afrikas hineinzufahren, anstatt aus ihm heraus, und flog deshalb nach Kapstadt. Dort traf ich meine Mitstreiter, die aus aller Herren Länder kamen und in vielen verschiedenen Sprachen parlierten. Domenico, unser Edelweiss-Tourguide, sprach allein schon fünf davon, der einheimische Begleitbusfahrer/Mechaniker nochmal ein halbes Dutzend, wenn auch weniger bekannte wie Xhosa oder Zulu. Sein Englisch war gut, genau wie das aller anderen Teilnehmer, und so hatten wir uns schnell auf eine gemeinsame sprachliche Basis geeinigt.

Start der Tour bei Kapstadt in Südafrika

Die ersten beiden Tage waren wir noch in Südafrika unterwegs. Dieses riesige, abwechslungsreiche Land hatte ich früher schon einmal bereist, doch hier, im äußersten Westen, sah es ganz anders aus. Vor allem die mit Wildblumen übersäten, sattgrünen Wiesen waren eine Augenweise, nicht zuletzt dank des endlosen, tiefblauen Himmels, der sich darüber spannte. Wir probierten Orangen direkt vom Baum und einheimischen Wein, dazu gab es exotisches Fleisch von Oryx, Strauß und Springbok.

Mit dem Motorrad über die namibische Grenze

Springbok ist nicht nur der Name einer hier heimischen (und sehr schmackhaften, sorry liebe Vegetarier) Antilope, sondern auch der Name einer Stadt, die nicht weit von der namibischen Grenze entfernt liegt. Hier verbrachten wir die Nacht. Der Grenzübertritt am nächsten Tag war schnell und unkompliziert, man ist hier an Touristen gewöhnt, auch an solche, die auf großen Motorrädern sitzen. Auf der anderen Seite der Grenze bemerkt man sofort, wie weit und leer dieses Land ist, zumindest hatte ich den Eindruck, es kann aber auch nur die Vorfreude gewesen sein. Nur 2 ½ Menschen leben hier auf einem Quadratkilometer, in Deutschland sind es fast 100-mal so viele!

An den deutschen Ortsnamen in Namibia erkennt man Überbleibsel der Kolonialisierungszeit.

Mangels Einwohnern findet man in Namibia auch nicht viele Ortschaften, die Entfernungen sind groß, Verkehr gibt es kaum, viele Straßen sind nicht asphaltiert. Fünfzig Kilometer nach der Grenze erreichten wir Aussenkehr, den ersten von vielen Orten in Namibia, der einen deutschen Namen trägt. Hier werden im großen Stil Tafeltrauben angebaut, mit Wasser aus dem Oranje-Fluss. Kurz darauf beendeten wir den Tag an einer herrlich gelegene Lodge und bekamen noch vor dem Zimmerschlüssel ein eiskaltes Bier in die Hand gedrückt, genau das Richtige nach all der Hitze und dem Staub. Es gab einen Pool, später auch ein Lagerfeuer und einen atemberaubenden Sternenhimmel. Bis spät in die Nacht saßen wir draußen, eingemümmelt in dicke Decken, und genossen die einzigartige Atmosphäre.

Unerwartete Landschaftsjuwelen in Afrika - Edelweiss Bike Travel Abenteuer Big Five Motorradtour

In unmittelbarer Nähe der Lodge liegt der Fish River Canyon, immerhin die zweitgrößte Schlucht der Erde. Anders als am viel berühmteren Grand Canyon in Arizona gibt es hier allerdings keine Staus und Besuchermassen, stattdessen konnten wir den fantastischen Blick in die Tiefe fast allen genießen. Mit dem Motorrad kann man bis an die Felskante heranfahren (siehe Titelbild), undenkbar in den USA.

Die zweitgrößte Schlucht der Erde, der Fish River Canyon in Namibia

In der Nähe von Keetmanshoop gibt es eine Sehenswürdigkeit, die für Fotografen noch mehr bietet als der Fish River Canyon. Die roten Felsen am Spielplatz der Riesen und die ungewöhnlichen Köcherbäume, die dazwischen herumstehen, ergeben ein faszinierendes Fotomotiv, vor allem bei tiefstehender Sonne. Wie praktisch, dass wir gleich in der Nähe übernachteten. Danach ging es nach Norden, wo wir am Rande der Kalahari ein weiteres 1000-Sterne-Quartier bezogen, und dann Richtung Westen.

Problemlos unterwegs zwischen Dünen und Staubpisten

Dort warteten die berühmten roten Dünen der Namib-Wüste auf uns, die man aus zahlreichen Dokus kennt. Sie gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Namibias, trotzdem waren nur wenige Menschen hier und ich fand eine Düne nur für mich allen. Die Aussicht von oben war herrlich, doch noch besser ist sie natürlich von noch weiter oben. Die Ballonfahrt in den Sonnenaufgang über dem Dünenmeer gehörte zu den absoluten Höhepunkten der Reise!

Die roten Dünen der Namib-Wüste

An nächsten Tag hielten wir in Solitaire und genossen den Apfelkuchen, der von Charly und Ewan auf ihrem Long Way Down getestet und anschließend wärmstens empfohlen wurde. Er war wirklich hervorragend! Kurz danach überquerten wir den südlichen Wendekreis und den Kuisebpass und hielten auf die Küste zu. Inzwischen waren wir das Fahren auf den breiten, staubigen Pisten gewohnt und flogen förmlich darüber hinweg, im Stehen, oft mit mehr als 100 km/h. Ein berauschendes Gefühl! Trotz Staub, Schotter, Hitze und so manchem größeren Steinbrocken auf der Straße gab es auf der Tour übrigens keine Ausfälle oder größeren Probleme zu beklagen. Nur zwei Platten in fast zwei Wochen, kein schlechter Schnitt. Beide wurden von unserem Support-Team schnell und professionell repariert.

Die Kalahari - Endlose Weiten in Afrika

Ein paar Kilometer vor Walvis Bay lag plötzlich dichter Nebel auf dem Land, schlagartig wurde es um 15°C kälter. Domenico hatte uns gewarnt, deshalb befanden sich noch ein, zwei zusätzliche Kleidungsschichten im Marschgepäck. Swakopmund, die deutscheste der ehemaligen Kolonialstädte Namibias, erwartete uns mit Buchladen, Apotheke und Restaurants, die Brauhaus oder Altstadt hießen. Abends im Hotel gab es deutsches und dennoch einheimisches Bier, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot. Unglaublich!

Inmitten der Kalahari-Trockenwüste wartet ein Wildtierparadies

Hinter Windhoek, der kompakten und sehr organisierten Hauptstadt Namibias, ging es dann hinein in die Kalahari. Diese Trockensteppe ist dreimal so groß wie Deutschland, kaum besiedelt und auch kaum erschlossen, nur eine einzige richtige Straße führt hindurch, und das auch erst seit ca. 25 Jahren. Man kann sich kaum vorstellen, dass sich mitten in dieser Ödnis ein gigantisches Wildtierparadies befindet, das man eigentlich nur von oben erfassen kann: das Okavangodelta. Wir bestiegen also an unserem Rasttag in Maun ein kleines Flugzeug und flogen tief über die endlosen Sümpfe, in denen Elefanten, Nilpferde, Krokodile und hunderte andere Tierarten zusammenleben. Friedlich, wie es scheint, doch es gibt hier auch Löwen, Leoparden und Wildhunde.

Zwischen Elefanten und Polizisten - Motorrad-Reise durch Afrika

Näher als im Okavangodelta kamen wir den Tieren zwei Tage später, im Chobe Nationalpark, dessen Wildreichtum sagenumwoben ist. Noch dazu konnten wir ihn von einem Boot aus genießen, auf dem auch Getränke ausgegeben wurden, es fühlte sich an wie eine Kreuzfahrt inmitten von Elefanten. Dutzende von ihnen standen oder lagen im flachen Wasser am Ufer und freuten sich des Lebens. Und wir freuten uns mit ihnen. Von den Big Five haben sich auf unserer Reise übrigens nur drei blicken lassen, Nashorn und Leopard blieben außer Sichtweite. Was wir ihnen angesichts des enormen Tierreichtums aber nicht weiter übelnahmen.

Idylle im Chobe Nationalpark

Unsere Motorradtour endete in Kasane, einer kleinen Stadt gleich neben dem Nationalpark. Nach Simbabwe fuhren wir mit einem Bus, denn die Prozedur des Grenzübertritts ist für Motorräder äußerst kompliziert, außerdem waren es nur noch ein paar Kilometer nach Viktoria Falls, die Straße ist schnurgerade, tempolimitiert und so streng überwacht, dass jeder ein Ticket bekommen würde, führe er auch noch so langsam. In einem so armen Land können auch Polizisten jedes zusätzliche Einkommen gut gebrauchen.

Das Highlight der Afrika-Reise - Die Viktoriafälle

Im Bus wurden noch einmal Linsen geputzt und Batterien geladen, denn vor uns lag der absolute Höhepunkt der Reise: die Viktoriafälle. Worte helfen hier nicht mehr weiter und ich muss auf die beigefügten Fotos verweisen, doch auch diese können dieses Schauspiel nur unvollständig wiedergeben. Wie der mächtige Sambesi in diese enge Schlucht stürzt, 110 Meter in die Tiefe, auf einer Länge von weit über einem Kilometer, und dabei eine hunderte Meter hohe Wolke aus Sprühnebel erzeugt, das muss man einfach erlebt haben, selbst zur Trockenzeit. Wie es hier im Februar oder März aussieht, das kann man sich gar nicht ausmalen. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag an den Fällen, erlebten auch den Sonnenuntergang. Und in der Nacht hörte ich sie rauschen, ganz nah. Und schlief wie ein Murmeltier.

Ein unbeschreiblicher Anblick: Die Victoriafälle

Ein weiterer Traum vom Afrika hat sich erfüllt, der schwarze Kontinent hat mich wieder einmal in seinen Bann gezogen. Ich kann die nächste Edelweiss-Tour kaum erwarten…Alle weiteren Informationen zur Abenteuer Big Five Tour von Edelweiss Bike Travel findet ihr hier.

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